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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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toter Blick folgte dem Apparat, und als er auf sie zustürzte, ließ sie sich zunächst am Arm packen, dann knallte sie ihm den Ballen der freien Hand ans Kinn. Sein Kopf knickte nach hinten, und er zerriss ihr den Ärmel, als er einen Schritt zurücktaumelte. Mit voller Wucht trat sie ihm zwischen die Beine. Wie von einer Axt gefällt, sackte er zu Boden und wand sich vor Schmerzen, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Mit äußerster Vorsicht wich sie zurück, weil sie nicht sicher sein konnte, ob er nicht vielleicht mit übermensch - licher Kraft wieder aufspringen würde. Doch es sah nicht danach aus. Dieses Manöver hatte ihr immer gute Dienste geleistet, wenn es galt, Annäherungsversuche von zudringlichen Bühnenarbeitern und Schauspielern zu unterbinden. Sie war froh, dass es auch bei dem verzauberten Gehilfen eines Nekromanten wirkte.
    Er wälzte sich zur Seite, um aufzustehen, doch sein Versuch scheiterte kläglich. Sie wandte sich ab und rannte in den Gang. Vor sich hörte sie, wie die Ghule davonstoben.
     
    Als Erstes nahm Nicholas wahr, dass er mit dem Rücken auf etwas Feuchtem, Schmutzigem lag, das faulig roch. Ihm war kalt, und ein Feuer warf flatternde Schatten auf die Steinmauern. Unsicher holte er Luft und hob die Hand, um sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen. Er hörte ein Klicken, und dann zog es am Handgelenk. Wie unangenehm. Er bog den Kopf zurück und sah, dass beide Handgelenke mit Ketten gefesselt waren, die an einem tief in eine Steinplatte eingelassenen
Ring hingen. Die Ketten waren alt, aber nicht rostig. Nicht verheerend, aber eindeutig unangenehm. Den Versuch, sich zur Seite zu rollen, brach er sofort ab, als ihm ein rasender Schmerz durch den Kopf schoss. Vorsichtig betastete er die empfindliche Beule hinten am Schädel. Er hatte Blut an den Fingern, als er sie wegzog.
    Die Ketten waren lang genug, dass ihm ein wenig Bewegungsspielraum blieb, und so stützte er sich langsam auf einen Ellbogen. Er befand sich in einer Gruft. Nach der Kuppeldecke zu urteilen, war es die in der Mitte der Höhle, die nach Art einer kleinen Festung konstruiert worden war. In die Ritzen zwischen den Steinen waren rauchende Fackeln gerammt worden, und durch einen großen Sprung im Dach drang der fahle Schein der Geistflechten herein. Die Wände waren mit Schnitzereien und Inschriften bedeckt, die unter dem dicken Schimmelbelag kaum zu erkennen waren. Es war keine Familiengruft. Es gab nur einen einzigen großen, reich verzierten Grabsockel, der im Zentrum der Kammer stand. Auf ihm lag sorgfältig aufgebahrt wie für eine Totenwache ein uralter Leichnam.
    Die Zeit hatte ihn zusammenschrumpfen lassen bis auf die blanken Knochen, die nur noch von verwitterten Hautund Muskelstreifen zusammengehalten wurden und mit verrotteten Fetzen aus Stoff und Leder bedeckt waren. Nicholas vermutete, dass er die Überreste von Macobs Körper vor sich hatte. Bloß … der Schädel fehlt. Entweder hatte ihn Macob aus irgendeinem Grund entfernen lassen oder … Oder er war nicht mehr bei der Leiche gewesen, als die Ghule die Kammer aufgebrochen haben. Deswegen also wollte Octave den alten Duke befragen. Auf einem Sims vor dem Grabsockel ruhte Nicholas’ Revolver.

    Blinzelnd setzte er sich etwas weiter auf, obwohl ihn die Schmerzen in der Schulter und im Kopf zusammenfahren ließen. Der fehlende Schädel war nicht die einzige Merkwürdigkeit. Von der Decke hing eine Art gewebtes Netz, in dem etwas Kleines, Rundes mit einer stumpfen metallenen Oberfläche schwebte. Kurz durchzuckte Nicholas die Befürchtung, dass es Arisildes Kugel war, was bedeutet hätte, dass sie auch Madeline geschnappt hatten, doch dann erkannte er, dass das Ding viel zu klein war. Nein, es ist die andere Kugel. Die, die Rohan mit Edouard gebaut und die sich Octave durch Erpressung verschafft hatte.
    Bis auf ihn und den Leichnam war die Gruft offenbar leer. Keine Spur von Madeline. Sie ist entwischt. Weiterführende Spekulationen hatten im Augenblick keinen Sinn. Solange sie die Kugel hatte, war sie auf jeden Fall viel besser dran als er.
    Das Grabmal mochte verlassen wirken, dennoch argwöhnte Nicholas, dass er überwacht wurde. Er zog an den Ketten, um den Anschein zu erwecken, als wollte er ihre Stärke testen, doch in Wirklichkeit inspizierte er die Schlösser. Sie hatten seine Taschen durchsucht, aber die eingenähten Metallstifte in seiner Hemdmanschette nicht gefunden. Im Augenblick wollte er auf keinen Fall das Risiko eingehen, sie

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