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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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…«
    »Sie können sie doch nicht einfach da unten lassen.« Zorn lag in Reynards Stimme. »Ohne Nic wüsstet ihr doch gar nicht, wo der Scheißkerl steckt. Ich geh runter und such nach ihm.«
    »Ich zeige Ihnen den Weg«, meinte Halle.
    »Nein.« Das war wieder Giarde. »Sonst gehen Sie uns auch noch verloren. Ich kann Fallier Anweisung geben, noch etwas zu warten, damit die beiden sich rechtzeitig absetzen können. Aber wir dürfen nicht zu lange warten, sonst entwischt uns dieser Nekromant …«
    Erneut wurden Einwände laut. Es klang, als hätte Giarde viele Gardisten bei sich, die Reynard und Halle nicht ziehen lassen wollten. Madeline musterte Ronsarde.
    Die Miene des Inspektors war müde und betrübt. »Ich würde Sie gern begleiten, meine Liebe. Sie sind eine ideenreiche
Frau, doch ein wenig Unterstützung kann nie schaden.« Ächzend stieß er die Luft aus. »Immerhin kann ich mir was einfallen lassen, um eventuelle Verfolger abzulenken.«
    »Danke«, flüsterte sie. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. Dann stand sie auf. »Ich bin bald zurück.«
    Als sie durch die Tür wieder in den Schacht hinaustrat, hörte sie Ronsardes leise Antwort. »Bei Gott, das hoffe ich.«

21
    N icholas beobachtete den Fay, der sich torkelnd den Bauch hielt. Er hatte zwar das Interesse an ihnen verloren, traf aber keine Anstalten, sich zum Sterben zurückzuziehen. Das nutzlose Warten zerrte an seinen Nerven. Er konnte nur hoffen, dass Crack oder Made line inzwischen nach oben gelangt waren, um den Helfern, die zumindest theoretisch schon bereitstanden, die Nachricht von Macobs Versteck zu überbringen.
    Da sie beide in die Felsspalte eingeklemmt waren, war für ihn nur schwer zu erkennen, ob Arisilde tatsächlich allmählich wieder zu Bewusstsein kam. Nicholas hatte keine Ahnung, was er unternehmen sollte, falls der Magier nicht in absehbarer Zeit erwachte. Allein war er in seinem Zustand rettungslos verloren. Nach der Beseitigung des riesenhaften Fay war nicht vorherzusagen, welche anderen Bewohner dieses Orts sich auf einmal hervorwagen würden. Wenn Arisilde nicht genügend bei Sinnen war, um sich zu verteidigen, kam es einem Todesurteil gleich, ihn hier zurückzulassen. Er seufzte leise. »Was soll ich nur mit dir machen?«
    »Darf ich mich jetzt wieder bewegen?«
    Es war nur ein schwaches, klägliches Flüstern, aber als erste Äußerung, die Arisilde seit vielen Tagen von sich gegeben
hatte, wirkte es geradezu elektrisierend. Vor Erleichterung hätte Nicholas am liebsten aufgeschrien, doch er hielt sich zurück. »Ja, aber langsam. Er ist immer noch hier unten.« Er drückte sich an die Wand, um Platz zu machen. »Wie fühlst du dich?«
    »Ziemlich … grauenvoll, ehrlich gesagt.« Blinzelnd setzte sich Arisilde ein wenig auf. Anscheinend war ihm selbst das fahle Licht der Geistflechten zu grell. Sein Gesicht war schrecklich hohlwangig, aber er lebte. »Und leicht verwirrt.«
    »Weißt du, wo du bist?«
    »Zu Hause, dachte ich.« Arisilde spähte hinab zu dem Fay, der unten hin und her taumelte. Mit einem schrillen Kreischen der Wut kratzte sich das Geschöpf so heftig über den Bauch, dass breite Risse in seinem fauligen Fleisch entstanden. »O Gott, das ist ja furchtbar.«
    »Könnte man so sagen, ja«, erwiderte Nicholas. »Das ist ein Fay oder das, was noch von ihm übrig ist. Ich habe ihn vergiftet, aber da er schon tot ist, dauert es viel länger, als ich gedacht hatte, bis er den Geist aufgibt.«
    Arisilde quittierte diese etwas verrückt klingende Bemerkung mit einem zufriedenen Nicken. »Ich verstehe. Sehr unerfreulich. Und warum sind wir eigentlich hier?«
    »Der Nekromant, nach dem ich gesucht habe, hat dich mit einem Leichenring verzaubert, weißt du noch?«
    Arisildes verschwommener Blick wurde plötzlich scharf. »Jemand ist an der Tür erschienen. Isham war nicht da, also habe ich aufgemacht. Es war ein Mann, er hat mir was gegeben … Ach, was bin ich für ein Narr. Das ist doch der älteste Trick der Welt.« Mit verzagter Miene schüttelte er den Kopf. »Er hat mir einen Ring in die Hand gedrückt und
wollte von mir wissen, wo sich sein Besitzer befindet. Ich habe ihm versprochen, dass ich mich darum kümmere. Er hat mich sogar dafür bezahlt. Die Leute aus der Nachbarschaft kommen oft mit solchen Aufträgen zu mir. Der Ring hatte wahrscheinlich einen unmerklichen Zauber an sich, der mich dazu bewegt hat, ihn anzustecken. Wo habe ich ihn getragen?«
    »Merkwürdigerweise an deinem Fuß«,

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