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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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des Majordomus und der Gardisten nahm ihn Reynard am Arm und zog ihn hinter eine Säule, wo sie einigermaßen ungestört miteinander reden konnten. Reynard senkte die Stimme. »Sie ist verschwunden, bevor die Leute von der Präfektur auf euch gestoßen sind. Sie war sich nicht sicher, wie sich der Palast zu uns stellen würde, und hat gedacht, dass zumindest einer von uns draußen bleiben sollte.«
    Nicholas nickte. »Gut.« Die Spannung in seiner Brust löste sich ein wenig. Sie lebt, und sie ist in Sicherheit. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Ist Crack auch hier?«
    »Nein, ich wollte nicht die Aufmerksamkeit der Behörden auf ihn lenken. Nachdem er uns die Karte gegeben und beschrieben hatte, wo ihr seid, habe ich ihn zu Dr. Brile verfrachten lassen. Zum Glück für die Männer, die diese schöne
Aufgabe hatten, war er so erschöpft, dass er sich nicht richtig wehren konnte. Heute morgen hat mich die Mitteilung erreicht, dass er wieder zusammengeflickt wurde und auf dem Weg der Besserung ist.«
    »Und Isham?«
    »Brile sagt, er sitzt schon wieder im Bett und will wissen, wo wir sind und was passiert ist. In ein paar Tagen sollte er wieder auf dem Damm sein. Er ist ein zäher alter Knabe.« Reynard zögerte. »Das mit Madelines Großmutter ist wirklich schlimm …«
    »Ja, stimmt.« Nicholas wandte den Blick ab. Er wollte nicht über Madele reden. »Hat Made line gesagt, wo sie sich aufhalten wird?«
    »Nein, aber ich soll dir noch was anderes von ihr ausrichten. Ihre Nachricht war übrigens verschlüsselt, du musst also nicht befürchten, dass der halbe Palast über unsere Angelegenheiten Bescheid weiß.« Reynard schaute sich unauffällig nach den Gardisten um, dann senkte er die Stimme noch mehr. »Als du unten in der Kanalisation warst und Ronsarde dachte, er kommt nicht mehr raus, hat er ihr verraten, dass er unter dem Boden seiner Wohnung Dokumente versteckt hat. Er wollte, dass du sie kriegst. Es kann aber nichts mit Macob zu tun haben, denn sonst hätte er es uns sicher gesagt.«
    Nicholas setzte zu einer Antwort an, doch ganz plötzlich schoss ihm eine Erinnerung durch den Kopf. Die Erinnerung an einen Augenblick, den es nie gegeben hatte. Der Garten in dem alten Haus in Lodun und das Gespräch mit Edouard, während Macobs verzweifelter Schrei an sein Ohr drang. Ganz am Ende hatte Edouard noch etwas gesagt, was er nicht richtig verstanden hatte. Jetzt fiel es ihm
wieder ein. Wenn ich gewusst hätte, dass du dich so quälen wirst, hätte ich dir von dem Brief erzählt. »Ich glaube, ich weiß, worum es sich handelt.«
    »Ach.« Reynard wirkte leicht verblüfft. »Tja, das trifft sich ganz gut, denn sie war vergangene Nacht in Ronsardes Wohnung, um die Papiere zu holen, und hat entdeckt, dass irgendjemand dort alles auf den Kopf gestellt hat. Die Unterlagen sind verschwunden.«
    Natürlich. Nicholas schloss kurz die Augen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Montesq, wie er leibt und lebt. »Ist Ronsarde hier?«
    »Ja, ich war gerade drüben, aber ich durfte ihn nicht sehen. Die Ärzte meinen, dass er sich wieder erholen wird.«
    Nicholas überlegte fieberhaft, und kurz darauf nahm eine Idee Konturen an. Doch zuerst musste er noch einige Dinge klären. Nach einem Seitenblick auf die Gardisten wandte er sich wieder Reynard zu. »Kannst du unbehelligt ein und aus gehen? Oder stehst du auch unter Bewachung?«
    Reynards Blick verschleierte sich. »Nic, Giarde hat mir einen Posten als Oberst bei der Kavallerie angeboten. Beim Ersten Regiment. Wahrscheinlich als Belohnung dafür, dass ich wegen Macob Alarm geschlagen habe.«
    »Ein sehr angesehenes Regiment.« Nicholas hatte auf einmal eine trockene Kehle. Ihm war schon lange klar, dass Reynard im Grunde seines Herzens immer noch Kavallerist war und nie seinen Abschied genommen hätte, wenn man ihn nicht auf unfaire Weise dazu gezwungen hätte.
    »Ja, der Dienst für die Krone und so weiter. Anscheinend hat sich auch Ronsarde für mich eingesetzt.« Reynard räusperte sich.
    »Hast du ihn angenommen?«

    Sie schauten sich in die Augen, und um Reynards Mundwinkel zuckte es. »Noch nicht.«
    »Ah, du zierst dich also noch.« Nach kurzem Zögern wurde Nicholas wieder ernst. »Könntest du vor deinem Dienstantritt noch ein paar Nachrichten für mich aus dem Palast schmuggeln, ohne dass jemand was davon erfährt?«
    »Solange ich noch kein Offizier der Königin bin …«
     
    Ronsarde hatte sich in einer Suite in der Königsbastion eingerichtet und wurde

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