Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
Vom Netzwerk:
Botschaften in dem auf der anderen Straßenseite beginnenden
Stadtteil - die ganze Nacht geöffnet war. Dort schickte er ein Telegramm für Madeline nach Coldcourt.
    Beide Nachrichten waren kryptisch und für jemanden, der sie zufällig abfing, nicht ohne weiteres verständlich. In der Botschaft für Made line stand nur: »E.s Lager - Inventar auf Vollzähligkeit überprüfen.« Damit hätte er vielleicht auch noch warten und es später selbst erledigen können, aber er war ungeduldig. Wenn Octave Mittel und Wege gefunden hatte, an Edouards Apparate heranzukommen, ohne dass sie etwas davon gemerkt hatten, wollte er möglichst bald Bescheid wissen.
    Er winkte einer Mietdroschke auf dem Boulevard und fuhr damit so weit in Richtung Gabard Lane, wie es der Kutscher riskieren wollte. Den Rest des Weges ging er zu Fuß. An der oberen Ecke, wo man ihn von der Straße vor dem Valent House nicht sehen konnte, bezog er Stellung und wartete. Immer wieder stampfte er vor Kälte mit den Füßen. Gern hätte er das Haus auch weiter observiert, aber das war zu riskant. Nach der Sache unten am Fluss war Octave mit Sicherheit auf der Hut.
    Zum Glück waren hier nur wenige Prostituierte unterwegs, die sich zumeist problemlos abwimmeln ließen. Im Lauf der Minuten wurde es allmählich fast zu ruhig in der Gegend, und so sah er sich gezwungen, seinen Posten zu verlagern, um keinen Verdacht zu erregen. Der Anblick des Stallwagens mit Cusard auf dem Bock war ihm sehr willkommen. Noch willkommener waren ihm Reynard und Crack, die herunterkletterten, sobald der Wagen am Straßenrand anhielt.
    »Wo kommt ihr denn her?«, fragte Nicholas. »Nachdem ich deine Notiz gefunden hatte, hab ich mich
schnell entschuldigt und bin abgehauen.« Reynard hatte seine Abendkleidung abgelegt und wirkte in dem etwas mitgenommenen Überzieher durchaus wie jemand, der auf einen Stallwagen passte. »Wir sind rüber ins Lager, um zu sehen, ob du vielleicht dorthin bist, und haben Cusard getroffen.« Er ließ den Blick über die Straße wandern. »Nette Gegend.«
    »Da sin die Sachen.« Cusard hatte die Zügel festgezurrt und zog unter der Sitzbank eine Ledermappe heraus, die er Nicholas reichte. »Alles drin, was wir brauchen können. Hab selber nachgeschaut. Wer bleibt beim Wagen?«
    »Du.« Nicholas nahm die Mappe in Empfang. »Hast du auch an das Öl gedacht?«
    »Natürlich hab ich an das Öl gedacht.« Cusard war gekränkt, weil er zurückgelassen wurde. »Ich bin hier der einzig echte Einbrecher. Alles, was du kannst, hast du von mir gelernt. Und die Anklage gegen ihn war sowieso getürkt.« Er deutete auf Crack, der genervt die Augen verdrehte.
    »Das weiß ich.« In Nicholas’ Stimme lag eine leichte Schärfe. »Die Tür übernehme ich selbst. Jemand muss beim Wagen warten und Schmiere stehen, und zwar genau an dieser Stelle. Hab ich mich klar ausgedrückt?« Gleich verfalle ich wieder in den Diebesjargon von Vienne. Diese Nacht bescherte ihm unerfreulich deutliche Erinnerungen an seine Vergangenheit.
    »Schon gut, schon gut, mach, was du willst. Immer dasselbe mit den jungen Leuten …« Cusard gab nach, war aber nicht besänftigt. Er reichte Crack eine Lampe, und Nicholas wartete ungeduldig, bis sie endlich angezündet war.
    »Was war mit der Kutsche?«, erkundigte sich Reynard, als sie sich in Bewegung setzten.

    »Der Kutscher hat mitgekriegt, dass ich hinten dranhänge. Ich musste abspringen und ihnen zu Fuß folgen.« Er führte sie zur Ecke und berührte Crack an der Schulter, um ihn auf den dunklen Umriss des Valent House aufmerksam zu machen. »Durch diese Einfahrt ist Octave mit der Kutsche verschwunden. Schau mal nach, ob er noch da ist.«
    Lautlos stahl sich Crack ins Dunkel davon. Nicholas lehnte sich an die Mauer und tastete sich mit den Fingern durch den Inhalt von Cusards Mappe.
    »Übrigens, deine Nachricht war nicht grade sehr klar.« Reynard sah ihn nachdenklich an. »Hast du bei der Séance mehr gesehen als ich?«
    »Du hast ihn doch mit deinem Trick dazu gebracht, diesen Gegenstand aus der Hosentasche zu ziehen.«
    »Ja, und?«
    »Dieser Gegenstand war Edouards letztes Werk. Hast du eine Ahnung, worum es sich dabei handelt?« Zur Zeit von Edouards Prozess hatte Nicholas Reynard noch nicht gekannt, und er wusste auch, dass sein Freund damals seine eigenen Schwierigkeiten gehabt hatte.
    »Eigentlich nicht.« Reynard zuckte die Achseln. »Ich hab Gerüchte gehört, aber die waren alle nicht besonders einleuchtend.«
    Nicholas hatte den

Weitere Kostenlose Bücher