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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Verdacht, dass Reynard taktvoll sein wollte, eine Rücksicht, die er nur gegenüber engen Freunden an den Tag legte. Die Gerüchte damals waren überaus handfest und vernichtend gewesen. »Es war ein mechanisches Gerät, das jemandem ohne magische Fähigkeiten gestatten sollte, in begrenztem Umfang Zauberkräfte anzuwenden.»
    »Ah. Das würde natürlich einige Ereignisse bei dieser Séance erklären, nicht?«

    »Ja. Damit der Apparat funktioniert, ist die Hilfe eines Zauberers nötig. Deswegen haben Edouard und ich längere Zeit in Lodun gewohnt. Er hat mit Arisilde zusammengearbeitet.« Nicholas blickte nach hinten zu Reynard. »Diese Geräte haben die Form einer Metallkugel - so wie die, die Octave hatte.«
    »Jetzt verstehe ich, warum du ihn durch die halbe Stadt verfolgt hast. Aber wie hat er Villers Apparat überhaupt in die Finger gekriegt? Hat die Krone nicht alles vernichtet?«
    »Wir waren vor den Behörden in Lodun. Die Verantwortlichen der Universität waren nicht erfreut, dass das Eigentum eines ihrer Gelehrten beschlagnahmt werden sollte. Ihr Widerstand verschaffte mir genügend Zeit, den größten Teil der wichtigen Dokument…« Nicholas merkte, dass er weit mehr gesagt hatte als beabsichtigt. Das Gespräch hatte sich von den nackten Tatsachen im Zusammenhang mit Edouards Werk und den Begleitumständen seines Verfahrens entfernt und näherte sich auf gefährliche Weise dem, was er in dieser alptraumhaften Zeit selbst gedacht, gefühlt und getan hatte. Er räuperte sich. »Aus dem Arbeitszimmer in Vienne, wo er verhaftet wurde, konnte ich nichts retten.« In den letzten Monaten seines Lebens hatte Edouard seine Experimente von Coldcourt in ein gemietetes Studio an der Breakwater Street verlegt. Es war merkwürdig, dass er sich zu diesem Schritt entschloss, weil er davor immer nur in seinem Haus oder in seinem Quartier in Lodun gearbeitet hatte. Die Staatsanwaltschaft stürzte sich natürlich auf diese Tatsache und ließ durchblicken, dass Edouard seine Aktivitäten vor seiner Familie und Dienerschaft hatte verheimlichen wollen.
    Eines Morgens hatte Edouard jedenfalls sein Studio betreten
und auf seinem Arbeitstisch eine grausam verstümmelte Tote vorgefunden. Er war hinaus auf die Straße gerannt und hatte um Hilfe geschrien - nicht unbedingt die Reaktion eines schuldbewussten Mannes, wie sein Anwalt betonte. Es war eine Bettlerin, die auf den Straßen Amulette und Blumen verkauft hatte. Zeugen hatten beobachtet, wie Edouard der Frau Geld gab, und die Anklage folgerte daraus, dass er sie auf diese Weise in seine Räume gelockt hatte. Das Gericht befand, dass er ihren Tod dazu benutzt hatte, seinem magischen Apparat Macht zu verleihen. Edouard wurde schuldig gesprochen und schon eine Woche später hingerichtet.
    Später hatte Nicholas erfahren, dass Ronsarde nicht glücklich war über dieses Ermittlungsergebnis. Ein halbes Jahr nach Edouards Tod hatte er den Betrug durchschaut und entdeckt, dass die Frau in Wirklichkeit von einem stadtbekannten Strolch namens Ruebene ermordet worden war. Doch Ruebene wurde bei dem anschließenden Verhaftungsversuch getötet. Das bedeutete zwar, dass Edouard reha - bilitiert werden konnte, aber auch, dass die Ermittlungen der Krone eingestellt wurden. Nicholas hatte die Spur aufgenommen, wo Ronsarde sie verlassen hatte, und nach monatelanger Arbeit die Verbindung zu Edouards altem Förderer Count Montesq entdeckt. Die Beweise waren allerdings dürftig; die Hauptzeugin, eine von Montesqs Geliebten aus der Unterschicht, hatte gehört, wie der Count Ruebene den Mordauftrag erteilte. Sie litt an Syphilis und lag bereits im Sterben. Nicholas wusste, dass der Fall nie vor Gericht landen würde. Außerdem konnte man Montesq nicht wegen Nekromantie anklagen, sondern nur als Auftraggeber des Mordes an einer Bettlerin.

    Nicholas jedoch brannte darauf, Montesq so leiden zu lassen, wie er es verdiente. Jetzt holte er tief Luft und zwang sich, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. »Ich hab keine Ahnung, wie sich Octave was von den Sachen verschafft haben könnte. Aber irgendwie traue ich ihm auch nicht genügend Genie zu, um Edouards Arbeit nachzuvollziehen.«
    »Nein«, pflichtete ihm Reynard bei, »einen besonders genialen Eindruck hat er nicht auf mich gemacht, wenn du verstehst, was ich meine. Irgendwie kam er mir eher wie ein professioneller Hochstapler vor.«
    »Würde mich nicht wundern, wenn du recht hättest.« Zögernd fügte Nicholas hinzu: »Aber wir haben noch ein

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