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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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…«
    »Ja, ja, ich bin mir sicher.« In ruhigerem Ton fügte sie hinzu: »Wir können bis zum Nachmittag dort sein, wenn wir
uns einen Pferdewagen oder was Ähnliches mieten. Am besten, wir brechen gleich auf.«
    »Aber …« Du hast mir nie davon erzählt, dass du irgendwelche Zauberer kennst. Allmählich dämmerte ihm, warum sie so darauf gedrungen hatte, ihn nach Lodun zu begleiten. Die ganze Zeit hatte sie diese Alternative zu Wirhan Asilva im Kopf gehabt, hatte sie aber erst vorgeschlagen, als alle anderen Möglichkeiten erschöpft waren. Er wusste von ihren magischen Kenntnissen, hatte jedoch vermutet, dass sie sie irgendwo während ihres Studienaufenthalts in Lodun aufgeschnappt hatte. Inzwischen hatte er den Verdacht, dass diese Angelegenheit zu einem längeren Gespräch führen würde, für das sie hier in Wirhan Asilvas feendurchflattertem Garten und angesichts des drohenden Sendfluchs keine Zeit hatten. »Also gut, dann los.«
     
    Nicholas mietete einen Einspänner in einem Stall an der Straße, die zu den Universitätstoren hinaufführte, und sie rollten in westlicher Richtung aus der Stadt.
    Die Geschäfte an den Straßen wichen sowohl Arbeiterhäusern und Sommerresidenzen mit großen Grundstücken und schließlich Bauernhöfen und kleinen Obstgärten. Darauf folgten Mais- und Flachsfelder, die durch baumbewachsene Erdwälle voneinander getrennt waren und zum Teil brachlagen. Ob an baufälligen Schuppen oder an vornehmen Häusern, überall waren Runen zu erkennen: ins Mauerwerk gegraben, auf die Wände gemalt oder in Pfosten und Läden geritzt. Eine kleine Erinnerung daran, dass sie hier in Lodun waren und dass der Ort schon merkwürdigere Dinge erlebt hatte als den Sendfluch, der ihnen im Nacken saß.
    Es war kurz vor Mittag, und Nicholas war sich der Tatsache
bewusst, dass die Stunden bis zur Dunkelheit rasch dahinschwanden. »Ist es noch weit?«
    »Wir sind schon fast da«, erwiderte Made line.
    Das waren die ersten Worte, die sie nach dem Aufbruch aus Asilvas Garten gewechselt hatten.
    Bald kamen sie zu einem Feldweg, der von der alten Steinstraße abzweigte. Auf Madelines Zeichen hin bogen sie ein. Der Weg führte sie vorbei an sanften Hügeln, durch einen Hain mit Eschen und Platanen und schließlich wieder hinaus auf bebaute Felder. Auf einer Anhöhe über dem Weg stand die Ruine eines befestigten Herrenhauses. Als der Wagen unter den eingestürzten Mauern vorbeifuhr, sagte Madeline: »Madele hat mir mal erzählt, dass hier früher ein böser Baron gewohnt hat, dem sie übel mitgespielt hat. Ich glaube, sie hat ihn mit einer List dazu gebracht, sich den Fay auszuliefern.« Nach einer Pause fügte sie hinzu: »Es kann aber kein Baron gewesen sein, dazu ist das Haus viel zu klein. Außerdem gehört das Land hier sowieso zum County Ismarne, wenn ich mich nicht täusche.«
    Nicholas lächelte sie an. »Vielleicht ein böser Gutsbesitzer.« Einige Strähnen von Madelines Haar hatten sich aus der Perücke gelöst und wurden von der Brise hochgeweht. »Unter Umständen wird das sehr gefährlich für deine Bekannte.«
    »Ich weiß.«
    »Meinst du, sie könnte auch was für Arisilde unternehmen?«
    »Ich hoffe es.«
    Geht es vielleicht noch zugeknöpfter? Nicholas verbiss sich die Frage, die ihm schon auf der Zunge lag, um keinen Streit anzuzetteln.

    In der Ferne waren zwei Gehöfte zu sehen. Nicholas bemerkte Rauch aus den Kaminen, und der Wind trug das Muhen von Kühen herüber. Trotzdem wirkte die Gegend völlig verlassen. Dann umrundete der Feldweg einen Hügel, und plötzlich tauchte ein großes Haus auf, als wäre es aus den Büschen gesprungen.
    Es war aus hellem Stein gebaut und hatte nur ein Stockwerk. Unter dem Erdgeschoss befand sich ein kleiner Stall, und an einer Seite ragte ein turmartiger alter Taubenschlag auf. Über die Treppe und die Torbögen des Stalls zogen sich trockene, braune Weinranken. Alles lag im Schatten einer uralten Eiche, die weit größer war als das von ihr beschützte Haus. Die niedrigsten Äste waren dick wie Weinfässer und so schwer, dass sie bis zum Boden gesunken waren. Die geschnitzten Flügelfenster hatten Glasscheiben, und Türen und Läden waren zwar gut gearbeitet, aber in einem hässlichen Braun bemalt. Es war ein recht imposanter Bau; Nicholas hatte eher eine kleine Kate erwartet.
    Er hielt auf dem gekiesten Hof, und Madeline sprang vom Bock.
    In der Tür, von der eine Steintreppe hinauf zum ersten Stock führte, stand eine alte Frau. Klein und drahtig,

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