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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Zauberer vom Straßenpöbel aufgeknüpft worden, noch ehe die Anschuldigungen bestätigt werden konnten.
    Made line klappte das Buch zu und legte es ihm in den Schoß. »Also imitiert Dr. Octaves Freund diesen Constant Macob.«
    »Ja, oder vielleicht hält er sich sogar für ihn. Er praktiziert die übelste Sort von Nekromantie, mit Zaubern, die nur durch den Schmerz oder Tod von Menschen funktionieren, genau wie Macob. Er sucht sich seine Opfer unter den Ärmsten der Armen aus, offenbar in der Annahme, dass ihr Verschwinden am wenigsten auffällt, so wie Macob. Und genauso wenig wie der kennt er den Unterschied zwischen Bettlern und armen Arbeitern. Manchmal verschleppt er eine vollkommen respektable Schneidergehilfin oder Kinder von Tagelöhnern und kommt dadurch in die Zeitungen.« Nicholas wandte sich vom Fenster ab. »Inspektor Ronsarde muss ihm schon dicht auf den Fersen sein.«
    »Ja, im Gabrill House hat er Dr. Octave beobachtet, und er hat Dr. Halle ins Leichenschauhaus zu diesem ertrunkenen jungen Mann geschickt. Außerdem befasst er sich ja
auch mit historischen Verbrechen. Bestimmt hat er alle bei der Präfektur gemeldeten Vermisstenfälle studiert und dabei Macobs Methoden wiedererkannt. Das heißt …«
    »Er ist nur ein oder zwei Schritte hinter uns. Wenn er Octave fasst - und das könnte schon heute Abend der Fall sein, falls er herausfindet, dass eine Verbindung zwischen Octave und dem Wesen existiert, das das Haus am Lethe Square zerstört hat -, wird ihm Octave alles verraten, was er über uns weiß.«
    »Und wir können Octave nicht beseitigen, solange ihn dieser entzückende Nekromant beschützt.« Ungeduldig trommelte Madeline mit den Fingern auf den Sitz.
    »Nein, nach allem, was wir heute erlebt haben, können wir dieses Risiko nicht mehr eingehen. Zumindest nicht in nächster Zeit und auch nicht ohne Hilfe. Vielleicht benutzt dieser Zauberer Octave und Edouards Apparat, um den Kontakt zu Macob herzustellen, oder er glaubt es wenigstens. Das würde immerhin erklären, woher all diese Kenntnisse der Nekromantie stammen.« Nicholas schüttelte den Kopf. »Wenn ich nur schon diesen Sendfluch los wäre …«
    Made line lehnte sich zurück und starrte gedankenverloren ins Leere. Draußen auf dem Bahnsteig ertönten Pfiffe und Klingelzeichen, und das Abteil erbebte, als sich der Dampfdruck der Lokomotive erhöhte. »Warum hast du Reynard nichts davon erzählt?«
    »Weil ich nicht will, dass er einen Rachefeldzug startet, wenn uns der Sendfluch nach Lodun folgt und uns tötet.«
    »Aber dann gibt es niemanden mehr, der diese Leute aufhält.« Madeline zuckte nicht mit Wimper angesichts der Aussicht, dass sie möglicherweise bald sterben würde.

    »Doch. Ronsarde und Halle werden ihnen das Handwerk legen.«
    »Dafür, dass das deine Todfeinde sind, scheinst du sie wirklich sehr zu schätzen.«
    »Auch bei Todfeinden gibt es solche und solche«, entgegnete Nicholas. »Und jetzt schlage ich vor, wir schauen nach, ob sie im Speisewagen noch diese Cremetorte haben.«

10
    L odun war ein malerischer Ort. Die kleinen Häuser an den alten Steinstraßen waren in warmen Weiß-, Blau-, Ocker- und Honigtönen gestrichen. Überall an den Mauern rankte der Wein, und in den Gärten und großen Höfen gab es alte Kuhställe und Taubenschläge, die noch aus der Zeit der Landwirtschaft stammten, bevor sich die Stadt immer weiter ausgedehnt und die Häuser eingemeindet hatte. Nicholas erinnerte sich, dass es im Frühling sogar noch schöner war, wenn die Blumen in den Fensterkästen und die Glyzinien in voller Blüte standen.
    Asilva residierte in der Nähe der ausgedehnten Universität, fast im Schatten ihrer wuchtigen Steintürme. Das Haus lag in einer engen Seitengasse, flankiert von ähnlichen Bauten, mit einem kleinen Stall im Erdgeschoss. Zum Eingang des Wohnbereichs gelangte man über eine Treppe, die in eine offene Veranda mündete. Diese war verhangen von Weinranken und vollgestellt mit Topfpflanzen, die zum Teil noch bedeckt waren, um sie vor der letzten Kälte des Jahres zu schützen.
    Nicholas waren sofort die verriegelten Fensterläden aufgefallen, und als er hochstieg und an die blau bemalte Tür klopfte, erhielt er keine Antwort. Auf der Veranda des angrenzenden Hauses erschien ein Nachbar und erklärte Nicholas,
dass Asilva vor einer guten Woche verreist war und frühestens in einem Monat zurückerwartet wurde.
    Leise vor sich hin fluchend, ging Nicholas wieder hinunter und trat durch den kleinen

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