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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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gefolgt wäre.«
    Nicholas setzte sich auf die Bank an dem zerfurchten Tisch. Über dem Kaminsims hingen eine Uhr mit einem Ziffernblatt aus Emaille, das von einer Gartenszene umrahmt wurde, und eine Fotografie, auf der Familienmitglieder steif in ihrem Sonntagsstaat posierten. Auf dem Bild waren zwei Mädchen zu sehen, die beide Madeline hätten sein können, doch unter den breiten Blumenhüten war von den Gesichtern nichts zu erkennen. Es gab mehrere Stühle, eine gewaltige Holzanrichte voller Porzellangeschirr, einen flachen Ausguss, ein in die Wand eingelassenes Gemüsefach und einen hölzernen Trockenkasten, der von der Decke hing. Auf dem Fensterbrett lagen getrocknete Kräuter und angefan - gene
Stricksachen verstreut. Nicht das geringste Anzeichen ließ darauf schließen, dass Madele eine Zauberin war. Keine Bücher, keine Schreibutensilien, und auch die Steingutkrüge auf dem Tisch enthielten bestimmt nur Zuckerwaren und Speiseöl. »Was für eine Berufung meinen Sie?«, fragte Nicholas.
    Sie beäugte ihn ein wenig misstrauisch. »Da hat sie sich ja einen ganz aufgeweckten Kerl geangelt.« Erst nachdem sie den Blick zum Fenster gewandt hatte, antwortete sie: »Die Familienberufung. Magie. Oder Macht, oder was es sonst noch für hochtrabende Namen in Lodun dafür gibt. Die Frauen aus meiner Familie haben schon immer diese Gabe besessen, und alle haben was draus gemacht - bis auf eine. Na ja, da gab’s auch noch meine Cousine zweiten Grades, aber die war verrückt.«
    Nicholas verkniff sich jeden Kommentar. Er fragte sich, ob ihm Made line vielleicht etwas verschwiegen hatte.
    Madele schüttelte den Kopf. »Also, schauen wir uns mal die Sache mit diesem Sendfluch an.« Sie ließ sich gegenüber von Nicholas nieder und nahm seine Hand. Die ihre war fast so hart und rau wie der Tisch. »Stimmt, es ist ein Sendfluch. Ein ziemlich mächtiger sogar.« Ihre Augen, die eine warme braune Farbe hatten und für ihr Alter sehr klar waren, schienen direkt durch ihn hindurchzuschauen. »Er hat dich im Dunkeln angegriffen, aus der Erde. Seine Gestalt war nicht erkennbar für dich. Er besteht aus etwas, was schon länger tot und begraben war, aber das Eisen im Boden hat verhindert, dass es verrottet. Er meidet die Sonne und weicht zurück vor Eisen, aber nur, weil er sich aus seinem früheren Leben noch an die Angst vor dem kalten Metall erinnert.«

    Ist sie eine Zauberin oder eine wahrsagende Heckenhexe? Nicholas hatte Mühe, seine Ungeduld im Zaum zu halten. War Made line völlig übergeschnappt? Warum hatte sie ihn hierhergeschleppt? Damit hatte sie nicht nur sich selbst in Lebensgefahr gebracht, sondern auch diese alte Frau. »Können Sie den Sendfluch vertreiben, wenn er uns heute Nacht aufspürt?«
    »Oh, ich bin zwar keine Kade Carrion, sondern nur eine kleine Heckenhexe, aber dazu wird es schon reichen«, erwiderte sie munter, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Sie spitzte die Lippen und ließ seine Hand los. »Und ein Wenn gibt es dabei sowieso nicht. Er wird dir folgen.« Sie schaute ihn scharf an. »Es ist ein sehr alter Zauber. Merkwürdig, dass so was noch verwendet wird. Merkwürdig, dass es noch jemanden gibt, der es beherrscht.«
    Nach kurzem Zögern holte Nicholas das Buch aus der Tasche und schlug es auf der Seite mit dem Holzschnitt des Nekromanten auf. »Ich glaube, der Mann, der hinter dieser ganzen Sache steckt, ahmt ganz bewusst den hier abgebildeten Constant Macob nach oder hält sich sogar für ihn.«
    Madele nahm das Buch und tastete nach einer Brille, die ihr an einem Band um den Hals hing. Nachdenklich an ihrer Unterlippe kauend betrachtete sie das Bild. Sie ließ den Daumen über die Seite gleiten, als wollte sie deren Beschaffenheit prüfen. »Hält sich für Macob? Bist du sicher?«
    Nicholas reagierte gereizt. »Nein, das sind alles nur Vermutungen.«
    »Ich wollte nur sagen, es ist wahrscheinlicher, dass es Constant Macob selbst ist.«
    »Wie soll das möglich sein«, fuhr Nicholas auf. »Der Mann wurde vor zweihundert Jahren gehängt.«

    »Das ist mir bekannt, junger Mann.« Ihr Blick war ernst. »Aber möglich ist alles.«
    Aus dem Nebenzimmer trat Madeline. Sie hatte einen alten Rock und Kittel von Madele übergestreift, ihr Haar gebürstet und sich das Gesicht gewaschen. Ihre Großmutter und sie musterten sich argwöhnisch.
    Schließlich stand Madele auf. »Ich muss mal draußen nach dem Rechten sehen.«
    Als die Haustür hinter ihr ins Schloss fiel, sagte Madeline: »Ich nehme an,

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