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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schwankte.
    Nathans Bruder, Nestor!
    Lord Nestor von den Wamphyri!
    In ebendieser Sekunde kam Lardis zum Schuss, und er war sicher, dass seine Ladung ihr Ziel fand. Aber ob dies nun zutraf oder nicht, der verletzte Flugrochen verschwand im Nebel, und weder von ihm noch von seinem Reiter war mehr etwas zu sehen.
    Danach hätte es eigentlich vorbei sein müssen. Doch plötzlich durchbrach der zweite Flieger den Dunst, schnappte sich Nathan und war auch schon wieder verschwunden! Und nicht anders als von Jason und Nestor vor ihm hatte man bis zu diesem Tag von ihm weder etwas gesehen noch gehört, sodass Lardis davon ausging, dass er tot war ...
    Bis heute Nacht.
    Doch wenn Nathan noch lebte, dann war vielleicht Jason, Lardis’ vor so langer Zeit verschwundener Sohn, ebenfalls noch am Leben? Und was war aus Nestor geworden – beziehungsweise Lord Nestor, wie er sich nun nannte? Als Lardis ihn das letzte Mal gesehen hatte, war sein Gesicht eine blutige Masse vor dem dunstgrauen Nachthimmel gewesen.
    Nur ... damals hatte Lardis ihn gar nicht richtig erkannt. Erst einige Zeit später, als er zu Bett ging, einschlief und in seinen Albträumen das Ganze noch einmal durchlebte, war ihm dieses grässliche Gesicht wieder erschienen: mit blutroten Augen und vor Hass aufgedunsen, gleichwohl jung und stolz und zumindest auf den ersten Blick das genaue Ebenbild desjenigen, auf dessen Tod er so versessen war! Und in seinen Träumen hatte Lardis die Wahrheit erkannt.
    Er war davon ausgegangen, dass Nathan es ebenfalls wusste, aber Nathan war nicht mehr da, und man konnte ihn nicht mehr fragen. Und natürlich hatte Lardis es nicht gewagt, vor Nana Kiklu die Sprache darauf zu bringen, geschweige denn vor Misha ...
    ... Arme Misha! Sie hatte ihren Geliebten zurückerhalten, nur um ihn wieder zu verlieren! Das Mädchen besaß innere Stärke – dass sie daran nicht zerbrochen war! So nach und nach fügte sich für Lardis alles zusammen, nahm Gestalt an und ergab schließlich einen Sinn:
    Nestor Kiklu war ... ein Vampir-Lord! Und dieser plötzliche Angriff auf den Zufluchtsfelsen, der das bislang bestgehütete Geheimnis der Szgany Lidesci gewesen war. Natürlich, Nestor hatte es ihnen verraten! Aber warum erst jetzt? Wahrscheinlich hatte er von dem Zeitpunkt an, zu dem er geraubt worden war, zu ihnen gehört! Nestor und Nathan ... beide hatten sie um Misha Zanestis Gunst gebuhlt. War dies der Grund dafür? Nathan war – entgegen allen Erwartungen – ganz eindeutig aus Liebe zurückgekehrt. Und Nestor?
    Nathan aus Liebe und Nestor aus – war es etwa Hass? Aber die beiden waren Zwillinge, von derselben Mutter in derselben Stunde geboren! Ah, aber Nestor war nun ein Wamphyri! Blutsbrüder, aye ...
    »Was hast du, alter Freund?« Andrei Romanis besorgte Frage riss Lardis aus seinen trüben Gedanken, und er kehrte wieder in die Gegenwart zurück. »Was hast du gesehen? Was ist los, he?«
    Lardis blickte ihn an. »Frag nicht, was ich gesehen habe, sondern lieber, wen!«
    »Wen?«
    »Aye«, nickte Lardis kurz angebunden. »Jetzt wird alles gut – hoffe ich!«
    »Das musst du mir erklären!«
    »Sprechen die nicht für sich?«, sagte Lardis und zeigte ihm Nathans Handgranaten. Doch ehe Andrei etwas darauf erwidern konnte, fuhr er fort: »Oder besser noch, lass es dir von ihm erklären!« Damit deutete Lardis zur anderen Seite der Kaverne.
    Nathan, Trask und Chung traten vor der Höhlenwand aus dem Möbiuskontinuum, ebendort, wo Nathan auch zum ersten Mal aufgetaucht war. Andrei sah die drei sofort, aber sein Blick blieb auf Nathan haften. Wie zuvor Lardis, erkannte er ihn auf Anhieb. »Was? Aber das ist doch Nathan Kiklu!«, stieß er hervor und verstummte. Ihm fehlten einfach die Worte.
    Die drei zwängten sich durch das geschäftige Treiben, diesmal blieben sie allerdings nicht unbehelligt. Als sie sich Lardis näherten, vertrat ihnen eine Gruppe schwitzender rußverschmierter Männer, die dies mitbekommen hatten, den Weg, und sie wurden an den Armen gepackt. »Haltet ein!«, beeilte der alte Lidesci sich, seine Leute zu beruhigen. »Ich kenne diese Männer. Sie sind Freunde. Stört euch nicht an ihnen!«
    Andrei brachte noch immer keinen Ton heraus, und ihm fiel auf, dass Nathans beide Gefährten (der eine von ihnen, ein kleiner gelber Mann, sah in der Tat äußerst merkwürdig aus) gleichermaßen überrascht schienen. Sie wankten und waren im ersten Moment wie erstarrt. Dies währte jedoch nur Sekunden.
    Dann ...
    ... fassten Nathan und

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