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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Handgranaten und wandten sich zur Flucht. Andrei, der sich noch immer bei ihnen befand, pflanzte einem der Leutnante seinen letzten Sprengbolzen in die Schulter und ergriff mit ihnen das Hasenpanier.
    Hinter ihnen erscholl eine Explosion, das heftige Krachen, mit dem ein Bolzen in die Luft flog. Und Nathan dachte: Jetzt!
    Der Krieger brüllte triumphierend, während er sich mit seinen Tentakeln abstieß und seine Stoßdüsen wummernd zum Leben erwachten ... allerdings einen winzigen Augenblick zu spät. Zwei Detonationen zerrissen die Nacht, begleitet von gleißenden Lichtblitzen und einem gequälten Aufheulen, als Panzerplatten aus Chitin und blutige Fleischfetzen zum Himmel geschleudert wurden. Die Explosionen hatten den Rückenpanzer des Wesens zerstört und die darunterliegende Hautschicht und die Gasblasen in Brand gesetzt. Schwächere Detonationen und die Flammen, die in die Höhe schossen und die Schatten zurücktrieben – sowie das Jaulen, das immer höher wurde, bis es nur mehr ein schrilles Schreien war –, zeigten an, dass das Ungeheuer am Ende war.
    Und dann, als Nathan wieder an der Mauer anlangte, »hörte« er es, den Wutausbruch der Lady Wratha und ihren letzten Befehl, den sie von ihrem Ausguck oben auf der Felskuppe aussandte:
    Ihr Narren! Ihr Schwächlinge! , krächzte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen. Sagt bloß, einfache Menschen – die Szgany Lidesci – haben euch abermals geschlagen? Macht, dass ihr von dort wegkommt, wenn ihr es noch vermögt. Flieht! Lauft um euer Leben, aye! Denn wir, eure Gebieter, und ich, eure Gebieterin, haben ein Wörtchen mit euch zu reden ... daheim in der Wrathhöhe! Die Drohung in ihren Worten war unmissverständlich.
    Nathan ergriff Lardis am Arm. »Sie ziehen sich zurück. Sie haben genug. Es ist vorbei. Wenigstens für den Augenblick ...«
    Lardis sah hin, knurrte triumphierend, dann schüttelte er die Faust und lachte wie ein Irrsinniger. Nathan hatte Recht: Leutnante wie Knechte ließen ihre Stellungen im Stich, schlichen sich zurück in den Nebel und machten, dass sie zu ihren Fliegern kamen. Doch weiter hinten, aus der Düsternis entlang des Pfades, inmitten huschender Schatten und des Gestanks nach Blut und Schwefel, erscholl mit einem Mal das Hämmern automatischer Waffen – Trask und Chung, die die Vampirknechte abschossen, die zu entkommen suchten.
    Nathan beschwor ein Möbiustor herauf, holte seine Freunde und brachte sie zurück zu Lardis und den Verteidigern an der Mauer. Jetzt befanden sie sich in Sicherheit, alle ... jedenfalls vor den Wamphyri. Doch das albtraumhafte Geschehen, das nun folgte, blieb ihnen nicht erspart.
    Was das anging, war es wahrscheinlich am besten, wenn Anna Marie English und die anderen zumindest die Gelegenheit bekamen, es sich ebenfalls anzusehen, damit sie wussten, womit sie es hier zu tun hatten. Dies im Hinterkopf, holte Nathan sie aus der Höhle der Uralten ab. Als sie wieder alle versammelt waren und man einander flüchtig vorgestellt hatte, meinte Lardis Lidesci: »Na gut!« Er nickte grimmig, während er seinen Blick über das leichenübersäte Schlachtfeld schweifen ließ. »Und nun ans Werk ...«
    All dies war keine fünfunddreißig Minuten her. Hoch oben über dem Grenzgebirge strebten die Wamphyri (einige eher schlecht als recht) der Sternseite zu. Die Niederlage machte ihnen schwer zu schaffen, und Wratha tobte noch immer, wenn auch nur insgeheim in ihren Gedanken, und wälzte in ihrem tiefsten Innern die Fakten dieser Nacht hin und her – sowohl jene, die sie kannte, als auch diejenigen, die bislang noch ein Rätsel waren. Aber Tatsachen waren es dennoch, denn immerhin war es ja geschehen.
    Eigentlich sollte sie Nestor dafür dankbar sein, dass er sie vor der Landung gewarnt hatte, als sie zum Sinkflug ansetzte. Aber sie war es nicht! Woher hatte der Nekromant gewusst, dass dort unten eine Gefahr lauerte? Wie kam es, dass ausgerechnet der Jüngste unter den Wamphyri, sozusagen noch ein Frischling, etwas gesehen oder geahnt hatte, was ihr verborgen blieb? Ha! Er war seit noch nicht einmal drei Jahren ein Lord! Na gut, er konnte mit den Toten reden – und weiter? Der Mann auf der Kuppe des Zufluchtsfelsens war ziemlich lebendig gewesen. Gewesen!
    Was war das überhaupt zwischen Nestor und den Szgany Lidesci? Abermals stieg ein Bild vor dem geistigen Auge der Lady auf: der Mann auf dem Felsen mit seiner todbringenden Röhre ... war das Nestors Erzfeind? Und nicht anders als zuvor Lardis Lidesci fragte

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