Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
rot war, desgleichen der Boden unter seinen Füßen Und als er nach oben sah ...
    ... erkannte er, was für merkwürdige Früchte dieser Baum trug: Die ausgesaugten Leichen der Szgany Sintana hingen, an knarrenden Seilen baumelnd, kopfüber von den Ästen, und aus ihren aufgeschlitzten Kehlen rannen die letzten Blutstropfen herab ... Auf ihnen saßen ganze Trauben riesiger schwarzer Desmodus-Fledermäuse, Vertraute der Wamphyri, die so sehr in Blut geschwelgt hatten, dass sie nicht mehr wegzufliegen vermochten ... und diese abscheulichen aufgedunsenen Ungeheuer flatterten zur Erde oder ließen sich einfach fallen und krabbelten kreischend ins Dunkel!
    Ein Kreischen im Dunkel ...
    Instinktiv duckte sich Nathan und warf einen entsetzten Blick nach oben, so als erwarte er, eine an den Fersen aufgehängte Leiche über sich baumeln zu sehen, von der noch das Blut tropfte. Doch es war nur eine Rakete der Szgany, die ihr Ziel verfehlt hatte und deren Funken nun auf ihn herabstoben, ehe sie jaulend im Nebel verschwand. Das plötzliche Aufheulen riss ihn aus seinen Gedanken, nur ... die Rakete war nicht das Einzige, was heulte – oder vielmehr brüllte!
    Lardis, der – womöglich voller Verzweiflung – seine Blicke ringsum schweifen ließ, hatte den Necroscopen erblickt. »Nathan, rasch!«
    Er rannte zur Mauer, dahin, wo sich dicht gedrängt die Verteidiger scharten, zu Lardis und seinen Männern. Lardis deutete nach Osten, auf den Graben und die Fallgruben und den dahinter wabernden Dunst. »Wir haben sie schon zweimal zurückgeschlagen. Die erste Welle kam mit dem Krieger, den wir am Höhleneingang vernichtet haben, und die zweite bestand nur aus Knechten, ein Selbstmordkommando. Jetzt sind nur noch überwiegend Leutnante übrig, und die sind am gefährlichsten. Und sie haben einen weiteren Krieger herabgerufen. Sieh nur!«
    Eine Hand voll hünenhafter grauer Gestalten kam am Rand einer der zuinnerst gelegenen Gruben entlang durch den Nebel heran. An ihren geschmeidigen, weit ausgreifenden, gleitenden Bewegungen erkannte man deutlich, dass es sich um Leutnante handelte. Sie führten ein halbes Dutzend Knechte mit sich, die ihre Vorgesetzten mit ledernen Schilden vor den Bolzen der Verteidiger an der Mauer schützten. Unentwegt Anweisungen brüllend, drängten sie einen Krieger, der in die Grube gestürzt war, dazu, sich endlich zu befreien.
    Es war ein kleineres Exemplar, und die Kreatur mühte sich redlich ab. Sie hatte sich in den Widerhaken der Pfähle verfangen, und mehrere ihrer Gasblasen waren geplatzt. Sollte sie es jedoch schaffen, sich zu befreien, würden die oberflächlichen Verletzungen sie nicht in ihrer Kampfeswut und ihrem Blutdurst behindern. Im Gegenteil, sie würden dieses Wesen nur noch wütender machen! Aber da es ziemlich unglücklich in dem Loch steckte, hatte es Schwierigkeiten, seine Tentakel und Stoßbeine einzusetzen. Deshalb das unablässige Gebrüll und hin und wieder das Wummern von Stoßdüsen und Strahlen giftiger Dämpfe, die aus der Grube emporstiegen.
    Noch während Nathan und Lardis hinsahen, manövrierte die Kreatur ihren monströsen Kopf über den Rand, und der wutentbrannte Blick der roten Augen unter der fliehenden, spitz zulaufenden, knochigen, chitingepanzerten Stirn verhieß den Verteidigern an der Mauer einen grässlichen Tod. Die Stoßdüsen stotterten erneut, und das Ungetüm stieß sich mit einem Ruck halb aus der Grube.
    Nathan hatte noch zwei Handgranaten übrig. Eine davon reichte er Lardis mit einem einzigen Wort: »Jetzt!«
    Sie zwängten sich durch eine Bresche in der Mauer, rannten los und trafen auf ein paar übereifrige Leutnante, die ihnen – in der Annahme, ihr Krieger werde gleich angreifen – entgegensprangen. Doch Andrei Romani und die übrigen Verteidiger folgten ihrem Anführer auf dem Fuße. Armbrustbolzen sirrten durch die Nacht, bei Weitem zu nah für Nathans Geschmack. Ein Leutnant wurde von den Füßen geschleudert und in Stücke gerissen, noch ehe er auf der Erde aufschlug. Ein glutäugiger Knecht krümmte sich fluchend und fauchend auf dem Boden, wie ein Verrückter an den Hartholzbolzen in seiner Brust und seinem Bauch zerrend. Wütend knurrende Männer fielen mit scharfen Messern, Hämmern und Pfählen über ihn her.
    Nathan und Lardis ließen das Handgemenge hinter sich, gelangten an die Grube und machten ihre Granaten scharf. Durch den Dunst und den Qualm hindurch kamen Leutnante auf sie zugerannt. In hohem Bogen warfen die beiden ihre

Weitere Kostenlose Bücher