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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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normaler Agent für das Dezernat arbeiten, der seine Weisungen selbstverständlich vom Dezernatsleiter erhielt, vor allem aber mir gegenüber verantwortlich war und mir Bericht erstattete. Dieser Gedanke stammte nicht allein von mir, sondern fügte sich auch in das ein, was man an höherer Stelle dachte. So kam Paxton zum E-Dezernat. Um es kurz zu machen: Er passte nicht dazu. Nahezu von Anfang an rochen die anderen den Braten. Vor allem mit Ben Trask geriet er aneinander, und ganz besonders natürlich mit Harry Keogh.
    Paxton ... baute auf der ganzen Linie Scheiße!« Der Minister zuckte entschuldigend die Achseln. »Verzeihen Sie diesen Ausdruck, aber es ist der passendste, der mir im Augenblick einfällt. Ob zu Recht oder nicht, er war verantwortlich für den Tod des damaligen Dezernatsleiters, Darcy Clarke, und hätte den Necroscopen am liebsten auch noch erledigt. Aber Harry Keogh war ein ganz anderes Kaliber. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass wir uns zu dieser Zeit darum bemühten, Keogh zu töten! In gewisser Weise war es also durchaus keine persönliche Angelegenheit. Man könnte sogar sagen, es war Paxtons Pflicht, ihn zu töten. Nur wollte Harry Keogh sich nicht einfach so mir nichts dir nichts umbringen lassen. Paxton versagte. Der Necroscope war mit einer Vielzahl von Talenten ausgestattet und drang in den telepathischen Geist seines Gegners ein, wo er irgendetwas mit ihm anstellte, was ihm sein Talent nahm, ihn der Fähigkeit, Gedanken zu lesen, beraubte.
    Danach kam Paxton zu mir. Er war ein gebrochener Mann, und ich muss zugeben, dass ich mich wenigstens zum Teil dafür verantwortlich fühlte ...«
    Der Minister verstummte und rutschte nervös hin und her, doch nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Sie dürfen nicht vergessen, dass ich die Verantwortung für das E-Dezernat trage, nicht nur für das, was das Dezernat tut, sondern auch für seine Sicherheit. Und Geoffrey Paxton wusste eine verdammte Menge über diese Einrichtung und jeden, der ihr angehörte. Darum hielt ich es für das Beste, ein gewisses Maß an Kontrolle über ihn zu behalten, indem ich sein Dienstherr blieb. Immerhin ist es nicht gerade üblich, dass ein Hund ausgerechnet diejenige Hand beißt, die ihn füttert. Zumindest dachte ich das ...
    Zufällig gab es eine freie Stelle bei der CMI. Ich brachte ihn dort in der Verwaltung unter und behielt ihn fünf Jahre lang im Auge, bis ich davon überzeugt war, dass er sich eingewöhnt hatte und keine Probleme mehr bereiten würde. Aber die CMI hat ihre eigenen Befehlsstrukturen und folgt eigenen Regeln. Eine davon besagt, dass jeder, der in die Führungsebene aufsteigt, einen neuen Namen erhält. Das ist eine simple Vorsichtsmaßnahme. Ich ließ Paxton zwar nicht mehr überwachen, aber ich hätte ihn sowieso aus den Augen verloren, je weiter er befördert wurde.«
    »Wie weit?«, wollte Goodly wissen.
    Der Minister bedachte ihn mit einem kühlen Blick, ehe er sich wieder Turchin auf dem Schirm zuwandte und erneut tief Luft holte. »Die CMI hat eine dreigliedrige Struktur. Von unten nach oben: Verwaltung; operativer Bereich; Stabsebene. Paxton machte sich so gut auf der Stabsebene, dass sie ihn nur widerwillig Außeneinsätze übernehmen ließen. Aber er hörte nicht auf, sich freiwillig zu melden, bis er schließlich seine Versetzung bekam – und abermals einen neuen Namen. Sie werden es mir nicht glauben, aber jetzt heißt er Smith! Kein Mensch außerhalb der CMI vermochte ihn danach noch aufzuspüren, was natürlich der Sinn der Sache ist. Der operative Bereich der CMI besteht aus drei Abteilungen mit je einem kommandierenden Offizier. Und Paxton, oder vielmehr ›John Smith‹ ... ist jetzt einer davon.«
    »Sie haben aber nicht sehr lange gebraucht, das alles herauszufinden. Über Paxton, meine ich.« So, wie Goodly dies sagte, klang es beinahe anklagend.
    Prompt fuhr der Minister ihn an: »Mr. Goodly, Sie kennen mich jetzt bereits seit über zwanzig Jahren! Haben Sie denn gar kein Vertrauen mehr zu mir?«
    »Nach allem, was geschehen ist? Herzlich wenig!«
    »Aber meine Herren!« Turchin hob beschwichtigend die Hände.
    »Bleiben wir doch sachlich«, warf Zek ein. »Wenn Sie beide sich jetzt streiten, verlieren wir nur Zeit. Und die haben wir nicht! Jedenfalls nicht Ben, David und die anderen.«
    »Hören Sie«, wandte der Minister sich an alle drei zugleich. In seiner Stimme schwang ein Anflug von Verzweiflung mit. »Seit ich festgestellt hatte, dass die CMI sich

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