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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nachzusehen, was es mit diesen Feuern auf sich hat. Außerdem möchte ich, dass du mit einem Erkundungstrupp vorausfliegst, etwa bis zu jenem Licht in den Ausläufern des Gebirges. Aber ich gebe dir eine Warnung mit auf den Weg: Pass auf, was du tust! Aye, denn ich schätze deine Gesellschaft und deine Freundschaft nicht minder als deinen Rat. Und um ebendiesen bitte ich dich jetzt: Gibt es sonst noch etwas, was ich tun sollte, um sicherzustellen, dass alles glattgeht?«
    »Da wären zwei Dinge«, erwiderte sie, ohne zu zögern, »die sollten genügen. Erstens: Sieh zu, dass es für deine Männer und Kreaturen stets ausreichend Wasser und Nahrung gibt und dass sie ihre kleinen Vergnügungen haben und einen sicheren Platz zum Schlafen, an dem die Sonne sie nicht erreicht. Und zweitens: Halte die Miesmacher und Unruhestifter in Zaum! Diese Lords haben ständig miteinander in Fehde gelegen, bevor wir die Zügel ergriffen, und würden es sofort wieder tun, wenn wir ein bisschen nachlassen.«
    Er nickte. »Auf dich kann ich mich eben verlassen wie auf meine rechte Hand, Devetaki. Und nun ans Werk ...«
    Es dauerte länger, als Wratha angenommen hatte, bis sie kamen, und es waren gar nicht so viele. Außerdem bewegten sie sich still und leise oder zumindest doch mit einer gewissen Heimlichkeit. Mit anderen Worten: Auch sie schirmten ihre Gedanken ab – was nur zum Besten war. Kein verräterischer Gedanke drang aus der letzten Felsenburg, und keine fremden Sonden suchten verstohlen Einlass. Der telepathische Äther schien leer. Zu leer.
    Von hoch oben blickte Zack Kahlkopf auf die Wehrgänge der Wrathhöhe hinab und dachte sich: Das gefällt mir nicht! Nichts rührt sich – nun ja, bis auf diese alten Wimpel, die träge im Wind wehen. Nicht ein Gedanke, noch nicht einmal eine einzige Fledermaus! Dabei müssten in einer so gewaltigen Anlage doch ganze Kolonien davon hausen! Er kicherte düster in sich hinein. Eine Falle? Ein Hinterhalt? Oder verkriecht sie sich nur? Was mag hier geschehen sein, dass die stolze und hochmütige Lady Wratha – Wratha die Aufgestiegene – sich in der Erde verkriecht wie ein Fuchs von der Sonnseite? Oder ... ist der Turm womöglich wirklich verlassen?
    Ein so gewaltiger, mächtiger Felsenturm ...?
    Mit einem Mal lief Zack das Wasser in seinem breiten, grinsenden Mund zusammen, und der Geifer troff ihm von den Lippen – Gier! Gier nach diesem Turm! Im Vergleich zu dieser Feste hier war seine Zackenspitze in Turgosheim nichts als eine winzige Anhöhe, ein Haufen Kieselsteine am Grund der Schlucht, kaum größer als die Trollstatt Loms des Halbstarken! Dieser Turm dagegen entsprach ... nun, gut ein Drittel der größten Stätten Turgosheims hätten darin Platz! Wer über einen solchen Turm gebot ... Ein einziger Mann, der als Lord über diesen Turm herrschte, vermochte eine so gewaltige Armee aufzustellen und unterzubringen, dass ...
    ... Eine einzige Frau allerdings auch!
    Zacks Gier nach der Ausweitung seines Territoriums, die ihm natürlich sein Egel eingab, schwand mit einem Schlag. Denn er hatte sich zu einem Gedanken hinreißen lassen, der eine unbestreitbare Wahrheit enthielt: Wenn Wratha sich überhaupt irgendwo in der Nähe befand, dann hier! Kein Lord und keine Lady der Wamphyri könnte je der Versuchung widerstehen, eine solche Feste in Besitz zu nehmen und unangefochten darüber zu herrschen!
    Andererseits war dies jedoch nur ein einziger Turm, und die ganze gewaltige Fläche der neuen Sternseite hatten sie noch gar nicht erkundet. Wratha und ihre fünf waren damals aus Turgosheim geflohen; hausten sie etwa alle in derartigen Festen, kreuz und quer über die Findlingsebene verteilt? Falls dies der Fall war, hatten sie noch gar keine Zeit gehabt, ihre Armeen aufzustellen! Wenn sie hier lebten und zusammenhielten, dann vielleicht, aber nicht einzeln, wenn alle miteinander im Streit lagen.
    Vielleicht war also einer der Abtrünnigen hier, möglicherweise – im Fall der Gebrüder Todesblick – auch zwei. Doch wer nun?
    Zack bedeutete seinem Trupp, näher zu kommen – vor allem seinen Kriegern, die es kaum noch aushielten, weil sie sich die ganze Zeit über abseits gehalten hatten, um mit dem Wummern und Pulsieren ihrer Stoßdüsen keine Aufmerksamkeit zu erregen –, und umkreiste weiterhin die oberen Stockwerke. Allmählich verlor er an Höhe und sank in der düsteren Nacht immer tiefer hinab, bis sich die bläulich schimmernden, von der Sonne gebleichten Zacken und gefährlich

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