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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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steilen Dächer der Wrathspitze wie eine Burg vor ihm erhoben und sich ihr knochenverzierter Sockel in der Tiefe verlor.
    Noch immer rührte sich nichts, nicht der leiseste Hauch, kein Gedanke war zu spüren, sodass Zack zu der – nun allerdings nicht mehr ganz so verstohlenen – Ansicht gelangte: Verlassen, aye, das wäre gut möglich! Früher einmal hatten hier Menschen und Monster gehaust, gewiss, davon zeugten die Fenster und Balkone, die Kamine und Strebebögen, die Plattformen, Brücken und ...
    ... Landebuchten!
    Weshalb sollte er Knechte und Leutnants ins Innere der Feste entsenden, wo er doch über genügend Krieger verfügte, die dies ebenso gut erledigen konnten?
    Mit seinem düstersten Lächeln öffnete Lord Kahlkopf seinen Geist und hieß sie eintreten, befahl die erste Kampfkreatur hinab in die gähnende Öffnung der größten, zuoberst gelegenen Landebucht.
    Noch während das Geschöpf sich abwärts sinken ließ und mit trägen Schwingenschlägen und gefüllten Gasblasen schwebend am Rand der Bucht verharrte und seine Stoßdüsen hin- und herschwenkte, vernahm Zack den schwachen telepathischen Widerhall eines leisen »Entsetzensschreis«, ein verräterisches Wimmern im psychischen Äther, nicht unähnlich dem verzweifelten Jammern einer in die Enge getriebenen Ziege, die von Wölfen umkreist wird:
    Nein, bitte nicht! Er darf mich nicht finden! Bitte, er soll wieder verschwinden ... bitte!
    Wratha! Sie befand sich also doch hier! Und zwar allein und schutzlos!
    Vorwärts!, befahl Zack seinem Geschöpf, ohne noch länger zu zögern. Aus den Stoßdüsen drang ein entsetzliches Krachen, die Tentakel am Unterbauch wurden entrollt, tasteten sich nach unten, und der riesige gepanzerte Körper senkte sich auf den glatt gewetzten Rand der Landebucht hinab.
    Fasziniert beobachteten Zacks Truppen das Schauspiel aus der Höhe. Aller Augen waren auf die Landebuchten, Fenster, Balkons und schwindelerregenden Brücken gerichtet. Wenn irgendjemand diesen gewaltigen Turm verteidigte, müsste er sich jetzt wohl zeigen. Doch alles blieb ruhig, vollkommen still. Irgendwo dort drinnen verbarg sich die Lady, Wratha die Aufgestiegene, eine Frau, für die es keinen Ausweg mehr gab! Und Zack der Lachende würde sie, nackt und bettelnd, in Ketten vor Vormulac Giftkeim schleifen, um sie ihm auf Gedeih und Verderb auszuliefern.
    Dieses Letztere hatte Wratha gehört! Und wieder konnte sie vor Entsetzen nicht an sich halten und flehte vergeblich die Schicksalsgöttinnen an, die sie im Stich gelassen hatten: Bitte, lasst ihn mich nicht finden! Bitte macht, dass er weggeht!
    Vorwärts, alle miteinander!, befahl Zack seinen Truppen. Jedes Geschoss hat hier Landebuchten! Rein mit euch! Findet sie! Findet Wratha und bringt sie mir! Wahrscheinlich ist sie allein, aber sollte noch jemand bei ihr sein, macht ihm einfach den Garaus! Verfüttert ihre Leute an die Krieger, damit sie satt sind und es zurück bis zu den Grenzbergen schaffen. Aber rührt Wratha nicht an, keiner krümmt ihr ein Haar! Denn ich kann mir vorstellen, dass Lord Ohneschlaf seine eigenen Pläne mit ihr hat!

DRITTES KAPITEL
    Aller Augen waren auf die Wrathhöhe gerichtet, nicht einer von ihnen hatte einen Blick für die rußgeschwärzten Ruinen der in Trümmern liegenden Festen der Alten Wamphyri, die im Umkreis von mehreren Kilometern über die Findlingsebene verstreut lagen. Da die nächsten dieser zerschmetterten Stümpfe und Steinhaufen über anderthalb Kilometer entfernt waren und der letzte Felsenturm, in dem sich gleich ein besonderes Schauspiel ereignen würde, auf das alle wie gebannt warteten, um einiges näher lag, nahm dies nicht weiter wunder. Doch während Zacks Streitkräfte sich näherten und flüchtig die Simse und Landebuchten der diversen Geschosse erkundeten und Zack selbst sich im Hintergrund hielt, um den Überblick zu bewahren und seine Truppen zu kommandieren, wurde es in einer ganzen Anzahl der eingestürzten Felsentürme mit einem Mal lebendig und Wrathas Truppen brachen daraus hervor.
    Die meisten der größeren Eingänge befanden sich an der Ostseite des Felsenturmes. Wrathas Angriff erfolgte von Westen. Das Getöse aus den Stoßdüsen von Zacks Kampfkreaturen übertönte das Wummern und Stottern von Wrathas Kriegern, gleichzeitig verbarg sie der einsam aufragende Turm vor neugierigen Blicken.
    Zack gebot über fünf Krieger, drei eigene und zwei, die er sich eigens für diesen Einsatz ausgeliehen hatte. Unter Letzteren eine gigantische,

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