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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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die angenehmsten Erinnerungen in seiner obersten Bewusstseinsschicht. Er träumte von den Geschehnissen direkt im Anschluss an die Schlacht um den Zufluchtsfelsen, nachdem Lardis Lidesci den Leutnant Gorvis des Gerissenen, Turgis, vernommen und dieser seinen letzten Fluch ausgestoßen und in einer Feuergrube der Szgany den wahren Tod erlitten hatte.
    Und weil Nathan all dies noch so frisch im Gedächtnis war, schien es viel deutlicher als ein bloßer Traum ...
    Erschöpft kehrten sie über das mittlerweile weitgehend aufgeräumte Schlachtfeld zum Felsen zurück. Ein Krieger schmorte in seinem eigenen Fett, während Lardis’ Männer ihn mit lodernden Reisigbündeln bewarfen, um die Flammen zu schüren. Ein Flugrochen thronte grotesk auf seinen im Todeskampf gekrümmten Schwingen, von denen nur noch das rot glühende Skelett übrig war. In dem Maß, in dem das Fleisch schmolz, sackte der lange Hals allmählich nach vorn, und als er sich schließlich vom Rumpf löste, stoben Funken und rußige Fetzen in einer Rauchwolke zum Himmel ... Der blutverschmierte Handschuh eines Leutnants lag, wo dieser ihn hatte fallen lassen; die geschlossene Faust, von einer rasiermesserscharfen Machete am Handgelenk abgetrennt, steckte noch darin.
    Als Lardis im Vorübergehen den widerwärtigen Überrest sah, knurrte er: »Sieh bitte zu, dass jemand sich darum kümmert, Andrei. Ich will nicht, dass etwas von ihnen übrig bleibt, um den reinen Erdboden zu verseuchen. Auf gar keinen Fall, denn ich schwöre bei meinem Glücksstern, dass selbst die Luft, die diese Bastarde ausatmen, auf ewig verpestet ist!«
    Zu der Gruppe zählten Lardis, Andrei Romani, eine Handvoll weiterer Szgany, deren Wort im Zufluchtsfelsen Gewicht hatte, Nathan, Trask, Chung und die drei Höhlentaucher. Manch einer war noch recht wackelig auf den Beinen. Vorsichtig umgingen sie Kriegerfallen, die vom Kampfgeschehen unberührt geblieben waren und deren Tarnung aus frisch geschnittenem Ginster und grün zusammengeflochtenen Weidenruten sich im allmählich verziehenden Nebel als noch intakt erwies. Doch als die letzte Verteidigungslinie hinter ihnen lag und der durch das Geröll zum Felsen führende Pfad sich deutlich vor ihnen abzeichnete ...
    ... passierte es! Direkt vor dem Eingang des Zufluchtsfelsens! Eigentlich hätte Nathan damit rechnen müssen, schließlich geschah es ja nicht zum ersten Mal. Die Nachricht von seiner Rückkehr war bis zu seiner Mutter gedrungen, die im Innern des Zufluchtsfelsens für die Alten der Szgany Lidesci sorgte. Und als sie erfuhr, dass ihr Sohn am Leben und wieder zurück war, gab es für Nana Kiklu kein Halten mehr. Nichts auf der Welt hätte sie jetzt noch von ihm fernhalten können! Das Gleiche galt für Misha, sein junges Weib, das Nana bei ihren Pflichten zur Hand ging. Beide kamen sie angerannt, stockten und blieben schließlich stehen, als auch die Männer im Schritt verhielten. Nathan blickte sie an und sie ihn.
    Misha konnte es kaum noch erwarten, ihm in die Arme zu stürzen. Ihre Brust hob und senkte sich, und sie hatte nur noch Augen für ihn. Sie war den Tränen nahe, hielt sich jedoch zurück aus Respekt vor seiner Mutter, die nun vortrat und ihm eine Ohrfeige verpasste, anschließend verwundert auf ihre schmerzende Hand schaute und in Tränen ausbrach. Niemand, noch nicht einmal Nathan, hatte sie je weinen sehen!
    Doch er kannte den Grund, und alle anderen ebenfalls, so dass Nana letztlich als Einzige wirklich überrascht war. Sie flog ihm in die Arme, und er musste sich dagegenstemmen, um sie aufzufangen und nicht von ihr umgerissen zu werden. Als er sie dann hielt und es keinen Zweifel mehr gab, dass sie sich in Sicherheit befand – und er damit ebenfalls –, wanderte sein Blick zu Misha, die mittlerweile ihre Fassung wiedergewonnen hatte und ruhig abwartete, bis sie an die Reihe kam. Dennoch hatte sie einen Blick an sich, der sagte: Na warte, jetzt kannst du was erleben, mein Junge!
    Endlich ließ Nana ihn los, und beinahe schuldbewusst, mit gesenktem Blick, wandte Nathan sich Misha zu. Er begann nervös zu lachen und die anderen Männer mit ihm, als sie den Kopf schief legte, die Augen zusammenkniff und ihm mit dem Finger drohte, ehe sie sich mit einem hellen Aufjauchzen in seine Arme stürzte und sein Gesicht mit Küssen bedeckte! Da war Nathan endgültig klar, dass er wieder zu Hause war.
    Bevor sie sich jedoch zurückziehen konnten, brummte Lardis: »Nathan, es gibt da noch ein paar Dinge, die wir besprechen

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