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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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müssen, ich und meine Männer mit dir und den deinen. Später ist immer noch Zeit für ... hm, eine anständige Begrüßung. Aber im Moment gibt es vieles zu bereden und viel zu tun, und die Zeit ist knapp. Die Damen werden das wohl einsehen.«
    »Wie lang?«, wollten Nana und Misha ungeduldig wissen. »Wir haben auch Fragen«, hielt Misha ihm entgegen, »und müssen auch unbedingt einiges erfahren!« Und indem sie Nathan erneut mit ihrem Blick bedachte, fügte sie hinzu: »Ich hielt dich für tot, untot, des Lebens beraubt – ich dachte schon, du wärst auf ewig von uns gegangen, ein flammenäugiger Knecht in der Wrathhöhe!«
    Doch seine Mutter schüttelte den Kopf. »Das hat sie nie geglaubt, und ich auch nicht.«
    »Aber woher wolltet ihr wissen ...?« Er blickte von der einen zur anderen.
    Seine Mutter zuckte die Achseln. In ihren Augen schimmerten keine Tränen mehr. Spöttisch meinte sie: »Woher? Die Sonne geht morgens immer noch auf, oder nicht?«
    »Und nachts stehen die Sterne am Himmel, so klar wie eh und je!«, fügte Misha lächelnd hinzu. Sie waren Szgany und drückten so ihre Zuneigung aus.
    »Na gut«, sagte Nana. »Geh’ und rede mit ihnen. – Aber nur eine Stunde, Lardis! Ich verlasse mich auf dich!« Er war womöglich der größte Stammesführer, den die Szgany je gehabt hatten, und selbst die Wamphyri hatten Respekt vor ihm ... dennoch war es ein Befehl. Ohne eine Antwort abzuwarten, rauschten die beiden Frauen von dannen.
    »Kommt mit«, sagte Lardis, »in meine Gemächer im Felsen.« Doch während der alte Lidesci ihnen voraus durch den Haupteingang ging, wandte er sich noch einmal um und sagte, zu niemand im Besonderen und doch an jeden Einzelnen gerichtet: »Wer keine unaufschiebbaren Aufgaben zu erledigen hat, sollte zusehen, dass er eine Mütze voll Schlaf bekommt. Gebt es weiter: Jeder sollte sich hinlegen und ein bisschen schneller schlafen als sonst. Ich lasse euch nämlich ziemlich bald wieder wecken, damit ihr den Staub von euren Karren und Trageschlitten wischen könnt, Männer. Aye, denn noch ehe der Morgen anbricht, werden wir wieder Traveller sein!«
    Die untere Hälfte des brüchigen Kreidefelsens war zum größten Teil in der Erde begraben, am Fuß des Hügellandes, das sich bis zum Grenzgebirge erstreckte. Im Lauf der Jahrtausende hatte die Gewalt des Wassers hier ein ausgedehntes Höhlensystem geschaffen; der Rest war von Hand ausgeschachtet worden, und es überraschte kaum jemanden, dass Lardis Spuren gefunden hatte, die darauf hinwiesen, dass schon in grauer Vorzeit Menschen an diesem Felsen gesiedelt hatten. Der Felsen war noch immer ideal als Lagerplatz und Verteidigungsstellung. Mit seiner konstanten Temperatur und seinen Gängen und Höhlungen, in denen Lardis’ Stamm Unterschlupf fand, bot er ihnen im wahrsten Sinne des Wortes Zuflucht – zumindest war dies bisher so gewesen. Über dem löchrigen Kreidefuß jedoch bestand der Felsen aus hartem Sandstein, der auf halber Höhe in Granit überging. Da niemand hier über geologische Kenntnisse verfügte, konnten die Lidescis nicht wissen, dass es sich bei dem Felsen um den Pfropfen eines erloschenen Vulkans handelte, der verwittert und von hoch oben herabgestürzt war und nun quasi auf dem Kopf stand.
    Nach oben reichten die Höhlen allerdings nur bis zur Sandsteinschicht und im rückwärtigen Teil lediglich bis zum gewachsenen Fels des Hügels, sodass der Zufluchtsfelsen einerseits zwar sicher schien. Andererseits jedoch war er auch eine Falle. Aus diesem Grund hatte der alte Lidesci Fluchttunnel durch den Kalk- und Sandstein graben lassen, die zu beiden Seiten in die überwucherten Höhen der Gebirgsausläufer mündeten, enge Gänge, durch die sich ein Mensch gerade noch zwängen konnte, in denen aber jeder, der so massig war wie ein Vampirlord, seine Schwierigkeiten bekäme, und absolut unpassierbar für deren Geschöpfe. Sollten die Wamphyri, ihre Knechte oder Ungeheuer je durch den Haupteingang eindringen, hatte Lardis vor, die Schlupflöcher zur Flucht zu nutzen und die ganze Anlage mit grobem, dafür aber wirkungsvollem Schießpulver mitsamt allem, was hinter ihm her sein mochte, in die Luft zu jagen.
    Lardis bewohnte eine große Höhle mit niedriger Decke hoch oben im rückwärtigen Bereich des Labyrinths aus Spalten und Höhlungen, aus dem das Innere des Zufluchtsfelsens bestand. Seit sie den Ort erschlossen und das ausgedehnte Höhlensystem erkundet hatten, hatten sie, zum Teil auch durch weitere

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