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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Betonung, die er auf das Wörtchen selbst legte, sagte Lardis, worum es ihm ging. Und nun musste der alte Lidesci einen Weg finden, ihm mitzuteilen, was er wissen wollte, ohne es den anderen auf die Nase zu binden.
    »Aus dem Osten sind Gerüchte zu uns gedrungen«, erwiderte Lardis bedächtig zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Dort hat es schon immer tributpflichtige Stämme gegeben – feige Hunde! Nun, Wratha und jene anderen Blutsauger haben wieder damit angefangen, den Tribut einzutreiben! Mehr noch, wie es scheint, haben die Wamphyri sich wieder einmal vereint; ohne Unterlass bauen sie ihre Streitkräfte auf. Außerdem soll es, wie wir hörten, einen völlig neuen Lord unter ihnen geben. Über ihn ist noch nicht allzu viel bekannt, aber was wir wissen, hört sich gar nicht gut an. Den Gerüchten zufolge soll er ein Nekromant sein! Ein paar von Karl Zestos’ Leuten wollen ihn gesehen haben, wie er zwischen den alten Grabhügeln in den Wäldern herumstöberte. Na ja, etwas anderes, denke ich, braucht man von einem ... Nekromanten auch kaum zu erwarten!« Nun war es draußen. Er hatte es gesagt!
    Nathan nickte zum Zeichen, dass er verstand – nämlich dass Lardis wusste, dass sein Bruder Nestor ein Vampir war, und nicht »bloß« ein Vampir, sondern gar ein Lord. Und nun auch noch ... ein Nekromant? In gewisser Weise ergab es schon einen Sinn: Genau wie bei Nathan zeigte sich auch bei Nestor das Talent seines Vaters. Doch während es sich bei Nathan zum Guten hin entwickelt hatte ...
    Der alte Lidesci hatte es für sich behalten, um Nana Kiklu zu schonen und auch um Nathans Glaubwürdigkeit nicht infrage zu stellen. Seine Gründe dafür lagen auf der Hand.
    Die Lidescis erinnerten sich zwar daran, dass Harry Keogh (genannt der Necroscope oder Harry Höllenländer, gelegentlich auch Harry Herrenzeuger) sich mit seinem Sohn, dem Herrn des Gartens, zusammengetan hatte, um die Alten Wamphyri zu vernichten und ihre Türme in Schutt und Asche zu legen. Aber sie hatten auch nicht vergessen, dass Harry zum Schluss ein Wamphyri geworden war! Sollten sie nun auch noch erfahren, dass jener »völlig neue Lord« in der Wrathhöhe Nestor war, und nicht nur ein Lord, sondern noch dazu ein Nekromant ...
    ... vielleicht bekäme das entzückende alte Sprichwort »Wie der Vater, so der Sohn« dann eine völlig neue, furchterregende Bedeutung für sie! Und welche Auswirkungen hätte das für Nathan? Er war jetzt ein Necroscope, gewiss ... aber was war mit morgen? Würde es einen Unterschied machen, dass er geboren wurde, bevor Harry Keogh zum Wamphyri mutierte? Würde sich irgendjemand daran erinnern oder es überhaupt in Betracht ziehen, wenn sie herausfanden, dass sein Bruder ein Ungeheuer war?
    Der Gedanke hatte selbst Lardis schlaflose Nächte bereitet. Würde er Nathan nicht lieben wie einen Sohn und hätte er seinen eigenen Sohn nicht verloren ... aber so war es nun einmal, und damit basta!
    Nathan blickte Lardis noch immer unverwandt an, doch der gespannte Ausdruck war aus dem Gesicht des alten Lidesci gewichen. Es war ein Geheimnis, das nur sie beide etwas anging, und sonst niemanden. Vorerst jedenfalls!
    »Na gut«, nickte Lardis, »ich glaube, du solltest mir jetzt deine Freunde vorstellen, Nathan, und dann musst du uns erzählen, wie es dir ergangen ist. Wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, war die Geschichte, die du beim letzten Mal zum Besten gegeben hast, schon verdammt gut; aber ich habe so eine Ahnung, als würde diese hier noch besser werden! Aber wir sollten unverzüglich damit anfangen, denn deine Mutter hat uns nur eine Stunde gegeben und keine Minute länger.« Er rieb sich das Kinn in gespielter Sorge und grinste. »Das war schon eine, deine Mutter. Ich werde mich nicht mir ihr anlegen, da kannst du sicher sein!«
    Anschließend stellte man sich einander vor, etwas gestelzt, und das Ganze wurde erschwert durch die Sprachschwierigkeiten, so dass Nathan mitunter eingreifen musste, um zu übersetzen ...

TEIL FÜNF: NATHAN: EIN HELD FÜR DIE LEBENDEN, EIN TRÄUMER FÜR DIE TOTEN

ERSTES KAPITEL
    Mit einem Blick auf Trask und Chung zu seiner Linken und seiner Rechten sagte Nathan dem alten Lidesci: »Diese Männer sind meine Freunde, so wie sie einst Freunde meines Vaters waren. Höllenländer, wenn du so willst, aber allem, was Zek Foener dir erzählte, zum Trotz, ist es doch nicht ganz die Hölle. Zek bin ich übrigens auch begegnet, und sie spricht nur in den höchsten Tönen von dir!«
    Lardis entfuhr

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