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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Fledermaus stieß Schrei um fremdartigen Schrei aus, während sie hilflos hangabwärts stürzte und einen Schweif flüssigen Feuers hinter sich herzog, wo immer sie gegen die Felswand prallte, der die Schatten im Innenhof immer weiter in die Ecken zurücktrieb. Doch damit waren Krasin und seine Männer noch nicht zufrieden. Indem sie einen Halbkreis bildeten, jagten sie dem verbrennenden, jämmerlich kreischenden Vampir Salve um Salve in den Leib und hörten erst damit auf, als sein Zucken allmählich erstarb. In der Zwischenzeit kehrte Wamus zurück, allerdings aus zahllosen Wunden blutend und angesichts von Waffen, denen er nichts entgegenzusetzen hatte, vor Wut und Schmerz außer sich. Er kam von Süden her, aus der Düsternis des Passes heraus, und stürzte sich ohne Vorwarnung auf einen Mann auf der Umfassungsmauer, der voll und ganz in das Schauspiel um Wamus’ brennenden Blutsohn versunken war. Der Soldat merkte einen Augenblick zu spät, dass da noch jemand war. Das Grauen kam über ihn und packte ihn, und noch bevor er überhaupt zu schreien vermochte, schlossen sich Wamus’ Kiefer von hinten um seinen Hals und durchtrennten sein Rückgrat. Doch als der Vampirlord von seinem Opfer abließ und wieder abhob, wurde er bemerkt.
    Einer der Soldaten im Innenhof war auf der Hut und rief eine Warnung, hob seine automatische Waffe und feuerte aus der Hüfte. Wamus erbebte unter den Kugeln und stellte mit einem Mal überrascht fest, dass er sich schwach und jeder Kraft beraubt fühlte. Zum Kampf entschlossen, stieß er auf seine Widersacher hernieder und wurde von dem Bleihagel, mit dem sie ihn vollpumpten, buchstäblich zurückgeworfen ... Er fühlte sich hinabgezogen, und als seine Flughäute in Fetzen gingen, stürzte er wie ein Stein dem Erdboden entgegen.
    Dann war auch schon eine Flammenwerfer-Einheit zur Stelle. Ein Mann trug den Flüssigkeitsbehälter, der andere bediente den Schlauch, und mit einem Mal war Wamus nur noch ein loderndes Etwas. Er war jedoch ein Lord, und das Wesen in seinem Innern gab nicht so leicht auf!
    Aus dem Qualm und den Flammen reckte sich ein weißlicher, pulsierender, bebender, nach oben zu immer dünner werdender Tentakel dem Himmel entgegen. Ein weiterer schoss seitlich heraus, riss einen Mann von den Füßen und zerrte den Schreienden auf das Inferno zu. Er hatte jedoch Glück; denn als von der Hose seines Kampfanzugs eine Rauchfahne aufstieg und blaue Flämmchen daran emporleckten, ließ ihn der Fangarm los, und seine Kameraden zogen ihn aus der Gefahrenzone. Inzwischen zuckte in der wabernden Hitze ein ganzes Nest bläulichgrauer Fangarme wild umher, während die Männer mit dem Flammenwerfer Feuerstoß um Feuerstoß auf das zerlaufende Ding losließen, das einst Wamus von den Wamphyri gewesen war.
    Zu guter Letzt fand das grässliche Schauspiel ein Ende. Der Strahl chemischen Feuers erstarb und wurde zu einem bloßen Flackern; schwarzer stinkender Qualm stieg auf, und Funken und rußige Fetzen stoben in den Nachthimmel. Allmählich kehrten die Schatten in den Hof vor der Feste zurück.
    Plötzlich erschollen aus dem Innern gedämpfte Schüsse aus automatischen Waffen ... Schreie ... und ein greller Lichtblitz hinter einer Fensteröffnung, gefolgt von der Detonation einer Handgranate. Ein Teil der Fassade wurde weggesprengt, draußen ging ein Regen aus Trümmern und verrottetem Mörtel herab.
    »Licht!«, brüllte Krasin, und seine Männer richteten die Strahlen ihrer Taschenlampen auf die Festung.
    Hoch oben zeichnete sich in einem wie eine leere Augenhöhle gähnenden Fenster einen Sekundenbruchteil lang die furchteinflößende Gestalt von Wamus’ zweitem Blutsohn ab! Das Wesen stieß sich ab und fiel wie ein Stein, ehe es etwas losließ, das wild mit den Armen ruderte und mit einem lang gezogenen »Ah-aaah- aaah! « der Erde entgegenstürzte – ein dritter Soldat, den sein Schicksal ereilte.
    Krasins Männer duckten sich und jagten eine Salve in den Himmel, darauf bedacht, die Flugbahn des Fledermauswesens vorherzusehen, das nur wenige Zentimeter über ihnen vorbeiglitt und sich dann in die Höhe schraubte, um der Außenmauer der Feste nahe dem Tor zuzustreben. Sie sahen die roten, hin und her huschenden Augen und vernahmen das schrille, entfernt an einen Menschen erinnernde und doch absolut unmenschliche Gelächter, mit dem es auf den in völliger Finsternis liegenden Pass zuschoss ...
    ... Um ein Haar wäre es auch entkommen!
    Doch da öffnete sich das Tor zur Feste und

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