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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hinab in das Halbrund des Kerns oder hielt sich verbissen am verzogenen Metall des Geländers oder dem schwankenden Gerippe der Plattform fest.
    Tzonov lachte verächtlich über sie, warf einen Blick zum Tor und sah, dass seine Männer mit ihrer Wagenladung voller Waffen die Außenhaut passiert hatten. Zwei von ihnen warteten auf der anderen Seite und machten ihm in dem merkwürdigen Zeitlupeneffekt, den das Tor hervorrief, Zeichen. Er wollte als Letzter hindurchgehen. Was immer der Russe auch sein mochte, ein Feigling war er jedenfalls nicht. Das wilde Grinsen wich aus seinem Gesicht, als er die beiden Mündungsrohre der Katjuscha ein Stück anhob und zwei weitere Salven in das schreiende verstümmelte Durcheinander auf dem Podest jagte.
    Nathan und Trask duckten sich hinter ihre zerbrechliche Abschirmung und hielten sich die Ohren zu, während sie von Geschosssplittern umschwirrt wurden. Ein etwa ein Meter achtzig langes Stück eines Gerüstrohres wurde durch die Luft gewirbelt und riss mit einem durchdringenden metallischen Kreischen die obere Hälfte ihrer Aluminiumabdeckung mitsamt dem Rauchglasfenster weg.
    »Lass uns von hier verschwinden!«, brüllte Trask, erstaunt, dass er sich über dem Klingeln in seinen Ohren noch selbst hören konnte.
    Nathan nickte, wenn auch etwas bleich im Gesicht. Unsicher stand er auf, schloss die Augen und beschwor ein Möbiustor herauf. Trask erhob sich ebenfalls, und als ihre Oberkörper in sein Blickfeld gerieten, sah Tzonov die beiden.
    Sie sahen, wie ihm der Mund offen stehen blieb und einen Augenblick später ein Ausdruck verzückten Irrsinns in seine Augen trat, während seine Lippen ein einziges Wort formten: »Ihr!«
    »Scheiße!«, sagte Trask, während der Russe sein Geschütz herumschwang und die noch rauchenden Läufe wieder etwas senkte.
    Nathan versuchte die Tür aufrechtzuerhalten, konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Er spürte den Blick des Russen förmlich auf sich ruhen, während dieser ihn durch das Fadenkreuz der Katjuscha ins Visier nahm. Außerdem befanden sie sich zu nah am Tor. Das Möbiustor wollte nicht richtig Gestalt annehmen, und er konnte es nicht festhalten.
    »Nathan«, flüsterte Trask. Und noch einmal, diesmal jedoch wesentlich eindringlicher, als Tzonov den Abzug drückte: »Nathaaan!«
    ... Klickend schlugen die Hämmer auf leere Kammern! Der wutentbrannte Ausdruck auf Tzonovs Gesicht verriet ihnen sofort, was los war: Das Magazin der Katjuscha war leer.
    Dies verschaffte Nathan die Atempause, die er benötigte. Während Tzonov sich aus dem Schalensitz hinaus auf die umlaufende Galerie schwang und auf die Rampe zurannte, ließ der Necroscope die erste Tür wieder in sich zusammenfallen und beschwor vor der massiven Felswand des Kerns eine weitere herauf, die gleichfalls nicht sehr stabil war.
    Doch in all dem Qualm und Durcheinander – die gequälten Schreie der Sterbenden in den Ohren und das Stöhnen der Toten in seinem metaphysischen Geist – vermochte Nathan sich nicht allzu sehr zu konzentrieren. Er beherrschte das Möbiuskontinuum noch nicht zur Gänze, und jede Ablenkung störte ihn. Als Tzonov losrannte und auf halbem Weg zur Rampe stehen blieb, um ein Schnellfeuergewehr von der Schulter zu nehmen, und den Kolben an der Hüfte abstützte, glitt Nathans Möbiustor an der Wand entlang zur Seite, bis es sich mit der einen Dreiviertelmeter breiten Öffnung eines Energiewurmloches deckte, eines sauber, spiegelglatt durch den ansonsten massiven Fels getriebenen Schachtes. Die Umrisse des Tores sanken augenblicklich zu einem Kreis zusammen und schienen in den engen Schacht hineingesogen zu werden ... wo es sich auf der Stelle verfestigte.
    Nathan ging einen Schritt auf das Möbiustor zu. Ein Blick in das Wurmloch zeigte ihm, dass es stabil war. Nun, da es ein paar Zentimeter weiter vom störenden Einfluss des Sphärentores entfernt war, konnte man sich seiner gefahrlos bedienen. »Ben!«, rief er dem Älteren zu. »Komm, verschwinden wir!«
    Trask kam hinter seiner Aluminiumabschirmung hervor und sah Turkur Tzonov auf der Rampe in die Hocke gehen und sein Gewehr in Anschlag bringen. »Shit!«, entfuhr es ihm abermals.
    »Du zuerst«, sagte Nathan, als Tzonov das Feuer auf sie eröffnete.
    »Zuerst was?«, brüllte Trask, während ihm die Kugeln um die Ohren flogen und von der Wand abprallten. Nathan gab ihm keine Antwort, sondern stieß ihn mit dem Kopf voran in das Wurmloch, und als Trask mit einem Aufschrei in der Möbiusraumzeit

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