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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Worte verlegen und blieb eine Erwiderung schuldig ...
    Der Besuch verlief zufriedenstellend. Auch die übrigen Ältesten von Stätte-unter-den-gelben-Klippen stimmten überein, dass die neue Oase in der Schlucht einen idealen Unterschlupf für die bedrohten Traveller abgeben würde. Mittlerweile bezweifelte niemand mehr, dass mit den Travellern auch die gesamte Sonnseite in Gefahr war, die Bewohner der Glutwüste eingeschlossen.
    Nathan dankte ihnen und bat bescheiden um die Erlaubnis, die Höhle der Uralten aufzusuchen. Er wollte mit Shaeken und Tharkel sprechen und sie wissen lassen, welche Früchte ihre Visionen nun trugen. Außerdem wollte er ihnen die Dampfmaschine zeigen, seinen Besuch dabei jedoch so kurz wie möglich halten. Selbstverständlich wurde es ihm gewährt.
    Es sind merkwürdige Zeiten, Nathan!, empfingen Shaeken und Tharkel ihn in der Höhle der Uralten. Sie redeten beide gleichzeitig. Wir haben sonderbare Träume! An sich war dies nichts Besonderes. Nathan wusste, dass auch die Toten, nicht anders als die Lebenden, müde wurden und schliefen und dabei träumten. Dennoch war er überrascht. Andererseits waren die Zeiten in der Tat merkwürdig; und gab es einen besseren Zeitpunkt für Omen und Vorzeichen?
    »Ihr auch? Und wovon träumt ihr?« Für den Augenblick war der Grund, aus dem er hier war, die Oase und die Dampfmaschine, vergessen.
    Ich träume von ... Wasser!, sagte Shaeken.
    Ich ebenfalls!, stieß Tharkel hervor. Von Wasser, um die Wüste zu begrünen!
    Dies rief Nathan den Grund seines Hierseins wieder ins Gedächtnis. »Das waren nicht bloß Träume«, sagte er. »Euer Leben lang wart ihr vom Wasser fasziniert, ihr beide. Du, Shaeken, weil du ein Visionär warst und die Bedeutung des Großen Finsterflusses unter der Wüste erkanntest und wusstest, welchen Segen es bedeuten würde, wenn es gelänge, ihn an die Oberfläche umzuleiten. Und du, Tharkel, weil du ein Gärtner warst und dich mit dem Anbau von Pflanzen beschäftigtest. Ihr beiden hattet gewissermaßen dasselbe Ziel, und noch im Tod seid ihr ebenso davon besessen wie im Leben. Was ihr geträumt habt, ist das, was ihr fühltet – eine Oase, die jetzt, in diesem Augenblick, in der Schlucht hinter den Klippen erblüht, in denen eure Grabstätte liegt!« Damit überbrachte er ihnen die Neuigkeit.
    Das ist zwar alles sehr aufregend, meinte Tharkel, allerdings erklärt es noch lange nicht unsere Träume. Ja, wir waren vom Wasser besessen, und schon möglich , dass das Wasser, das, heraufgepumpt von Shaekens Wasserrad, durch die Oase fließt, seine alten Knochen aufrüttelte und seinen Geist anregte. Aber ich träumte von einer ganzen Welt voller Wasser, und die Wüste wurde Meile um Meile zurückgedrängt! Ich träumte sogar von einer riesigen Fontäne!
    »Handelt es sich dabei denn nicht um ein und dieselbe Vorstellung?«, fragte Nathan mit einem Achselzucken. »Wasser, das aus der trockenen Erde entspringt?«
    Oh?, entgegnete Tharkel. Aus der trockenen, toten Erde, glaubst du? Aye, die Fontäne, von der ich träumte, befand sich auf der Sternseite und wurde von einem gedämpften weißen Licht erhellt!
    Und ich träumte von Gewitterwolken am Himmel über der Wüste, sagte Shaeken, und von gewaltigen Regenfällen. Das schien mir Tharkels Träume zu bestätigen, aber weder er noch ich kann etwas damit anfangen. Wir wissen einfach nicht, was es bedeutet!
    Stirnrunzelnd schüttelte Nathan den Kopf. »Ich verstehe es auch nicht. Wollt ihr mir damit etwa sagen, ihr habt einen Blick in die Zukunft geworfen? Wenn das von Thikkoul käme ...«
    Thikkoul! , riefen beide zugleich. Aber mit ihm haben wir doch gesprochen!
    Du darfst nicht vergessen, Necroscope, erklärte Shaeken, dass die Thyre Telepathen sind, und zwar im Leben wie auch im Tod. Die Uralten der Thyre stehen nun viel öfter miteinander in Verbindung als früher. Und Übung, heißt es, macht den Meister. Mehr noch, alle Toten der Thyre scheinen jetzt Visionen zu haben und sind von dunklen Vorahnungen erfüllt. Oh ja, erst neulich haben wir mit Thikkoul gesprochen. Und du hast recht: Wie es scheint, ergänzen sich unsere Talente!
    »Inwiefern?«
    Wir sprachen von Wasser, erwiderte Shaeken, und Thikkoul davon, dass ein Ruck durch die Welt gehen und sie die Richtung ändern werde.
    Es war fast so, als ..., fiel Tharkel ein, ... als würden wir einander gegenseitig aufputschen! Als bestünde eine Verbindung zwischen uns, von Geist zu Geist, und als baue jede Vision auf der

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