Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
sie ihm:

    Doch noch ehe Nathan etwas dazu sagen konnte, fuhr Ethloi fort: In meinen Träumen scheint es immer Hand in Hand mit diesem hier zu gehen:

    Dieses zumindest kenne ich!, sagte Nathan. Das bin ich selbst, oder vielmehr das Zeichen, das für mich steht. Aber das andere ... Ich habe keine Ahnung. Er schüttelte den Kopf. Die Wellenlinien könnten Wasser darstellen ...
    Ethloi nickte. Außerdem träumte mir von Flüssen, die zwischen den Welten fließen!
    Solche Flüsse gibt es nicht.
    Ich weiß.
    Es war enttäuschend. Im Augenblick zumindest überstieg dies das Fassungsvermögen des Necroscopen. Hätte es sich bei Ethlois Symbolen um Zahlen gehandelt, wäre er vielleicht dahintergekommen. Aber hier gab es weder Ziffern noch Gleichungen, lediglich Kreise, Pfeile und Wasser. Vielleicht hast du das Thema Wasser bei Tharkel und Shaeken aufgeschnappt?
    Schon möglich, aber das glaube ich nicht.
    Könnte es sich bei jenem Muster – es hatte sich in Nathans Geist regelrecht eingebrannt – um ... eine Maschine handeln? Irgendwie fühle ich mich dabei an die Dampfmaschine erinnert, an Kolben, Druck, Bewegung und Energie.
    Ethloi zeigte ihm die Zeichen abermals, diesmal jedoch überlagert von der Möbiusschleife oder vielmehr mit ihr verschlungen. Die Möbiusschleife ... ähnlich dem Symbol für die Ewigkeit ... ganz wie das Möbiuskontinuum, wo sich das Gewebe des Überall und Jederzeit traf, wo alle Orte und Zeiten zusammenliefen. Hier trafen in der Tat Welten, wenn nicht gar Universen, aufeinander. Aber ... Flüsse zwischen den Welten?
    Da war etwas, fast konnte der Necroscope den Gedanken greifen, aber er entwich ihm wieder, wie ein Wort, das man nicht findet, obwohl es einem auf der Zunge liegt. Einen Augenblick lang hatte er es beinahe, doch dann war es wieder weg, und während ihm der Gedanke entglitt und sich in nichts auflöste, spürte er die altvertraute Enttäuschung in sich aufsteigen, ihm war, als müsse er schreien, um sich schlagen und sich körperlich dagegen wehren. Doch das Gefühl verging.
    Ich glaube, ich muss darüber nachdenken, sagte er langsam.
    Vorerst jedoch war es Zeit zu gehen ...
    So verging der Tag.
    Gemeinsam mit Misha suchte Nathan so viele Thyre-Kolonien auf, wie sie als vorläufige Zufluchtsstätten für die Szgany brauchten. Nirgends wurde er abgewiesen. Es war höchste Zeit, dass die Menschen endlich die Sitten und Gebräuche ihrer Wüstenbrüder kennen und schätzen lernten, und umgekehrt galt dasselbe. Freunde erkennt man in der Not. Von nun an würde es eine viel engere Verbindung zwischen den Szgany und den Thyre geben. Eine Ära war vorüber; das Zeitalter, in dem die Thyre der Wüste als Nichtmenschen angesehen wurden, war vergangen.
    Und der Necroscope hielt Wort. In der Nacht hatte Misha ihm versprochen, dass sie morgen im hohen Gras des Graslandes bei ihm liegen wolle, aber er hatte ihr gesagt, es gäbe einen besseren Ort. Und den gab es: die Stelle, an der sie und er vor gerade einmal fünf Monaten am Tag ihrer Hochzeit einander in die Arme gesunken waren.
    Als der Vormittag zu einem Drittel (und der lange Sonnseiten-Tag damit zu über siebzehn Stunden) verstrichen war, legte Nathan eine Pause ein und trug Misha über das Möbiuskontinuum an den Flecken östlich des Zufluchtsfelsens, an den sie ihre Hochzeitswanderung geführt hatte. Wie damals breitete er inmitten des Farnkrauts eine Tierhaut über den Stamm eines umgestürzten Baumes und befestigte sie an ein paar vorstehenden Ästen, um die Sonne abzuhalten. Sie liebten sich, tranken Wein und aßen Brot und Käse, genau wie damals. Doch ehe sie einschliefen, zog Misha seinen Kopf auf ihre Brüste und hielt ihn sanft. »Habe ich nicht gesagt, dass du für den Rest deines Lebens an unser erstes ›kleines Häuschen‹ denken würdest? Ich sagte dir doch, ich würde dafür sorgen!«
    Es schien lange her zu sein, doch Nathan erinnerte sich sehr wohl daran. »Ja, das hast du«, antwortete er verträumt. »Und ich werde es nie vergessen.« Damit schliefen sie ein ...
    ... Irgendwann erwachte der Necroscope, weil sich etwas – jemand – in seinen Geist wühlte. Er erkannte ihn sofort und spürte, wie er sich schlangengleich, als würde er über Steine gleiten, zurückzog. Jetzt reichte es Nathan. Speziell von diesem hatte er genug.
    Ohne Misha zu wecken, stahl er sich ein Stück weit durch den Farn, hob die Hand an den gedrehten Goldreif in seinem Ohr und sandte einen Gedanken nach Turgosheim:
    Maglore, ich weiß, dass du

Weitere Kostenlose Bücher