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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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in einer praktischen Demonstration. Er äußerte die üblichen Warnungen, sagte Karl, er solle die Augen schließen, auf ein etwaiges Schwindelgefühl einfach nicht achten und sich ruhig verhalten, und nachdem dieser alle Anweisungen befolgte, nahm er ihn am Arm und ging mit ihm zwei Schritte vorwärts ...
    Über dreitausend Kilometer weiter östlich und fast hundert Kilometer weiter südlich traten sie wieder hinaus!
    Sie befanden sich in Krater-See, doch Nathan konnte nicht bleiben. Er kehrte mit Karl zu Lardis und den anderen zurück und wartete ab, bis Karl einige Male tief durchgeatmet und das Ganze verdaut hatte. Zu guter Letzt begriff er endlich, und die notwendigen Vorbereitungen wurden getroffen. Ursprünglich hatte Karl vorgehabt, bei Anbruch der Dämmerung mit seinen Leuten zu den Höhlen in den hinter Zwiefurt gelegenen Klippen aufzubrechen; doch nun würden sie hier auf Nathan warten. In dem kleinen Lager waren vielleicht ein Dutzend Szgany Zestos, hauptsächlich Frauen und eine Handvoll Kinder. Der Rest, die Männer im tauglichen Alter, befand sich auf der Jagd.
    »Wie viele Leute hast du?«, wollte Nathan wissen.
    Karls Mundwinkel sackten nach unten. »Einst waren wir eine ganze Stadt«, erwiderte er und ließ seine Worte erst einmal wirken. »Jetzt sind wir alles in allem noch zweiunddreißig. Das knappe Dutzend, das ihr hier seht, und der Rest, der sich da draußen um unseren Lebensunterhalt kümmert.«
    »Ich kann euch alle auf einmal wegbringen«, sagte Nathan. »Und genau das werde ich auch, und zwar heute Abend! Nicht ganz so weit wie Krater-See; bis Spalte-im-Fels vielleicht. Krater-See hebe ich mir als Zufluchtsort auf, bis es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Und was heute Abend angeht ... Ich rechne damit, dass die Wamphyri zumindest während der ersten Nachthälfte mit ihrem Blutkrieg beschäftigt sein werden. Danach müssen sie neue Kräfte schöpfen, die Verluste wieder ausgleichen und ihre einstweiligen Lager mit neuen Knechten und frischem Fleisch auffüllen. Sollten Wratha und die anderen in der Wrathhöhe überleben, wird es ihnen nicht anders ergehen. Sie werden dringend Nahrung brauchen. Allerdings werden sie auf der Sonnseite keine finden, jedenfalls heute Nacht nicht.«
    Karl sagte ihnen, wo sie weiter im Osten noch auf andere Überlebende treffen würden, anschließend brachte Nathan Lardis und die anderen ins Lager zurück. Die letzten Worte des Necroscopen, ehe er Karl verließ, waren: »Seid bereit, wenn ich komme. Womöglich bleibt uns nicht allzu viel Zeit ...«
    Gemeinsam mit Misha suchte Nathan Zum-Himmel-offen auf. Die Thyre gewährten ihnen den üblichen Empfang, und wenig später war Misha die erste und wohl auch letzte Szgany-Frau, die die Kaverne der Langen Träume betrat. Bislang war der Necroscope der einzige Szgany gewesen, der die Grotte betreten hatte. Während Misha still dasaß und die mystische Atmosphäre des Mausoleums auf sich wirken ließ, hatte Nathan eine Unterredung mit Ethloi. Dieser sagte ihm:
    Du hättest dich auch aus der Ferne mit mir unterhalten können, Necroscope.
    Das war nie die Art meines Vaters, erwiderte Nathan, und ich werde es halten wie er, außer wenn es nicht anders geht. Hier ... bin ich dir nahe. So sollten Freunde miteinander sprechen. Doch wir haben nicht viel Zeit, und ich habe gehört, dass du mir etwas mitteilen möchtest. Ich werde deinen Rat nicht geringer achten als seinerzeit deine Unterweisungen.
    Meine Unterweisungen? Meine Rechenkünste? Hah!, wischte Ethloi das Kompliment beiseite. Ich habe deine Gleichungen gesehen, Nathan! Um ehrlich zu sein, war ich nie der Lehrer, sondern stets dein Schüler, aber meine Geisteskräfte reichten nicht aus, deine Lektionen zu begreifen!
    Du scherzt! , entgegnete Nathan. Außerdem sind die Zahlen bei mir ohnehin angeboren, du dagegen hast dir deine Fähigkeiten erworben. Aber ich habe mir sagen lassen, dass deine Träume sich um vielerlei Dinge drehen, und in letzter Zeit träumst du ... nicht von Zahlen.
    Von Symbolen, aye! , flüsterte Ethloi. Ähnlich den Symbolen, die du mir einst in deinem Zahlenwirbel zeigtest, und doch völlig anders. Falls sie eine Bedeutung haben, dann kennst du sie vielleicht. Falls nicht ... dann stehle ich dir womöglich die Zeit. Aber wie du wohl weißt, teilen wir Uralten unsere Gedanken miteinander, und so wächst unser Wissen allmählich Stück um Stück wie Tropfstein auf einem Stalaktiten.
    Nathan war fasziniert. Zeig mir diese Symbole!
    Und Ethloi zeigte

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