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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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blühte auf, und Nathan war nicht der Einzige, dem es ins Auge stach. Es fiel einem jeden auf, der sie vorher gekannt hatte. »Was hältst du davon?«, wandte sich Ben Trask an Nathan, als sie wieder in Lardis’ Lager waren.
    Der Necroscope lächelte achselzuckend. »Nun, es ist offensichtlich, was Andrei Romani von ihr hält! Aber er kennt sie ja auch nicht so gut wie wir.«
    Trasks Nachfrage galt Anna Marie English, der bislang lediglich vor sich hinsiechenden Ökopathin. Sie befand sich so sehr in Einklang mit der Erde (anscheinend auch mit dieser), dass ihr körperliches Wohlergehen vollkommen von ihrem einzigartigen »Talent« bestimmt wurde. Und nun schien eine unglaubliche Verwandlung mit ihr vorzugehen. Sie wurde stetig ... jünger! War sie bisher eine eher unscheinbare Person gewesen, die mit müdem Blick, von Rheuma gebeugt daherschlurfte, schienen die Jahre nun regelrecht von ihr abzufallen.
    »Letzte Nacht«, meinte Trask, »hat niemand Notiz von ihr genommen. Sie kam mit uns hierher, das genügte. Aber von nun an werden sie sie so sehen, wie sie sie jetzt, im Licht des anbrechenden Morgens, wahrnehmen. Und genauso werden sie in Zukunft von ihr denken. Kein Mensch kommt auf die Idee, dass sie sich verändert haben könnte. Aber noch vor einer Woche, auf der Erde ... nun, du hast gesehen, was mit ihr los war. Den Fußmarsch von heute Nacht hätte sie niemals durchgestanden. Schon ein paar Kilometer hätten sie umgebracht. Aber sieh sie dir jetzt einmal an ...«
    Ebendies tat Nathan. Von Trask wusste er, dass die Ökopathin mit vierundzwanzig ausgesehen hatte wie fünfzig. Als Nathan sie vor wenigen Monaten kennengelernt hatte, war sie vierzig gewesen und sah immer noch aus wie eine Fünfzigjährige! Dies schien für Mutter Erde zu sprechen, die nach Jahren gnadenloser Umweltzerstörung dabei war, sich wieder zu erholen; eine Tatsache, die sich in Anna Maries »Vitalität« widerspiegelte, dem plötzlichen Stopp ihres körperlichen Verfalls. Es bedeutete wohl, dass die Menschheit allmählich ein ökologisches Bewusstsein entwickelte und vernünftig mit den Ressourcen des Planeten umging. Eines Planeten jenseits des Tores. Und was geschah hier?
    Anna Marie war jetzt einundvierzig, sah jedoch aus wie fünfunddreißig! Die Brille mit den dicken Gläsern und das Hörgerät hatte sie abgelegt, ihr Haar und ihre Augen waren nicht länger glanzlos, und ihre Leberflecken waren kaum größer als Sommersprossen. Früher hatte sie gehinkt, jetzt ging sie aufrecht, den Kopf hoch erhoben, und ihre schiefe Hüfte fiel fast nicht mehr ins Auge. Ihre Bewegungen waren fließend, ihre Glieder geschmeidig und ihr Haar voller Spannkraft. Wenn sie lächelte, erstrahlten ihre Zähne in einem blendenden Weiß! Anna Marie war zwar keine Schönheit, aber unzweifelhaft attraktiv.
    Andrei Romani zumindest fühlte sich von ihr angezogen. Er schaute ihr zu, wie sie einer kleinen Gruppe von Waisenkindern ein Spiel aus den Höllenlanden beibrachte – Ringel Ringel Rosen. Seit sie in dem Heim in Rumänien gearbeitet hatte, waren Kinder ihr Ein und Alles. Der Necroscope musste an jemand anderen denken. Sie hatte Kinder ebenfalls über alles geliebt ... auf der Sonnseite Turgosheims. Das jedenfalls hatte sie ihm gesagt.
    Orlea, Maglores Liebesdienerin in der Runenstatt. Eine Zeit lang war sie Nathans Geliebte gewesen – auch wenn Maglore sie ihm quasi auf einem silbernen Tablett serviert hatte. Zunächst hatte er es nicht gewagt, sie zurückzuweisen, und nach einer Weile hatte er dies auch nicht mehr gewollt! Es hatte ... oh, eine ganze Zeit lang gedauert, bis der Seher-Lord dem Ganzen ein Ende bereitete. Es war nichts als ein Teil des Planes gewesen, mit dem der boshafte alte Dreckskerl Nathan zu korrumpieren suchte, um ihn sich gefügig zu machen ...
    »Nun?«, fragte Trask und holte Nathan damit wieder in die Gegenwart zurück.
    »Hm? Oh, was ich davon halte? Na ja, dies ist eine junge Welt, unverdorben zumindest. Abgesehen von den Wamphyri gibt es nichts an ihr auszusetzen. Und Anna Marie ist nun ein Teil von Starside, wenn auch erst seit Kurzem, und spiegelt all dies wider.«
    »Ich dachte mir, dass du so etwas sagen würdest«, nickte Trask. »Trotzdem kommt es mir irgendwie falsch vor. Mag sein, dass es bloß Wunschdenken ist, aber mir gefällt die Vorstellung besser, dass sich in ihr etwas spiegelt, was uns erst noch bevorsteht.«
    »Wir werden sehen«, meinte Nathan mit einem – vielleicht eine Spur zu achtlosen –

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