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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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müssen wir die Zügel wieder fester anziehen. Das heißt, ich muss sie fester anziehen – sofern sie mir Gelegenheit dazu geben.«
    »Sie? Die Puppenspieler? Die Drahtzieher, die hinter all dem stecken?« Es klang ausgesprochen verächtlich. »Wir hätten ihnen schon vor langer Zeit das Heft aus der Hand nehmen sollen. Unsere Welt muss noch immer gerettet werden, Ben, und niemand bemüht sich darum. Jedenfalls nicht allzu sehr. Damit ist doch alles andere auch hinfällig. Wenn wir noch nicht einmal etwas für unsere eigene Welt tun können, ist es dann nicht ein bisschen anmaßend von uns, es in einer anderen zu versuchen?«
    »Aber gesetzt den Fall, wir wären am Ruder ...« – Trask hatte schon oft darüber nachgedacht – »... wer würde dann uns auf die Finger schauen?«
    »Und wer schaut denen auf die Finger?« In ihrer Bitterkeit lag eine gewisse Logik, Trask wusste jedoch um die »Wahrheit« seines Arguments. Absolute Macht und dergleichen ...
    »Und was Starside anbelangt« – er ging nicht auf ihre Erwiderung ein, um sich stattdessen dem restlichen Teil ihrer Frage zuzuwenden – »weißt du genauso gut wie ich, dass wir sehr wohl die Nächsten sein könnten, wenn die Wamphyri sich erst einmal die gesamte Vampirwelt unterworfen haben. Im Moment ist es Nathans Welt, die bedroht wird, das mag schon sein ... aber was ist mit morgen und übermorgen?«
    Ehe sie darauf antworten konnte, so sie denn wollte ...
    ... fuhr Trask zusammen. Das Telefon, das er sich an die Tasche gehakt hatte, begann eindringlich zu schrillen.
    Mittlerweile waren sie an dem Sammelbecken der Anlage angelangt, an der Senkgrube, wo der wieder zu Tage tretende Fluss das Grundgestein der Klippe im Lauf der Jahrhunderte zu einer überhängenden, widerhallenden Grotte ausgewaschen hatte. Nun waren der Eingang der Höhle und der Lauf des seichten gurgelnden Flüsschens, das daraus hervortrat, überdacht und mit einem unter hoher Stromspannung stehenden Maschendraht-»Tunnel« abgesperrt, von dem leistungsstarke Lampen herabhingen. Außerhalb der Klippe war der Flusslauf in ein Bett aus Stahlbeton gefasst und wurde in ein Fallensystem umgeleitet.
    In dem Drahtgeflecht stand eine Tür offen. Die Warnleuchten darüber zeigten ein beruhigendes Grün; der Strom war abgeschaltet. Im Tunnel warteten bereits ein paar Männer, einige von ihnen hatten vorsorglich bereits die Unterteile ihrer Taucheranzüge übergestreift. Nathan, Trask und die anderen traten zu ihnen, und Trask blieb am Höhleneingang stehen, um den Anruf entgegenzunehmen. Die Stimme des Zuständigen Ministers erkannte er auf Anhieb.
    »Vielen Dank auch!«, presste er verbittert hervor.
    »Trask«, sagte der Minister. »Wir haben keine Zeit für Vorwürfe!« Das bestätigte nur, was Goodly vorhergesagt hatte: Es würde jetzt bald passieren. »Hören Sie mir zu, und zwar gut! Das kommt von ganz oben. Verstehen Sie? Von ganz, ganz oben! Sie dürfen mit Ihrem Plan nicht weiter fortfahren. Nathan darf das Tor auf keinen Fall durchschreiten. Sie müssen ihn ausliefern, auf der Stelle, ohne viel Aufhebens ...« Der Minister hielt einen Augenblick inne, so als müsse er überlegen, und im nächsten Moment klang seine Stimme um einige Tonlagen höher, beinahe hysterisch: »Trask, die CMI ist schon bei euch, draußen am Heim! Sie hören mit, was wir hier sprechen, sowohl an Ihrem Ende als auch hier in London. Ich habe nichts damit zu tun, Trask, das müssen Sie mir glauben! Aber wenn Sie nicht kooperieren, haben die Befehl, zu ...« Die Leitung wurde gekappt.
    Trask verstand. Eigentlich hätte es ein Befehl sein sollen, doch der Minister hatte eine Warnung daraus gemacht. Nach seinem kurzen Innehalten hatte er die letzten Worte gehetzt hervorgestoßen, geradezu geschrien, und zum Schluss hatte Trask noch eine weitere Stimme gehört – womöglich ein Militär? Mit Sicherheit befehlsgewohnt und wütend, als der Sprecher dem Minister den Telefonhörer aus der Hand riss.
    »Mist!«, murmelte Trask leise, jedoch nicht so leise, dass es keiner gehört hätte.
    »Es geht los, nicht wahr?« David Chung lief der Schweiß übers Gesicht.
    Trask nickte. »Sehen wir zu, dass wir Nathan von hier wegschaffen. Dann müssen wir uns nur noch um unseren eigenen Hals sorgen.« Er dachte an Ian Goodlys Warnung, dass es für ihn und Chung bald keine Zukunft mehr gab. Doch Nathan las seine Gedanken.
    »Ich kann euch hier rausbringen«, sagte der Necroscope. »Ich kenne die Koordinaten von einem Dutzend

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