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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nichts zu tun, auch wenn es so aussehen mag. Und dann, wenn er als Nächstes von den Bergen herabkommt, ist Schluss mit dem Versteckspiel, John! Und Sein Rudel wird ...«
    »... die ganze Menschheit sein!«, fiel ihr der Alte ins Wort.
    »... Legion sein!« Sie warf ihr Haar zurück. Im Feuerschein wirkte es ebenso grau wie dasjenige des alten John. »Und auf seine Feinde, was auch immer von ihnen übrig bleiben mag, wartet ...«
    »... der wahre Tod«, nickte er. »Weder der Untod noch irgendeine Art von Schlaf, wie Er ihn kannte, sondern der ewige Tod!«
    »Amen!«, lächelte sie.
    »Wann wirst du zu ihm gehen?«
    »Gib mir Suppe, von deiner guten Brühe, Tee, den ich mir aufkochen kann, und ein bisschen Wild, kräftiges Fleisch zum Mitnehmen. Der ganze Ort schläft noch. Wenn Inverdruie erwacht, werde ich längst weg sein. Auf dem Weg ins Vorgebirge kannst du mich noch begleiten, wie sonst auch, dann kehrst du um und wartest hier auf mich. Es kann sein, dass ich eine Zeit lang weg bleibe, also mach’ dir keine Sorgen, wenn ich später komme als sonst.«
    »Ich werd’ mir keine Sorgen machen.«
    »Und meine Ausrüstung?«
    »Alles in Ordnung! Aber bist du sicher, dass du das Zeug brauchst?« In seiner Stimme schwang ein Kichern mit. Sie lachte.
    »Du weißt, dass ich die Strecke kenne. Ich könnte sie blind klettern!« Doch dann verstummte sie und wurde mit einem Mal wieder ernst. »Aber diesmal kann ich mir keinen Ausrutscher leisten. Wenn es nur um mein Leben ginge, würde es keine Rolle spielen, aber Seins ...«
    »Aye, Mädchen, aye!« Er beugte sich zu ihr und ergriff ihre Hand. »Er lebt schon viel zu lange, um auf so eine Art umzukommen: kalt und einsam, ganz allein in Seiner Höhle.«
    Bonnie Jean erwiderte nichts, sondern starrte bloß ins Feuer. John stand auf, um sich um ihre Vorräte zu kümmern und seine Vorbereitungen zu treffen ...
    Im Klettern machte B. J. niemand so leicht etwas vor. Für gewöhnlich kam sie mit erstaunlicher Geschwindigkeit voran und schien beinahe an der Felswand zu kleben; dabei verließ sie sich lediglich auf ihren Gleichgewichtssinn und die Kraft ihrer langen Finger und Zehen, um die Schwerkraft zu überwinden. Um ehrlich zu sein, brauchte sie Johns Seile, Krampen und Karabinerhaken und den ganzen Kram, den professionelle Bergsteiger sonst noch so mitschleppten, eigentlich nicht. Trotzdem nahm sie ihn mit.
    Es verhielt sich so, wie sie gesagt hatte: Als Seine Hüterin und Wächterin konnte sie es sich schlicht und einfach nicht erlauben, abzustürzen. Denn obwohl der Anstieg an sich für Bonnie Jean kaum mehr als ein Nervenkitzel war und sie felsenfest auf ihre Fähigkeiten vertraute, bestand immer noch die Möglichkeit, dass sie ausrutschte. Und für Ihn, Der seit Jahrhunderten schlief, mochte dies gut und gern den Unterschied zwischen dem Untod und dem wahren Tod bedeuten. Denn nicht nur an der Felswand musste B. J. das Gleichgewicht wahren. Weit mehr Fingerspitzengefühl benötigte sie für das ausgewogene Mischungsverhältnis, das Ihn am Leben erhielt.
    Dem alten John war dies sehr wohl bekannt, und obwohl er auf dem Pfad, der sie durch den Wald führte, schwieg, kreisten seine Gedanken um Bonnie Jean und ihrer beider Gebieter. »Oben in den Bergen wirst du doch aufpassen, Kleines?«
    »John, du weißt, dass ich immer aufpasse!«
    »Es hat den einen oder anderen Bergrutsch gegeben.«
    »Schön! Ich bin immer auf der Suche nach neuen Strecken.«
    Die grelle Frühlingssonne schien zwischen den Birken und Kiefern hindurch und besprenkelte ihren Weg mit hellen Flecken. B. J. wich ihnen aus, so gut es ging. Sie mochte das Sonnenlicht nicht und war froh, dass sie den größten Teil ihres Aufstiegs im Schatten der Berge bewältigen konnte.
    In Inverdruie lagen die meisten Menschen noch friedlich in ihren Betten oder warfen sich unruhig hin und her ... und wandten dem Licht, das an diesem sonnigen, aber doch recht frischen Sonntagmorgen durch die Fenster fiel, den Rücken zu. Bald würde die Kirche anfangen und natürlich mussten die Tiere im nahe gelegenen Wildpark gefüttert werden: Braunbären und Bisons, Rentiere und Antilopen. Vielleicht würde sich sogar eine Handvoll Besucher, Touristen, in den Andenkenläden der umliegenden Dörfer einfinden, allerdings nicht zu vergleichen mit dem Ansturm vor ein paar Monaten, als in Aviemore noch hoher Schnee lag und die Skiläufer sich wie Myriaden bunt umhersausender Insekten an den Hängen tummelten.
    »Aye, und Kletterer waren auch

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