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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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der Szgany Zestos, Lidesci, Tireni und Mirlu westlich des Großen Passes, mitunter sogar noch weiter nach Westen aus. Aber die Szgany Zestos und die Lidescis, die Szgany Tireni und die Mirlus ließen sich nicht so einfach unterwerfen – sie leisteten Gegenwehr! Tagsüber zogen sie umher, nun nicht mehr, um ihre Grenzen abzuschreiten, sondern um zu überleben – sie waren zu Wanderern geworden. Des Nachts hingegen ...
    »Wir verbargen uns in Höhlen oder tief in den Wäldern, niemals ein behagliches Feuer, noch nicht einmal, um Licht zu haben«, fuhr Bela fort. »Und dennoch stöberten die Wamphyri uns auf. Letzte Nacht – gleich nach der Abenddämmerung – wieder! Es gab einen kurzen Kampf, aber was können Menschen schon ausrichten gegen sie? Die Szgany Mirlu flohen in alle Richtungen ... ich rannte ebenfalls – in die Wälder! Aber sie kriegten mich trotzdem.
    Hengor ›Sturmwind‹ Hagi, ein bluttriefender, vierschrötiger Kerl, erwischte mich. Er zog mir einen Knüppel über den Schädel, sodass ich bewusstlos zu Boden ging, trank das Blut aus meinen Adern und infizierte mich mit seinem Gift. Als ich im Morgengrauen wieder zu mir kam, erinnerte ich mich an seine Anweisungen wie an einen Traum – ich sollte ihn auf der Sternseite aufsuchen und in Hengshöhe sein Knecht sein. Niemals! Ich wollte zurück zu meiner Frau und den Kindern und nichts als ein Mirlu sein. Aber weit gefehlt. Hah!
    Ich war ... ich bin eine Vampirkreatur und Hengor Sturmwind hörig! Die Sonne würde mich umbringen, mein einziger Freund ist die Nacht. Je weiter sich das Gift in meinem Körper ausbreitet, desto schlimmer wird mein Zustand. Ich versuchte, zu den Mirlus zurückzukehren, aber sie entdeckten Hengors Bissmale an meinem Hals. Sollten sie mich jetzt finden, werden sie mich töten! Du dagegen ... so, wie du aussiehst«, wandte Bela sich flehend an Radu. »Wir sind von gleicher Art. Nur hast du ... anscheinend gelernt, damit zu leben!«
    Radu schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Aber eines ist gewiss: Ich werde nicht damit sterben! Während du geredet hast, habe ich meine Ohren aufgesperrt, allerdings anders als du. Und du hast recht: Die Jäger der Mirlus kommen. Aber diese Höhle ... gehört mir. Ich war zuerst hier!«
    In Belas Augen trat ein irrer Ausdruck. Seine Lippen zogen sich von nadelspitzen Zähnen zurück, und er machte Anstalten, Radu anzuspringen ...
    ... der ihn auffing, zum Eingang der Höhle schleppte und einfach hinauswarf!
    Der Zugang zur Höhle war von Unterholz und Bäumen gesäumt, sodass Bela nicht sofort der vollen Kraft der Sonne ausgesetzt war. Er war bemüht, sich im Schatten zu halten, und suchte nach einem Ausweg an der Klippe empor. Es gab einen Ziegenpfad, und er hätte es schaffen können! Er kletterte weiter den Berg hinauf bis über die Baumgrenze und geriet so ins Blickfeld der Männer, die ihm durch die Geröllfelder des Vorgebirges gefolgt waren.
    Armbrüste surrten, und Bolzen umschwirrten ihn wie wütende Wespen. Radu bekam alles mit, sah, wie der Flüchtende sich an die Felswand presste und auf dem engen Pfad ausrutschte, sah, wie sein Rücken sich durchbog, als er wieder und wieder getroffen wurde, wie er zusammensackte und sich wie in Zeitlupe überschlug und schließlich hart auf den scharfkantigen Trümmern am Fuß des Hanges aufprallte.
    Man hätte annehmen können, dies sei genug; doch offensichtlich gaben sich Belas Verfolger damit noch nicht zufrieden. Sie nahmen seinen Leichnam, trieben ihm einen Pfahl durchs Herz und schnitten ihm den Kopf ab. Anschließend errichteten sie ein Feuer und verbrannten ihn zu Asche. Dies reichte ihnen anscheinend. Nun, es war ja auch nichts mehr von ihm übrig. Es dauerte eine Weile, aber schließlich zogen sie ab, und Radu kroch wieder in seine Höhle zurück, um, vor der Sonne geschützt, Schlaf zu finden.
    Der Schlaf wollte sich nicht sofort einstellen, denn Radu ging einiges durch den Kopf. Doch irgendwie schien sich ein guter Teil seiner Probleme zu lösen, während er schlief. Ja, man könnte sogar sagen, ein paar davon löste er selbst ...
    In der Abenddämmerung, kurz vor Anbruch der Nacht, erwachte Radu. Er spürte den Lockruf des abnehmenden Mondes und verließ seine Höhle, um seinen Lobgesang anzustimmen. Und als sein unheimliches, an- und abschwellendes Geheul von den Berghöhen bis hinab auf die Sonnseite widerhallte, fand er endlich Gewissheit. Ihm wurde ein für alle Mal klar, dass er in der Tat ein Wamphyri war! Ein

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