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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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endlich ein Taxi rufen und sich wieder auf den Weg machen konnte ...

DRITTES KAPITEL
    Für den Fall, dass ihre Wohnung beobachtet wurde, ließ Bonnie Jean den Fahrer gut einen halben Kilometer vor dem »B. J.’s« halten, zahlte und ging den Rest des Weges zu Fuß weiter. Es war kurz nach Mittag, stürmisch und regnete. Während heftige Böen sie geradezu über den rutschigen Bürgersteig vorwärtswehten, dachte B. J.: Die windigste Stadt der Welt, ganz recht, so eine Scheiße!
    Als sie an der Bar anlangte, war sie wütend – hauptsächlich auf sich selbst, aber sie ärgerte sich auch darüber, wie alles lief oder vielmehr nicht lief – und musste eines der Mädchen aus ihrem Schlafzimmer herunterrufen, von wo aus sie eigentlich die Straße im Auge behalten sollte , um eingelassen zu werden!
    »Hast du mich nicht kommen sehen?«
    »Ich ... ich war nur schnell auf der Toilette.«
    Zwei weitere Mädchen befanden sich gerade in der Nähe und bekamen B. J.s Ankunft mit. Während sie sich die Haare im Lokal mit einem Handtuch trocken rubbelte, erstatteten sie ihr Bericht.
    »Hat es geklappt?« Zornig funkelte sie die beiden an. »Was ist mit unserem Beschatter? Ist er wiedergekommen? Und Harry Keogh? Habt ihr ihn ausfindig gemacht?« An ihren Gesichtern sah sie, dass dem nicht so war. »Bringt den Laden in Ordnung, räumt alles auf. Heute Abend öffnen wir. Wenn wir das Lokal noch länger geschlossen halten, wird es nur Aufsehen erregen. Sobald ich dazu komme, sage ich euch, was es sonst noch zu tun gibt.« Abschließend, bereits im Begriff, nach oben zu gehen, fügte sie noch hinzu: »Hat irgendjemand angerufen?«
    »Auf deinem Anrufbeantworter sind ein paar Anrufe eingegangen«, sagte das Mädchen, das in ihrem Schlafzimmer Wache gehalten hatte. »Ich hab sie nicht abgehört. Das hast du mir nicht aufgetragen ...«
    B. J. rauschte durch das Lokal und die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Drei Stammgäste hatten angerufen, um sich danach zu erkundigen, wann das Lokal wieder aufmachen würde, dann noch zwei Anrufe von jemandem, der nicht auf das Gerät gesprochen hatte; doch der letzte stammte von ...
    ... Harry:
    »B. J.?« Seine Stimme klang unsicher, blechern, entfernt. »Ich hatte versprochen, anzurufen, bevor ich wegfahre. Na ja, das tue ich jetzt. Ich habe es schon zweimal versucht, aber du hast nicht abgenommen. Wahrscheinlich war ich zu früh dran. Tut mir leid. Ich werde ungefähr einen Monat lang weg sein, ich weiß noch nicht genau. Circa einen Monat, ja. Ich weiß eigentlich gar nicht, weshalb ich dich damit belästige. Das war’s auch schon ...« Eine lange Pause.
    »Ach, dieser griechische Wein, den du mir mitgegeben hast, ist übrigens wirklich ... gut? Na ja, sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Aber ein verdammt gutes Mittel, nachts einzuschlafen, wenn man nicht abschalten kann! Du weißt schon? Oder, nein, ich glaube nicht ...«
    Eine weitere Pause.
    »Ich melde mich wieder ...« Erneut ein langes Schweigen, dann legte er den Hörer auf.
    »Verdammt!«, flüsterte B. J. seufzend. Sie holte tief Luft und ... ihr stockte der Atem. Was zum ...?
    Rasierwasser? Old Spice? Das war doch Harrys Aftershave? Ja, das musste es sein. Aber dass der Duft sich so lange hielt? Allerdings ... war Harry ja gar nicht hier gewesen, nicht hier »oben« in ihrem Schlafzimmer! Genügte etwa schon allein seine Stimme, dass sie ins Schwärmen geriet? Aber zum Teufel noch mal, sie konnte ihn riechen – ihn und nicht nur sein Aftershave, so lebendig und lebhaft, dass es schon beinahe wehtat! Und zwar nicht nur in ihrer Vorstellung, sondern ... in diesem Raum?
    Die Vorhänge waren zugezogen, und der Regen trommelte an die Fensterscheiben. In der Düsternis und der Stille wirkten B. J.s Augen mit einem Mal tierhaft wild. Ihre Nasenlöcher weiteten sich, ruckartig wandte sie den Kopf von links nach rechts! Sie nahm die Witterung dieses Mannes auf, sog seinen Geruch in sich ein. Nur ... hier, in ihrem Schlafzimmer, war er nie gewesen.
    Ach, tatsächlich?
    Sie hastete die Treppe zu ihrem Wohnzimmer hinab. Nichts! Dort war nichts von seinem Geruch zu merken – oder falls doch, dann nur ein ganz leiser Hauch. Möglicherweise war er hier gewesen, aber wenn, dann nicht sehr lange. Er war sofort nach oben gegangen ... ins Schlafzimmer!
    In wenigen Sätze raste sie die Treppe hinauf, und da war sein Geruch wieder ... wie ein vertrautes Parfum hing er in der Luft. Und noch etwas anderes: der liebliche Menschenduft eines ihrer

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