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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ich noch da bin. Tu, was ich sage, und zerbrich dir nicht den Kopf darüber.«
    Doch sobald das Mädchen gegangen war, wandte sie sich um, bückte sich, langte unters Bett und zog eine Weinkiste hervor. Fein säuberlich aufgereiht lagen drei Flaschen ihres »griechischen« Weines in ihren Fächern in der letzten Reihe. Drei, ganz recht. Aber B. J. wusste, dass es vier hätten sein müssen!
    Oh ja, sie hatte ihn abhängig gemacht, diesen ach-so-talentierten Harry Keogh, den »geheimnisvollen« Mister Keogh! Doch je länger sie ihn kannte, desto talentierter und geheimnisvoller schien er ihr ...
    Nicht ganz einen Monat, eigentlich nur fünfundzwanzig Tage später, kehrte Harry zurück. B. J. hätte sich keine Sorgen darüber zu machen brauchen, wie sie ihn von ihrem oder vielmehr Radus Wein losbekam, denn Harry hatte dies bereits selbst in die Hand genommen, es zumindest versucht, und zwar mit einigem Erfolg. Ein Glas pro Abend vor dem Zubettgehen, mehr gönnte er sich nicht. Außerdem hatte er es mit anderen Sachen probiert, Jack Daniel’s Old No. 7 zum Beispiel, einem edlen Whiskey, der im Grunde jedes Weinchen in den Schatten stellte. Aber das Zeug, das er von B. J. hatte ... oh, das gehörte eindeutig in eine andere Kategorie! Es entsprach genau Harrys beziehungsweise Alec Kyles Geschmack. Der einzige Haken daran waren die Nebenwirkungen: das Brennen in den Augen, der trockene Hals und das Gefühl, als habe er Watte im Kopf – die klassischen Anzeichen einer schweren Erkältung, für die es nur ein Heilmittel zu geben schien! Mit anderen Worten: Harry war süchtig danach, und dies war ihm sehr wohl bewusst. Deshalb nahm er den Wein ja auch nur abends zu sich, und stets nur einen kleinen Schluck.
    Dennoch beeinträchtigte es ihn bei seiner Suche, die ohnehin der reinste Witz war (was ihm am Ende der drei Wochen, die er sich zugestanden hatte, und vier weiteren Tagen, die er in Seattle, Washington/USA verbracht hatte, klar wurde). Er führte sich damit nur selbst hinters Licht.
    Natürlich hätte er nicht in Seattle bleiben müssen, schließlich gab es ja das Möbius-Kontinuum, über das er nach Belieben verfügen konnte. Hätte er gewollt, hätte er jede Nacht zu Hause in Bonnyrigg verbringen können. Aber gerade dies wollte er nicht!
    Um die Wahrheit zu sagen, war das alte Haus, in dem seine über alles geliebte Mutter den Tod gefunden und in dem dann sein Stiefvater – Viktor Shukshin, dieser niederträchtige Bastard, dieser Mörder – gewohnt hatte, ein ziemlich trostloser Ort, der nur düstere Erinnerungen in ihm weckte. Es würde noch lange dauern, bis der Necroscope es, falls überhaupt jemals, tatsächlich als sein »Zuhause« betrachtete.
    Darum hatte er sich im Hafen von Seattle ein Hausboot gemietet und für weit weniger Komfort und nur halb so viel Platz wie damals ... als er mit Brenda in der winzigen Mansardenwohnung in Hartlepool wohnte... eine Monatsmiete im Voraus gezahlt. Mit jener Wohnung verband er allerdings noch schlimmere Erinnerungen als an das Haus in Bonnyrigg, deshalb hatte er sie ja gekündigt. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, sich ein Hotelzimmer zu nehmen oder auch eine Suite. Warum nicht? Er hätte ohne Weiteres im besten Hotel der Stadt absteigen und, wenn die Rechnung kam, einfach verschwinden können. Hotels waren jedoch nicht sein Fall.
    »Damals«? Komisch, es schien so lange her! Komisch, ja ... für einen Mann, dessen körperloser, metaphysischer Geist einst Zugang zu jedem Zeitalter sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft gehabt und dem so viel Raum zur Verfügung gestanden hatte, dass selbst unzählige Leben nicht ausgereicht hätten, ihn zu erforschen! Die Ironie daran war, dass er zwar immer noch über diese Fähigkeit verfügte, sie ihm aber nichts nützte, solange er nicht wusste, wo Brenda und das Baby waren.
    Die Vergangenheit? Die war vorbei und vergessen! Sie barg nichts, was ihm im Augenblick helfen konnte, selbst wenn er dorthin gelangte – was er nicht vermochte; und auch dies war seltsam. Ohne Körper war er in der Lage gewesen, in der Vergangenheit »immaterielle Gestalt« anzunehmen. Doch wenn er sich nun dorthin begab, war er bloß wie ein Männchen auf einer Spielzeugeisenbahn, die ständig im Kreis – oder in einer Achterschleife – fuhr und nie anhielt. Die Bahnhöfe rauschten an ihm vorüber, aber er konnte nicht aussteigen.
    Was den Raum anging, vermochte er zwar, jeden beliebigen Ort der Welt zu erreichen, aber davon gab es Millionen, und

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