Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
wissen Sie ja.«
    Er blickte Harry durchdringend an, und mit einem Mal fühlte dieser sich unbehaglich.
    »Ist irgendwas?«, raunzte er Munroe an.
    »Eh?« Munroe fuhr hoch. Er wirkte verwirrt. »Oh, entschuldigen Sie! Ich habe Sie angestarrt, nicht wahr? Das ist bloß, weil, als Sie fragten, ob wir uns kennen, da hätte ich fast geantwortet: ›Nein, heute nicht, früher schon.‹ Aber Darcy Clarke klärte mich auf, dass Sie empfindlich darauf reagieren.«
    Seufzend nickte Harry. »Alec Kyle! Ja, mitunter macht es mir etwas aus. Aber so langsam gewöhne ich mich daran – an ihn beziehungsweise manche seiner Charakterzüge.« Er wurde nervös. Das Gespräch näherte sich einem Themenkreis, über den er nicht reden durfte.
    »Komisch«, entgegnete Munroe. »Aber an Ihnen sieht er – wie soll ich sagen – irgendwie jünger aus.«
    »Oh? Na ja, mir kommt er älter vor!«
    »Ich wollte sagen, insgesamt wirkt er ... jünger«, verbesserte Munroe sich hastig. »Ich meine, es ist, als könnte man spüren, dass ein jüngerer Mann darunter steckt. Er scheint geradezu hindurch, vielleicht sogar zu sehr. So als würde es ihn verzehren?«
    »Sind Sie etwa auch ein Empath?«
    Nun war es an Munroe zu seufzen. »Tut mir leid, ich hab’s wohl versaut, nicht wahr? Aber ich habe Ihre Akte gelesen. Sie sind der Necroscope, und ich habe damit gerechnet ... nein, ich hatte keine Ahnung, was ich erwarten sollte! Entschuldigung, so etwas wollte ich auch nicht sagen! Ich meine, normalerweise bin ich nicht so unhöflich, Mister Keogh ...«
    Es folgte ein betretenes Schweigen. Schließlich gab der Necroscope seine für ihn ungewöhnliche Feindseligkeit auf. »Harry«, sagte er. »Nennen Sie mich bitte Harry. Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich fürchte, ich habe mich unhöflich verhalten und mir ist einiges rausgerutscht, was ich besser nicht gesagt hätte!« Damit wechselte er das Thema: »Was haben Sie da in dem Umschlag?«
    Munroe zuckte die Achseln. »Man hat mir nicht gesagt, was drin ist.« Er reichte ihn Harry, der ihn beinahe vorwurfsvoll betrachtete. Es könnte eine Art Köder sein, und er der Fisch. Andererseits ... vielleicht gab es Neuigkeiten über Brenda.
    Er riss den Umschlag auf. »Ich nehme an, Darcy versuchte, mich anzurufen, habe ich recht? Und als er feststellen musste, dass ich nicht zu erreichen bin, schickte er Sie los?«
    »Sie meinen, weil Sie nicht im Telefonbuch stehen?« Munroe schüttelte den Kopf. Er lächelte. »Wir sind das E-Dezernat, Harry. Nicht-im-Telefonbuch-stehen gibt es nicht, nicht für das E-Dezernat. Darcy Clarke hätte Sie jederzeit anrufen können, wenn er gewollt hätte. Aber ich glaube, er bemüht sich, Ihre Privatsphäre zu respektieren.«
    »Ha!«, machte der Necroscope. Er zog ein einzelnes, gefaltetes DIN-A-4-Blatt aus dem Umschlag, wahrscheinlich ein Brief. Es war aber auch etwas Festes darin – etwa ein Foto? Weil es womöglich um Brenda ging, wollte er sich alles sofort ansehen. Aber vielleicht ging es ja auch um etwas anderes. Also ließ er es bleiben.
    Schließlich schüttelte er den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn. Darcy kann mich anrufen, wann immer er will, und tut es nicht. Er hätte mir ebenso gut einen Brief schreiben und mich um einen Rückruf bitten können. Aber auch das tut er nicht. Stattdessen schickt er Sie!« Sein Blick wanderte zum Inhalt des Umschlags – zu dem Brief oder was es auch sein mochte –, der noch immer zusammengefaltet in seinem Schoß lag. »Was denken Sie, James? War Ihre Reise wirklich notwendig?«
    Der andere hob fragend die Augenbrauen. »Tut mir leid, aber ...«
    »Wissen Sie«, unterbrach Harry ihn, »ich werde mir das hier nicht ansehen, egal was es ist, ehe ich nicht weiß, warum Sie es persönlich abgeben mussten. Ja, wenn Sie es mir nicht sagen, und zwar sehr bald, sagen wir: in den nächsten fünf Sekunden, werde ich das Ganze anzünden und in den Kamin da drüben werfen. Dann können Sie nach London zurückkehren und zusehen, wie Sie Darcy Clarke erklären, was passiert ist.«
    Er blickte sich nach seinem Tischfeuerzeug um und machte Anstalten aufzustehen. »Okay!«, sagte Munroe. »Sie haben recht. Darcy wollte, dass jemand ... dass ich Sie persönlich aufsuche. Ja.«
    Harry nahm wieder Platz. »Weshalb?«
    »Nur um zu sehen, was Sie, nun ja, für einen Eindruck machen ...«
    »Er ... macht sich, was, Sorgen um mich?«
    »Wohl darüber, wie Sie das alles verkraften. Wahrscheinlich fühlt er sich verantwortlich. Vielleicht hat er

Weitere Kostenlose Bücher