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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mies.
    »Möbius-lag!«, grummelte er und biss sich sofort auf die Zunge. Darüber durfte er nicht reden, ja, nicht einmal daran denken, damit selbst die Toten nichts mitbekamen, noch nicht einmal seine Mutter. Er musste lernen, seine Gedanken in dieser ... in dieser Hinsicht zu hüten.
    Unsinn! , entgegnete seine Mutter, meinte damit jedoch seine Bemerkung und nicht die Tatsache, dass er sie bereute. Mit Jet- oder Möbius- oder sonst einem lag hat das nichts zu tun. Du hast einen Kater, das ist alles!
    Er war froh über den Themenwechsel. »Ja, wahrscheinlich. Aber er geht nicht mehr weg.«
    Dann tu, was ich dir gesagt habe! Wenn es sowieso nichts mehr davon gibt, dann war es das eben. Gott sei Dank!
    »Aber ich weiß, wo es mehr davon gibt.« Abermals hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen, denn sofort fiel sie über ihn her:
    Lass es sein, Harry! Mehr als diesen Rat kann ich dir nicht geben. Du hast deinen Verstand und deshalb auch die Wahl: Sei ein Alkoholiker oder sei keiner! Entweder, oder. Das eine oder das andere, es liegt bei dir. Niemand kann dir befehlen, nicht zu trinken, und aus ebendiesem Grund kann auch niemand dich dazu zwingen, es zu tun!
    »Ach, tatsächlich?«, meldete sich im Hinterkopf des Necroscopen eine Stimme zu Wort. Harry hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, und achtete nicht weiter darauf.
    »Andererseits«, sagte er laut, »Ehre, wem Ehre gebührt: Ich kämpfe dagegen an. Irgendwo ist noch ein Knick in meinen – beziehungsweise Alec Kyles – grauen Zellen, und ich bin dabei, ihn gerade zu biegen. Den hat er mir vermacht, genau wie seine Fähigkeit zur Präkognition. Das ist alles. Aber ich glaube, ich spüre schon, wie es sich mir anpasst. Doch wenn ich keinen Gebrauch davon mache und dem nicht nachgebe, wird es eines Tages ... wie soll ich sagen? ... verkümmern? Es ist nur eine Frage der Zeit, dessen bin ich mir sicher.«
    Seine Fähigkeit zur Präkognition? , wiederholte sie seine Worte, nicht minder froh als er, endlich das Thema zu wechseln. Hast du in letzter Zeit denn weitere Visionen gehabt?
    »Nein.« Harry schüttelte den Kopf ...
    ... und prompt schwindelte ihm. Er musste sich an einer Baumwurzel festhalten, um nicht die Uferböschung hinabzustürzen. Die Frage seiner Mutter schien an etwas zu rühren. Er sah eine Szene vor sich, allerdings verzerrt wie durch geistiges Rauschen ... bis dem Necroscopen klar wurde, dass er sie durch einen regelrechten Schneesturm hindurch erblickte!
    Eine in Schwarz-Weiß-Tönen gehaltene Eislandschaft, als befände er sich auf dem Dach der Welt, ein kahler Gebirgszug, der sich schier endlos vor einem grauen Himmel erstreckte. Es war eisig, so kalt, dass Harry geradezu spürte, wie ihm die Kälte bis in die Knochen kroch; es schneite, Schneeflocken stachen wie Millionen weißer Lanzen herab, durchdrangen alles und raubten ihm das letzte bisschen Wärme, während sie ihn zudeckten und eine immer dicker werdende Schicht über ihm, seinem ganzen Sein, seinem Geist, seiner Psyche bildeten ...
    Und dann war es auch schon vorüber. Er wankte und zitterte, während die Totenstimme seiner Mutter in seinem Geist rief: Harry! Was um alles in der ...? Dabei hätte ihre Frage eigentlich lauten müssen: Wo? Wo Harry gewesen war. Denn so etwas hatte er noch nie gesehen. Noch nicht einmal im Traum war er je an einem derartigen Ort gewesen. Er schnappte nach Luft und konnte kaum glauben, dass es warm war und die Sonne immer noch schien. Alles war so real gewesen. Und, zum Teufel nochmal, er spürte, dass es von vorne losging.
    Er hatte die Wurzel losgelassen, doch nun musste er erneut danach greifen, als die Vision abermals seinen Verstand übernahm und ihn in eine andere Wirklichkeit riss.
    Stahlgraue Berge, deren zerfurchte Kuppen und Grate Schnee bedeckte; Schneeverwehungen füllten die Täler und Pässe zwischen den Bergspitzen und Vorsprüngen, wie weiße Dünen, die sich endlos zu einem Horizont hoch aufragender Felswände erstreckten. Zur Rechten Harrys jedoch ... was, eine Stadt? Ja, von Mauern umgeben lag sie geschützt im Windschatten der Berge. Wie eine Miniaturausgabe der Chinesischen Mauer wand sich der mit schmucklosen, gedrungenen Türmen und mächtigen Toren versehene, zinnenbewehrte Wall dahin. Leer und verlassen kauerte die alte, kalte Stadt hinter ihrer Mauer und hütete ihre Geheimnisse ...
    Es war wie eine Szene aus einem alten Geografiebuch in der Realschule von Harden, die Harry besucht hatte. Erneut kam ihm der

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