Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)
feuchten, pulsierenden Schaft in den Mund nahm ... so lange, bis er wieder bereit war.
Die ganze Zeit über war sie sich jedoch der Gefahr bewusst und vergaß Radus Warnung nicht: »Sollte er in dich eindringen, musst du sichergehen, und zwar absolut sichergehen , dass nichts von dir – oder vielmehr uns – in ihn gelangt!«
Selbstverständlich nicht, er wollte Harry nämlich für sich, um mit ihm ... was auch immer anzustellen. Dafür brauchte er ihn menschlich, und zwar durch und durch. Fürs Erste jedenfalls. Was Radu nun mit Harry vorhatte:
Darüber wusste B. J. Bescheid (der Hunde-Lord hatte es ihr zumindest zum Teil erklärt), aber im Augenblick wollte sie lieber nicht darüber nachdenken. Im Augenblick wollte sie nur behaglich daliegen, von Harrys Arm umschlungen, sein schlafendes, nun nicht länger angespanntes, stattdessen sonderbar unschuldig wirkendes Gesicht an ihre weichen Brüste gebettet, ihren Schenkel zwischen seinen Beinen an sein mittlerweile schlaffes Glied gedrückt, das nur hin und wieder zuckte, so als würde es sich an die vergangenen Freuden erinnern. Denn er hatte ihr mit seinem Körper zwar Lust bereitet, doch das war bei Weitem nicht alles. Allein seine Gegenwart reichte schon aus, dass sie sich gut fühlte. Ja, sie ... genoss es, bei ihm zu sein! Und es war eine merkwürdig angenehme Vorstellung, dass er seinen Samen in sie ergossen hatte – obgleich sie gezwungen gewesen war, diesen abzutöten.
Empfängnisverhütung? Pillen, Plastik oder ein Gummi, der jede Sinnlichkeit zerstörte? Das war nicht notwendig. Ihr Organismus, ihr Körper, schützte sich selbst. In ihrem Blut war etwas – dieselbe fremdartige Essenz, die sie vor den Krankheiten der Menschen, dem Altern, sogar vor körperlichen Verletzungen bewahrte –, das nicht zuließ, dass seine Spermien in sie eindrangen. B. J. brauchte nur daran zu denken, und ihr Körper reagierte, um die unzähligen, sich zum Ziel der Zeugung in ihr vorwärtswindenden Kaulquappen zu vernichten.
Dazu genügte ein einziger Gedanke, ein einziger Befehl an den noch unreifen Egel, den sie in sich wachsen spürte, obwohl ihr Gebieter ebendies in Abrede gestellt hatte:
Abgesehen von dir ist in mir noch etwas anderes, das lebt. Aber das wünsche ich nicht. Reinige mich davon. So sei es! Und so geschah es auch.
Umgekehrt fiel es ihr wesentlich schwerer, jene fremdartige Essenz bei sich zu behalten und zu verhindern, dass sie auf ihren Partner übertragen wurde. Zwar wollte sie ihn sich gefügig machen, allerdings nicht als Sklave. B. J. persönlich hätte dies durchaus gefallen, dem Hunde-Lord hingegen weniger. Nein, denn Radu wollte ihn für sich selbst. Abermals schien dies ein Widerspruch:
Ihr Gebieter behauptete beharrlich, dass sie keine Wamphyri sei, gleichzeitig jedoch sorgte er sich, sie könne womöglich irgendetwas auf seinen geheimnisvollen Fremden, auf Harry übertragen. Da B. J. selbst nur eine Sklavin war (sofern tatsächlich nicht mehr dahintersteckte), würde ihr Biss ihn zwar zum Mondkind machen – aye, er würde dem Vollmond erliegen und jedes Mal widernatürliche Gelüste verspüren –, nicht aber zu einem Werwolf. Dazu müsste er schon mit Radus Blut, Speichel oder Sperma, seiner Essenz, in Berührung kommen. Oder sein Egel beziehungsweise dessen Ei müsste auf ihn übertragen werden. Hatte B. J. in all den Jahren, die sie Radu nun schon diente, denn nicht genug von der Essenz ihres Gebieters abbekommen? Nein, mitnichten. Radu hatte es so eingerichtet, dass das Geben eine einseitige Angelegenheit war; B. J. erhielt nichts zurück ...
Ach, wirklich? Und weshalb hatte sie dann jedes Mal, wenn Radus Trichter sich füllte und er begann, von ihrem Blut zu zehren, den Eindruck, dass so etwas wie elektrische Spannung zwischen ihnen floss? Nur ein Gefühl, mehr nicht. Bonnie Jean wusste, weshalb. Zumindest glaubte sie, es zu wissen. Doch sie wagte es sich kaum einzugestehen. Denn wenn sie sich irrte ...
Sollte Radu herausfinden, dass sie glaubte, sie verfüge über besondere Kräfte, ja, sei sogar eine Wamphyri, und dies auch noch ohne sein Zutun, wäre sein Zorn grenzenlos!
Aber er brauchte sich keine Sorgen zu machen; sie hatte nicht vor, Harry in einen Werwolf, Vampir oder eine sonstige Kreatur zu verwandeln. Sie wollte nur eines: ihrem Gebieter gehorchen und ihn irgendwann aus seinem Grab aus Harz befreien. Denn Bonnie Jean mochte zwar die Hüterin des Hunde-Lords sein; doch sie ahnte, dass der Tag bevorstand, an dem sie ihn
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