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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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geparkten Streifenwagens und presste sich die Hände gegen die Schläfen. Die Polizisten blickten einander an und wollten zu ihm gehen. Doch Harry hielt sie zurück. »Lassen Sie ihn! Er macht nur seinen Job!«
    Die Polizisten, die die Regent Street absperrten, hatten einen Wagen durch das Gedränge gelassen. Er schleuderte quer über die Straße und kam neben dem Streifenwagen holpernd zum Stehen. Darcy Clarke stieg aus und erblickte als Erstes Harry. »Großer Gott, Harry ...!«, wollte er loslegen.
    Doch der Necroscope kniete bereits neben Jordan, der vor sich hinmurmelte: »Es ist ... es muss ... Sean sein!«
    »Sean?« Harry packte ihn an der Schulter und starrte in sein zusammengekniffenes Gesicht.
    »Sean Milligan!«, zischte Darcy Harry ins Ohr. »Er ist einer ihrer besten oder vielmehr schlimmsten Bombenleger!«
    »Er ist bewaffnet«, stieß Jordan hervor. »Und zwar nicht nur mit einer Bombe! Er ... er hat sie noch nicht scharf gemacht. Zu viel Polizei hier. Sean weiß, dass er entdeckt wird, dass sie ihn kriegen werden. Er überlegt, wie ... wie er sie ablenken kann. Ja, das ist es, ein Ablenkungsmanöver!« Jordan riss die Augen weit auf. »Oh, Scheiße! Eben hat er sie scharf gemacht!«
    »Sie ist scharf!«, herrschte Darcy die beiden Beamten an, die sofort herumfuhren und in ihre Walkie-Talkies zu sprechen begannen. Hoch oben auf dem Dach eines Gebäudes sah Harry etwas metallisch aufblitzen, als ein Scharfschütze hinter einer Brüstung in Stellung ging.
    »Scharf, ja ...« Jordan hatte die Augen wieder fest zusammengepresst, der Schweiß rann ihm in Strömen übers Gesicht. »Und er hat den Zeitzünder auf ... eineinhalb Minuten eingestellt!«
    »Mein Gott!« Darcy zitterte am ganzen Körper. Er sah aus, als wolle er gleich weglaufen; und dies verriet ihm – und auch Harry Keogh – eine Menge.
    »Trevor«, sagte der Necroscope sanft. »Wenn Sean nur noch neunzig Sekunden hat, dann muss er in Bewegung bleiben. In welche Richtung läuft er?«
    »Oh, das kann ich dir sagen!«, plapperte Darcy Clarke dazwischen.
    »Hat er die Bombe noch?«, wollte Harry von Jordan wissen.
    »Ja«, stieß Jordan hervor, während er den Druck auf seine Schläfen verstärkte. »Aber ihm ist klar, dass er sie loswerden muss, und zwar auf der Stelle! Jesus, fünfzehn Pfund Semtex!«
    »Oh Gott!«, kreischte Darcy mit einem Mal auf. »Lasst mich zu meinem Auto. Ich muss hier weg!« Er wollte zu seinem Wagen stürzen, stolperte und landete der Länge nach auf dem Heck des Streifenwagens.
    In diesem Moment passierte es. Ein hochgewachsener, dürrer Mann mit einem von schlimmen Pockennarben gezeichneten Gesicht kam mitten auf der Straße im Laufschritt angerannt. Sein Mantel flatterte hinter ihm und er trug eine längliche Reisetasche bei sich. Jordan blickte auf, sah ihn und stieß nur ein einziges Wort hervor: »Sean!« Und auch Sean Milligan wusste, was Sache war. Nicht dass er Trevor Jordan erkannt hätte. Doch als er den Streifenwagen sah und daneben die beiden Uniformierten und drei Männer in Zivil, die auf der Verkehrsinsel herumstanden – und alle ihn anblickten –, war ihm klar, dass sie ihn entdeckt hatten.
    Mit der Rechten schlug er den Mantel zurück und die hässliche Mündung einer kurzläufigen Maschinenpistole kam zum Vorschein. Harry bekam eine hastige Bewegung auf dem Dach mit. Da oben richtete jemand sein Visier neu aus. Milligan registrierte es ebenfalls, die Waffe in seiner Hand ruckte hoch. Fluchend zog er die schmalen Lippen zurück und die Maschinenpistole ratterte los. Kugeln schrammten über die Brüstung und zwangen den Scharfschützen in Deckung; über dem Knattern von Milligans Waffe hörte Harry Jordan brüllen:
    »Der Fluchtwagen! Er hält nach dem Fluchtwagen Ausschau!«
    Milligan war gut zwölf Meter entfernt und schwenkte seine Waffe auf der Suche nach einem Ziel hin und her. Aus einem Kaufhaus drängte erneut eine Menschenmenge auf die Straße, aber sie stellte keine Bedrohung für den IRA-Mann dar. Die längliche Reisetasche in seiner Hand hingegen war ganz eindeutig eine Gefahr für diese Menschen. Und auch für Sean Milligan selbst wurde sie zusehends bedrohlicher.
    Als der Necroscope bei einem neuerlichen Blick auf seine Uhr feststellte, dass ihnen nicht einmal mehr eine Minute blieb, geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Darcy Clarke war es endlich gelungen, ins Auto zu steigen und den Motor zu starten. Nun machte er Anstalten wegzufahren. Als sein Wagen von der Verkehrsinsel auf die

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