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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zu. (Bonnie Jeans Eltern gehörten als Mondkinder zwar zur Blutlinie, aber sie waren nur gemeine Knechte und zum Großteil noch Menschen gewesen, so wie der Alte John.)
    Nein, nichts davon hatte Bonnie Jeans Aufstieg zuwege gebracht. Sie hatte es einfach durch Willenskraft geschafft. Oh, es steckte noch mehr dahinter – immerhin war ihr Blut »vorbelastet«. Mehr als vier Jahrhunderte lang hatten ihre Vorfahren als Knechte gedient. Seit weiteren zweihundert Jahren stand sie in regelmäßigem Kontakt mit einem der »ursprünglichsten« Vampire und Lykanthropen überhaupt, nämlich Radu Lykan; hinzu kam die fast endlose Verlängerung ihres Daseins auf Kosten anderer. Doch im Wesentlichen traf es schon zu – Bonnie Jeans Wille hatte es bewirkt. Daran mochte man absehen, welch eine Vampirlady aus ihr werden würde – sofern ihr Gebieter dies zuließ. Was er selbstverständlich nicht vorhatte ...
    In der Vergangenheit – während der vergangenen zweihundert Jahre – hatte B. J. Radu am Leben erhalten. Ohne ihre Fürsorge wäre er jetzt nur noch ein verschrumpeltes, wahrhaft totes Ding. Vielleicht hätte in ein paar Millionen Jahren, wenn seine Gebirgshöhle längst eingestürzt war, irgendjemand seine Überreste ausgegraben und sich gefragt, was es mit diesem uralten, in Bernstein konservierten, verknöcherten Etwas, diesem hunde- oder wolfsartigen Menschen – einem einzigartigen Exemplar der Gattung homo lupus? – auf sich haben mochte. Doch so weit würde es niemals kommen, und dafür sollte er ihr wohl dankbar sein.
    Andererseits lebte sie bereits viel zu lange, sie hatte ihre Lebensspanne um mindestens hundert Jahre überschritten und war immer noch jung; und dies verdankte sie ihm! Und sie war ja auch dankbar und hatte sich stets als loyal erwiesen ... nur in letzter Zeit nicht. Denn allmählich machte sich der Einfluss ihres Egels bemerkbar.
    Radu hatte es in ihrem Blut geschmeckt, in ihr gespürt, wie sie hin- und hergerissen war zwischen dem Gehorsam zu ihm und dem Drang, ihren »Instinkten«, ihrem sich immer mehr entwickelnden Parasiten zu folgen. Aber mehr noch spürte er ihre Unentschlossenheit, die Furcht in ihr. Ihre Ungewissheit angesichts der Zukunft: B. J. war klar, dass dort draußen die Ferenczys und zumindest ein Drakul warteten; würde sie in der Lage sein, ohne Radu mit ihnen fertig zu werden? ... Außerdem hatte sie Angst vor ihm. Oh, er hatte ihr das Blaue vom Himmel versprochen; doch da war sie noch eine Sklavin gewesen. Nun war sie eine Lady! Und was war mit diesem Harry? Wie würde er sich machen, wenn Radu erst auferstanden war? Würde er Radu sein? Und wenn ja, in welcher Gestalt? Würde er den Körper und das Aussehen eines Menschen behalten ... oder so werden wie der Hunde-Lord?
    Bonnie Jean war zwar eine Lady, aye, doch ihre Gedanken und aufgewühlten Emotionen waren immer noch diejenigen einer Frau, allerdings von ihrem Parasiten angestachelt. Doch ein Vampir ist nun mal ein Vampir, und ein Großer Vampir eben ein Wamphyri! Sie hegte bereits Zweifel ... was mochte in einhundert Jahren sein? Die Zeit, in der Radu sich um sie kümmern musste, würde unweigerlich kommen, soviel wusste er. Warum also nicht in der Stunde seiner Wiederauferstehung, wenn er ihrer am meisten bedurfte?
    Dieser Gedanke war ihm nicht neu, derartige Überlegungen hatte er bereits früher angestellt. Doch nun handelte es sich um weit mehr als lediglich eine Vorstellung, es war eine Notwendigkeit. Was denn? Sie liebte einen Mann! Er war bloß ein Mensch! Radu hatte ihr zwar geraten, ihren Körper hinzugeben, nicht jedoch ihre Seele! Die gehörte ihm; oder wenn schon nicht ihm, dann doch demjenigen, der die Seelen einsammelte, wer auch immer dies sein mochte, wenn sie ihrem Körper entflohen ...
    Nun, da es entschieden war, konnte der Hunde-Lord das wunderbare Festmahl, das ihm bevorstand, kaum noch erwarten! Oh, er hatte auch zuvor schon von Bonnie Jeans Nektar gekostet. Doch sich nun alles zu nehmen – sie zu nehmen, wie oft hatte er schon davon geträumt – sie einerseits ganz auszufüllen, während er sie andererseits ihres Lebenssaftes beraubte ... Allein der Gedanke daran war köstlich! Doch die größte Delikatesse, B. J.s noch unreifen Parasiten, wollte er sich bis ganz zum Schluss aufheben, um seine bereits seit Jahrhunderten währende Enthaltsamkeit zu brechen ...
    So lag er also in der gelben, klebrigen Flüssigkeit seines Sarkophages und gab sich der Gier seines Egels hin. Denn selbstverständlich

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