Nefilim KI 8 - Punabbhava
ob sie in der Lage war, uns zu teleportieren, denn dazu hätte sie die Augen schließen und anhalten müssen. Doch sie hielt so kaum mit uns mit.
Zek schaffte es, jeden von uns in einem Stück in den Hangar zu führen, wo eine Anzahl Kalimbari anwesend war. Aber bevor diese wussten, was überhaupt los war, fielen sie unter den Schüssen aus unseren Betäubungswaffen.
»Das Schiff dort! Los!«
Es sah aus wie die Dilisa. Plötzlich erinnerte ich mich an das beschädigte Raumschiff, was hier in Zukunft stehen würde. War es die Dilisa oder das Schiff, welches wir jetzt betraten?
Doch es blieb keine Zeit für Rätselraten. Schreie von der anderen Seite des Hangars kündeten von unseren Verfolgern.
Aristea öffnete das Schiff, von dem ich jetzt fest annahm, dass es sich um die frühere Version der Dilisa handeln musste.
Kaum, dass wir an Bord waren, hielt ich inne und fluchte lauthals.
»Was?«, schrien alle gleichzeitig, während sich die Luke schloss.
»Das hier ist die frühere Dilisa.«
»Ja und?«, fragte Darius.
»Wenn wir damit fliehen und die andere zerstört worden ist, mit welchem Schiff werden wir dann aufbrechen?«
»Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wovon du da redest!«, schrie mich Zek an, offenbar mit den Nerven am Ende.
»Es gibt nur einen Weg, der uns aus dieser Zeit zurück in unsere Gegenwart bringen kann.«
Aristea hatte sich uns über ihr Sprachmodul mitgeteilt. Dann gingen die Lichter an Bord des Schiffes aus.
»Was ist passiert?«, fragte Paul und knipste eine Taschenlampe an.
Zek fummelte an ihrem Armband und ich tat es ihr gleich.
»Die Kontrollen sind tot«, rief sie gehetzt.
»Wir sitzen in der Falle«, murmelte Darius.
Aristea ergriff meine Schulter. »Ich muss es versuchen« , tönte es aus ihrem Sprachmodul.
»Also gut. Leute, ergreift euch bei den Händen!«
Wir taten es und Aristea sah mich an, bevor sie die Augen schloss. »Ich werde das nicht ohne deine Hilfe überleben, aber du wirst die Wahl haben.«
Die Botschaft wurde leuchtend in meine Kontaktlinsen eingeblendet, doch ich war unfähig, sie zu verstehen.
Mein Aufschrei ging in einem verzerrten Ton unter, wurde verschluckt von einem Sprung durch Raum und Zeit, als Ari uns von hier fortbrachte.
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7 - Der Preis für ein Leben
Bei der Teleportation lief offensichtlich etwas falsch.
Die synästhetische Verwirrung erreichte diesmal einen Grad, der körperliche Schmerzen hervorrief und sich nicht mehr mit Worten beschreiben ließ. Alles, woran ich mich in dem Zusammenhang erinnern kann, waren die Schmerzen.
Mein ganzes Sein war durchdrungen von Qualen, die sich wie ein langsam bohrender Stachel mein Rückgrat hinauf fraßen und irgendwo hinter meiner Stirn explodierten.
Dabei konnte ich nur zwei Gedanken fassen: Sieraas Tod und die Angst um Aristea, die in diesem Moment möglicherweise ihr Leben für uns gab und alle, die mit uns in die Vergangenheit gereist waren.
Wir erreichten mit einem Knall unsere Dilisa, die weit außerhalb Ranupas im Weltall kreiste, doch Ari brach zusammen, sobald unsere Füße das Deck berührten. Alle anderen mussten sich sammeln und kämpften mit den Begleiterscheinungen oder waren einige Augenblicke benommen oder bewusstlos. Naomi kroch als Erste zu Ari hin und drückte ihr einen der kalimbarischen Medibots auf die Brust. Der Rest holte erstmal Luft, öffnete die Augen, orientierte sich.
Dann explodierte etwas.
Die künstliche Schwerkraft fiel aus, das Licht ging aus und ich hörte eine Dekompressionswarnung.
Der Sprengsatz!
Keiner hatte daran gedacht, die Vorrichtung zu deaktivieren, die Sieraa für den Fall installiert hatte, dass die Dilisa in fremde Hände fiel.
Einige Sekunden später ging die Notbeleuchtung an und das Schott zur Brücke schloss sich.
»Sind wir unter Beschuss?«, rief Naomi entsetzt.
»Nein. Das war der Sprengsatz, den wir installiert hatten, falls jemand die Dilisa entert«, sagte ich tonlos.
»Warum hat keiner daran gedacht?«, fragte Zek fassungslos.
»Weil wir alle mit Kotzen oder Sterben beschäftigt sind«, rief Darius, nervlich völlig am Boden.
Ich ruderte zu Ari hin.
»Wie geht es ihr?«, fragte ich Naomi, die sich mit einer Hand an einem Griff festhielt und mit der anderen Aristea davon abhielt, haltlos durch die Dilisa zu treiben.
»Ich fühle keinen Puls mehr, ihre Atmung scheint aufgehört zu haben. Ich kann nichts tun.«
Ich nahm Ari in den Arm und wusste nicht, was ich tun sollte.
»Nein, nicht auch noch du«, flehte
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