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Nefilim KI 8 - Punabbhava

Nefilim KI 8 - Punabbhava

Titel: Nefilim KI 8 - Punabbhava Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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hatte ihn offenbar nicht eingeweiht und setzte eine ausdruckslose Miene auf, als ich ihn ansah.
    Interessant.
    »Beeilen Sie sich! Wir werden Sie täglich hier aufsuchen und Ihre Fortschritte beobachten. Wir werden uns nicht immer zu erkennen geben, aber machen Sie nicht den Fehler, uns für desinteressiert zu halten, haben Sie mich verstanden?«
    Tomasi beäugte mich und lächelte ohne Freude. »Sie setzen mich zu früh zu sehr unter Druck. Seien Sie vorsichtig, sonst gehen Ihnen die Mittel aus.«
    »Sie machen sich gar keinen Begriff davon, welche Mittel mir zur Verfügung stehen«, flüsterte ich und eine Sekunde lang sah ich ein Glitzern in Tomasis Augen, das mich davon überzeugte, dass meine Botschaft angekommen war.
    Dennoch mussten wir vorsichtig sein und ich beabsichtigte tatsächlich, unangekündigt täglich Besuche auf dem Mars zu machen. Aristeas Fähigkeiten machten das möglich - also warum nicht tun, was man konnte, um dem Fortschritt Beine zu machen?
    Ich sah Aristea an und unseren nächsten Atemzug taten wir wieder an Bord der Temborg.
    »Und?«, bellte Truktock, der mit den Fingern nervös auf der Tischplatte getrommelt hatte.
    »Iason hat Eindruck gemacht«, sagte Ari.
    »Ich hoffe. Wenn nicht, machen wir Ihnen Feuer unter dem Hintern. Ich habe angekündigt, dass wir täglich Ihre Fortschritte beobachten.«
    »Hast du es auch vor?«, fragte Maya.
    »Allerdings. Ich traue Tomasi nicht.«
    Truktock beugte sich vor. »Wir haben die Temborg wieder angedockt und in den Tarnschild integriert. Wir können in diesem System in der Nähe der Heliopause verbleiben, bis wir ins Sol-System zurückkehren müssen.«
    »Die Tarnvorrichtung hat uns sogar im Motaxun-System geschützt. Sollten wir nicht einfach ein Versteck im Sol-System suchen und dort bleiben?«, fragte Maya.
    Der Admiral zuckte mit den Schultern. »Im Motaxun-System wusste niemand, dass wir überhaupt da waren. Im Sol-System hat einer der fähigsten terranischen Forscher ein deutliches Interesse an Iasons Reisemittel bekundet. Ich bin mir sicher, dass im Moment aktiv im ganzen System nach uns gesucht wird. Ich habe unsere schlauen Köpfe darauf angesetzt und sie haben die Möglichkeit errechnet, uns durch hochgenaue Gravitationsmessungen anzupeilen. Es ist nicht leicht, aber auch nicht unmöglich, einfach weil die Koron Ji so ein verdammt großer Brocken ist.«
    »Verstehe«, sagte Maya und schürzte die Lippen.
    »Es ist einerlei«, meinte ich. »Aristea kann uns problemlos ins Sol-System bringen und wenn es so weit ist, brechen wir mit den Schiffen auf.«
    »So machen wir es!«, sagte Truktock und Maya nickte.
    Mit einiger Genugtuung spürte ich, dass mein Wort Gewicht hatte. Offiziell unterlag die Führung der Schiffe zwar Truktock und Maya, doch sie hörten auf meine Meinung. Ich wollte mich nicht mit den alltäglichen Widrigkeiten der Befehlsgewalt über ein großes Schiff beschäftigen und war froh, nicht mehr Kapitän der Temborg zu sein. Aber was unser Schicksal anbelangte, würde ich mich in die Entscheidungen von Truktock und Maya einmischen, wann immer ich es für gerechtfertigt hielt.
    Dann zuckte ich zurück.
    Nicht um ihrer selbst willen wollte ich diese ... Macht haben. Doch jemand musste Verantwortung übernehmen. Aristea vertraute mir in meinen Entscheidungen und ich vertraute ihr jetzt. Wir konnten gemeinsam vieles erreichen. Ihre Handlungsweise bezüglich Möbius' Preis hatte ich ihr verziehen, denn sie hatte um ihr Leben gekämpft und war erpresst worden. Innerhalb ihrer Möglichkeiten hatte sie mir dennoch eine Wahl gelassen, auch wenn Möbius sich schließlich einfach genommen hatte, was er haben wollte. Ich nehme an, er hätte es ohnehin getan.
    Aristea und ich hatten zu viele Dinge gemeinsam durchgestanden. Wir mussten zusammenhalten, doch ich würde mich nicht zurückhalten, sie um einen Gefallen zu bitten, denn der Preis für ihre Fähigkeiten war auch von mir bezahlt worden.
    Die Grimmigkeit meiner Gedanken erschreckte mich einen Moment und dann erkannte ich, dass ich nicht anders konnte. Die ganze Situation ... die Verluste nagten an mir. Ich musste versuchen, meine innere Balance zu halten, aber das würde nicht so leicht werden.
    Nachdem wir die Besprechung beendet hatten und den Raum verließen, suchten Aristea und ich die Messe auf. Wir hatten seit einer Ewigkeit nichts gegessen und mussten unseren Körpern geben, was sie brauchten.
    Wir aßen hungrig, doch schweigsam und genusslos, was uns der Küchenchef empfahl.

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