Nefilim KI 8 - Punabbhava
Kabine?«
»Ja.«
»Jeder kommt hier einfach rein, wie es ihm passt. Was hast du auf dem Mars gesehen?«
»Es war gut, dass ich dort war. Sie haben weit mehr vorbereitet, als wir ahnten. Dr. Otsuka wird von Tomasi enorm unter Druck gesetzt. Er hat ein Experiment in Angriff genommen, mit dem das WBE-Gerät von Ranupa getestet werden soll. Tomasi hat uns ganz bewusst vorenthalten, dass sie so weit sind. Der Mann verfolgt mehr Ziele, als ich zu erkennen in der Lage bin. Deine Ankündigung unserer Inspektionen hat übrigens dazu geführt, dass eine ganze Menge Raumschiffe von der Erde zum Mars unterwegs sind. Überall sind Soldaten auf Wache.«
»Manche Leute sind so berechenbar. Hast du dich irgendjemand zu erkennen gegeben?«
»Nein. Niemand konnte mich sehen«, sagte Aristea, ein schmales Lächeln auf den Lippen.
Ich hob die Augenbrauen. »Hm. Dann werden wir unsere offizielle Stippvisite noch machen. Ich komme mit. Lassen wir ihn in dem Glauben, dass er die Dinge unter Kontrolle hat, während wir ihn kontrollieren.«
»Du wirst ja richtiggehend verschlagen«, sagte Aristea überrascht.
»Es ist auch mehr als überfällig«, murmelte ich und rieb mir das Kinn, auf dem die Stoppeln zu lang und zahlreich wurden. »Hast du Otsuka beobachtet?«
»Eine ganze Weile. Er scheint vollkommen in seiner Aufgabe aufzugehen. Ich glaube, er hat eine Motivation in der Sache, die nichts mit den Nefilim und Tomasi zu tun hat.«
»Was meinst du?«
»Irgendwas mit seiner Familie. Ein Mitarbeiter machte eine Bemerkung.«
»Könnte nicht schaden, mehr darüber herauszufinden.«
»Ich ...«
» Wir ...«, warf ich betont ein.
»Wir könnten ihn beobachten. Seine Familie wohnt allerdings auf der Erde.«
»Zu riskant.«
»Hm.«
»Unternimmt Tomasi irgendetwas, um uns zurück in die Zukunft zu schicken?«
»Er hat einen kleinen Stab von Mitarbeitern damit betraut. Sie arbeiten womöglich schon länger an der Sache. Die Leute wirken eigenartig.«
»Definiere eigenartig !«
Ari überlegte. »Ich glaube, sie gehören zum Militär oder zu einer geheimen Organisation.«
»Geheimdienst?«
»Was ist das?«
»Paranoide Neurotiker mit einer Handvoll rechtswidriger Befugnisse, die man ihnen besser nicht gegeben hätte.«
Ari warf ihre Stirn in Falten. »Ich verstehe nicht ganz ...«
»Egal. Kenne es auch nur aus Filmen.«
»Ah. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass sie mit der neuen Technologie eine Menge anfangen können.«
»Hauptsache, nicht zu viel.«
»Das kann ich nicht sagen.«
»Dann lass uns unsere Stippvisite durchziehen.«
»In Ordnung. Bereit?«
Ich stand auf. »Ja.«
Aristea ergriff meine Hand.
»Ich dachte, das wäre nicht mehr nötig?«
»Vielleicht will ich es aber«, sagte sie und versetzte uns auf den Mars.
Wir tauchten in Tomasis Büro auf, der hinter seinem Schreibtisch zusammenzuckte.
»Sie haben mich erschrocken!«, rief er verärgert aus.
Ich lächelte. »Guten Tag. Wie weit sind Sie?«
»Ich bin schwer beschäftigt. Es wäre auch in Ihrem Interesse, wenn Sie sich vorher anmelden würden.« Er gestikulierte übertrieben. »Haben Sie wenigstens den Anstand, sich kurz anzumelden!«
»Wird nicht passieren. Wie ist denn der Stand der Dinge?«
»Wir fangen gerade erst an. Es gibt eine Menge zu tun, Wissenschaft erfordert Geduld. Sie müssen uns Zeit und Raum geben. Dabei fällt mir etwas ein. Könnten Sie nicht eine Kleinigkeit besorgen, die wir dringend benötigen?«
»Sie haben alles von uns erhalten, was sie jemals erhalten werden. Stellen Sie keine weiteren Forderungen mehr! Ich warne Sie, Tomasi!«
Er lehnte sich zurück, vermied es, uns eine Sitzgelegenheit anzubieten und musterte mich mit versteinertem Gesichtsausdruck.
»Sie vergessen wohl, dass ich bereits bekommen habe, was ich haben wollte. Wenn Sie nicht ein bisschen mehr Benehmen zeigen, werde ich ...«
Sein letztes Wort blieb ihm im Halse stecken. Aristea war in einem Lidschlag hinter seinem Stuhl manifestiert und ergriff seinen Hals in einem Würgegriff.
»Sie haben immer noch eine Sache zu verlieren«, sagte ich und grinste ihn freudlos an.
Ich nickte Aristea an und sie brachte uns zurück an Bord der Temborg.
»Ich glaube, es bildete sich ein Fleck auf seiner Hose«, sagte Ari, als wir zurück auf meiner Kabine waren.
»Wohl kaum. Egal, wie viel Angst wir ihm auch machen, seine eigenen Ängste sind größer.«
»Dann können wir nicht viel mehr Druck auf ihn ausüben.«
»Nein, dann müssten wir schon anfangen, Dinge von
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