Nefilim KI 8 - Punabbhava
Aristea.
Dann schlug das Trümmerstück auf den Rumpf ...
13 - Des eigenen Glückes Schmied
... und wir waren auf der Erde.
Ein Feld aus getrocknetem Sand breitete sich um uns herum aus, erst am Horizont entdeckte ich bizarr geformte Hügelketten, die linker Hand näher an unsere Position heranliefen.
In einer Entfernung von einigen hundert Metern waren unzählige Leute in einer großen Menge versammelt - die Crews der Koron Ji und der Temborg. Sie saßen oder lagen teilweise auf dem Boden und hier und da liefen Personen hin und her.
Der zerbrochene Mond blickte scheinbar traurig auf uns herab, doch es war noch hell genug, die Landschaft in ihren Grundzügen zu erkennen, denn am Horizont färbte sich der Himmel rötlich. Ich nahm an, dass die Sonne unter- und nicht aufging. Jedenfalls tauchte sie die Umgebung in ein bläuliches Zwielicht.
Eine Minute lang sah ich, hörte ich, fühlte ich, was um mich war, unfähig auch nur ein Wort zu sprechen. Die Situation war so surreal, es fiel mir schwer, mich zu orientieren. Dann fielen Worte hier und da.
Zumeist Flüche.
Das brachte Ordnung in die Dinge und ich atmete auf, wenn auch nicht erleichtert. Aristea trat neben mich, offenbar erschöpft. Sie hielt ein Tuch vor ihre Nase, improvisiert aus dem Ärmel einer Jacke.
»Alles klar?«
»Es geht«, sagte sie etwas nasal. »Ich hoffe, wir mussten niemanden zurücklassen.«
»Musashi ...«
Sie winkte ab und deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Der öffnet den Bunker da drüben. Er sagte, es gäbe dort Schutz und Wasser.«
»Er ist hier?«
»Hatte ihn schnell aufs Flugdeck geholt«, murmelte sie durch das Tuch.
»Ich hatte das Schlimmste befürchtet, als ich ihn nicht erreichen konnte. Ich wage es kaum, zu fragen, aber hast du an ...«
Sie schüttelte den Kopf, hielt sich die Hand vor den Mund und schluchzte. »Es war keine Zeit, es war einfach keine Zeit.«
»Wir werden einen Gedenkstein errichten.«
Sie nickte ein paar Mal und ich drückte ihren Kopf an meine Schulter. Also war Sieraas Leichnam an Bord der Koron Ji zurückgeblieben, die jetzt unfraglich zerstört war.
Ich schluckte und sah mich in dem Ödland um. Hilflos und verwirrt irrten die Mannschaftsmitglieder unter dem Himmel Terras herum. Am Horizont, dort wo die Nacht ihren Auftritt inszenierte, zogen dunkle Wolken auf, aus denen sich ein Trichter herabsenkte, der sich alsbald in einen Wirbelsturm verwandeln würde. Gewaltige Blitze zuckten zwischen Erde und Himmel, das Grollen rollte geraume Zeit später über uns hin.
»Wir sollten die Leute in Sicherheit bringen«, sagte ich leise und Ari hob den Kopf, nickte.
Wir sprachen zu Truktock, Maya und den anderen Offizieren. Sobald sie hörten, dass es einen Schutzraum und Wasser gab, brachten sie Ordnung in ihre Mannschaften und organisierten Gruppen.
Ich kehrte der Crew und allen anderen den Rücken und ging allein zu Musashi hinüber. Er stand am Fuße der Hügelkette, die sich wie eine Wand vor mir aus den Schatten erhob. Es war eine eigenartige Landschaft, mit einem Geruch in der Luft, der mich an irgendetwas erinnerte, das ich nicht benennen konnte.
Irgendwie staubig und tot.
Der Eingang des Bunkers ragte monolithisch aus einem kleinen Hügel empor. Musashi grüßte mich, nachdem er beendet hatte, was auch immer er tun musste, um den Schutzraum zu öffnen. Da kein Öffnungsmechanismus erkennbar war, musste er wohl per Funk die Mechanik steuern, die das Tor quietschend und lautstark öffnete. Es war rund fünf Meter dick, ebenso breit und hoch und schraubte sich an einem Dutzend kolossaler Zylinder mit kräftigen Trapezgewinden schräg nach oben. Es war so lange nicht geöffnet worden, dass eine Menge Staub und loses Gestein in Bewegung gerieten, bis es gänzlich offen stand. Irgendwo musste scheinbar eine intakte Energiequelle sein.
Musashi grüßte mich und wir wechselten ein paar knappe Worte.
Bevor wir jedoch in den Bunker eindrangen, platzte ich mit einer dringenden Frage heraus: »Sind wir hier richtig? Ich meine, in unserer Ursprungszeit?«
»Ich vermute es, doch bis ich das verifizieren kann, muss ich mehr Daten sammeln. Wir sollten es herausbekommen, sobald ich auf Floxa II mehr Informationen erhalte.«
»Nun gut, dann lass uns die akuten Probleme lösen.«
Also gingen wir hinein, um den Zustand der alten Schutzräume zu untersuchen. Eine Schleuse lag vor uns, die wir durchgängig öffneten, damit wir die Leute zügig hineinbringen konnten. Doch zunächst wollten wir
Weitere Kostenlose Bücher