Nefilim KI 8 - Punabbhava
antwortete, wiederholte ich meine Frage, doch nichts tat sich und ich eilte zu einer Überwachungsstation. Die Kamerabilder zeigten mir, dass Aristea erfolgreich gewesen war, aber jetzt hetzten erneut Leute auf das Flugdeck. Ich wartete, da sie bald wieder zurückkehren musste.
Minuten vergingen, während immer mehr Leute in die Halle strömten und mir brach der Schweiß aus, als jemand sagte, dass die Schockwelle in zwei Minuten eintreffen würde.
Ich fluchte. »Verdammt Ari! Jetzt mach schon! Warum muss immer alles plötzlich den Bach runtergehen? So eine- Aristea?«
Sie erschien inmitten der Versammlung auf dem Flugdeck und hörte meinen Ruf über die Lautsprecher. Einen Lidschlag später stand sie auf der Brücke, sich eine Hand vor das blasse Gesicht haltend. Ich eilte zu ihr hin.
»Du siehst nicht gut aus.«
Sie hustete. »Könnte schlimmer sein.«
»Da sind Leute eingesperrt.«
»Wo?«
Ich zeigte ihr die Position, doch sie schien einen Moment abwesend, als ob sie auf etwas horchte, das nur sie hören konnte.
»Hab sie!«
Dann war sie wieder weg.
»Achtung Schockwelle!«, rief jemand.
Die Faust eines wütenden Riesen schlug mit Macht auf die Koron Ji. Die Notfallauslösung nagelte uns über die Schwerefelder auf den Boden, während um uns herum alles durcheinanderging. Das Licht fiel aus, elektrische Entladungen waren hörbar und alles stank kurz darauf nach Rauch und Feuer.
Die Notfallautomatik konnte das Schleudern des Schiffes nicht vollständig kompensieren und mir wurde wegen der auftretenden Kräfte kurzzeitig schwarz vor Augen. Mein Gleichgewichtssinn spielte verrückt und Übelkeit drohte, mich zu übermannen.
Plötzlich war es wieder vorbei.
Notbeleuchtung ging an, Leute stöhnten.
Überall beißender Rauch und das Knistern elektrischer Entladungen.
»Ari!«, rief ich aus und stolperte mit Sternen von den Augen zum Interkom.
Ich hieb auf den Schalter, aber die Anlage meldete einen Systemfehler. Ich versuchte es noch ein paar Mal, doch irgendetwas war defekt.
Angst um Aristea rief ein hohles Gefühl in meinen Bauch, dann piepste die Interkomanlage und ich drückte den Schalter erneut.
»Ari?«
»Ich war nicht schnell genug. Es tut mir leid. Ich konnte sie nicht retten.«
Ich atmete erleichtert aus, dann wurde mir bewusst, dass wir soeben etliche Leute verloren hatten. »Bring die anderen raus, in den nächsten Minuten fliegen uns die Reste von dem verdammten Ring um die Ohren!«
»Ich komme zur Brücke, wenn ich fertig bin.«
»Verstanden.«
Truktock kam mit Mühe wieder auf die Beine und rief Befehle. Ich stolperte zu Maya und Zek, die sich gegenseitig aufhalfen.
»Wir müssen sichergehen, dass alle verbliebenen Mannschaftsmitglieder auf das Flugdeck eilen«, sagte ich mit Nachdruck.
In den folgenden Minuten versuchten wir, alle Decks mit Durchsagen aus der Interkomanlage zu erreichen, aber es gab überall Verbindungsprobleme.
Schließlich meldete jemand von der Sensorstation, dass wir noch drei Minuten hatten, bis das erste große Trümmerstück in unsere Richtung flog. Es war ungefähr dreimal so groß wie die Koron Ji und würde uns zerschmettern, wenn es uns auch nur streifen würde. Kleinere Bruchstücke schlugen nun überall in die Hülle und die Erschütterungen fuhren durch den Rumpf.
»Wir haben überall Druckverluste. Wie sieht es auf dem Flugdeck aus?«, fragte Truktock.
»Aristea hat die letzte Gruppe weggebracht. Wenn niemand mehr nachkommt.«
»Werden wir noch abgeholt?«, fragte einer der Offiziere nervös.
Keiner sagte etwas.
»Was ist eigentlich mit Musashi?«, fragte Truktock.
»Wahrscheinlich surft er auf einem Trümmerstück durchs All und pfeift ein Liedchen«, witzelte ich, doch meine Stimme verriet meine Nervosität, als ich ihn über Funk rief.
»Das ist zwecklos«, sagte eine Offizierin. »Zu viele Interferenzen.«
Tatsächlich war kein Funkempfang möglich.
Mit einem Mal tauchte Aristea auf.
»Ihr seid die Letzten«, sagte sie und schwankte. Blut tropfte aus ihrer Nase und sie wischte es mit einem wenig überraschten Ausdruck fort. »Jetzt kenne ich meine Grenzen. Verabschiedet euch von dem Schiff!«
»Sind alle von Bord?«, fragte Truktock.
Aristea schloss die Augen. »Ich hoffe es. Ich habe noch einige isolierte Personen und kleinere Gruppen fortgeschafft.«
»Können wir bitte sofort weg?«, rief Zek nervös und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf den Hauptschirm.
»Haltet euch alle fest, dann fällt es mir leichter!«, rief
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