Nefilim KI 8 - Punabbhava
Lippen. »Das ist nicht gerade fair. Das hätte ich ihr nie zugetraut.«
»Möbius hat sie vor eine grausame Wahl gestellt: Aristea übergab ihm unseren potentiellen Nachwuchs oder ihr Leben war verwirkt. Da sie letztlich nur eine befruchtete Eizelle gespendet hat, halten sich meine Gefühle in Grenzen. Ari hat jedoch am Ende versucht, mir die Wahl zu überlassen, auch wenn Möbius ihr die Sache aus der Hand genommen hat.«
»Dieser Möbius ist frei von moralischen Bedenken, wie es scheint.«
»Ich habe Aristea verziehen. Sie hätte mich von Anfang an einweihen sollen, aber ich kann sie verstehen. Es ging um ihr Überleben. Dieser Möbius jedoch ... er will aus der befruchteten Eizelle ein Wesen wie Aristea erschaffen.«
Demi kniff die Augen zusammen. »Hat er spezifisch nach Ihnen als Vater gefragt?«
»Ja.«
»Eigenartig.«
»Was, wenn Möbius seine Finger bei Erebos' Entstehung im Spiel hatte?«
»Ein beunruhigender Gedanke. Ein unmoralischer Gott, der mit der Erschaffung von Leben experimentiert ... aber es muss nicht sein, dass dieser Möbius mit Erebos' Entstehung zu tun hat.«
»Wenn ich ihn wiedersehen sollte, werde ich ihm den Hals umdrehen«, sagte ich und machte eine entsprechende Bewegung mit den Händen.
Demi sah meine Prothese und ergriff sie mit beiden Händen. »Folgen Sie in Zukunft einem anderen Pfad, Iason! Zerstören ist leicht, erschaffen ungleich schwerer.«
»Ich weiß, aber was, wenn beides zusammenfällt?«
»Das ist kaum vorstellbar.«
Ich erzählte ihr von den Umständen und Auswirkungen von Sieraas Tod.
Sie schüttelte den Kopf. »Ein Paradoxon? Ihre ganze Existenz ...« Sie sah mich an. »Das Universum ist ein verrückter Ort.«
»Wem sagen Sie das?«
Kurz darauf fertigte Odin uns einen Gedenkstein für Sieraa an. Aristea hatte dazu einen kleinen Meteor geholt (fangfrisch). Wir platzierten den Stein in unserer Unterkunft. Außerdem bat sie Odin, kleine Anhänger aus dem Stein zu fertigen. Sie hängte sich einen um und gab mir den anderen. Später kamen Musashi, Truktock, Maya und Zek vorbei. Wir tranken etwas, redeten über Sieraa, nahmen Abschied.
Am nächsten Tag erwachte ich spät und sah, dass Ari bereits unsere Räume aufgeräumt hatte, so weit man das jedenfalls konnte. Sie saß auf einem Kissen und meditierte.
Eine kleine bepelzte Frau namens Mehitah, die ständig von Truktock belagert wurde, hatte uns zu unserer extravaganten Residenz verholfen. Sie hatte uns ein kleines Frachterwrack gegeben, das in schwindelnder Höhe an einer Seite des Trichters über dem Binnenmeer hing und damit das ganze Areal überblickte. Jemand hatte mit einem LBTG einen Teil der Hülle entfernt und dadurch eine Art großzügigen Balkon geschaffen, auf dem man zumindest eine Stunde lang das Sonnenlicht des kurzen Floxa-Tages genießen konnte. Natürlich beschwerte ich mich nicht und in der Tat war der Ort ganz gemütlich.
Auf dem weitläufigen Balkon baumelte ich in einer aus einer Gewebeplane improvisierten Hängematte und hing Erinnerungen an Sieraa nach, als Aristea zu mir kam.
»Der Rohbau deines Schiffes ist fertig. Aber ich habe mich gefragt, ob wir damit überhaupt nach Raronea aufbrechen sollen.«
»Wenn dir etwas geschieht, säßen wir fest. Ein Schiff ist immer von Vorteil«
»Was soll mir geschehen?«
»Eine ganze Menge.«
»Wie willst du überhaupt vorgehen?«
»Das weiß ich selbst nicht. Ich kann kaum sagen, wie die Menschen und Floit reagieren, geschweige denn die Nefilim. Ich kenne Sargon und Zurvan, doch was ist mit dem Rest? Und was ist mit ihrem Kollektiv-Gedächtnis?«
»Das solltest du mit Odin und Demi besprechen.«
»Das werde ich. Aber so oder so ist die Befreiung der Nefilim und Menschen ein schwieriges Unterfangen. Wie viele leben in Raronea?«
»Ich schätze, mindestens 15.000 Menschen und einige hundert Floit. Aber genau weiß ich es nicht.«
»Sind eigentlich noch Menschen in den Unterwasserstädten der Floit verblieben?«
»Ich denke schon. Maya könnte mehr darüber wissen, sie ist dort aufgewachsen.« Sie zögerte. »Ich werde es tun.«
»Was wirst du tun?«
»Nach den Verlorenen suchen, wie Erebos es von dir erbittet. Interessiert es dich nicht, was mit den Qunoi passiert ist? Ob sie noch existieren? Und was ist mit diesem Ips- Ips-«
»Ipsoor? Der Kinuu?«
»Hast du je nach anderen Kinuu gesucht?«
»Nein. Ich habe allerdings Gerüchte gehört, aber das ist schon lange her. Meinst du, ich sollte nach ihnen suchen?«
»Warum nicht? Das
Weitere Kostenlose Bücher