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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Lauf des Tages sechsmal von einer bestimmten Nummer angerufen wurde. Es war zwar eine unterdrückte Nummer, aber nach einigem Hin und Her habe ich den Besitzer ausfindig machen können, der sich so oft bei Pamplemousse gemeldet hat. Es war Laurent Gatien, Mariannes Spindoktor.«
    »Ich nehme an, dass Gatiens Auftrag lautete, Pamplemousse aufzusuchen und mit ihm zu sprechen. Dann ist es doch nicht weiter verwunderlich, wenn er ihn vorwarnt und sich ankündigt.«
    »Für meinen Geschmack waren das zu viele Telefonate. Sechsmal fand ich zu auffällig. Außerdem wurde zu lange gesprochen. Ich hatte das Gefühl, dem nachgehen zu müssen. Mein Auftrag lautet nämlich, Marianne um jeden Preis zu schützen. Ich hoffe, Sie können das verstehen.«
    »Ich höre Ihnen weiterhin aufmerksam zu«, entgegnete Paul Hjelm.
    »Also habe ich die anderen Telefonate von Gatiens Handy überprüft.«
    »Und?«
    »Hier, bitte sehr«, sagte Amandine Mercier und knallte eine Liste auf den Tisch. »Das ist ein vollständiger Einzelverbindungsnachweis seines Handys. Ich glaube, dass vor allem die letzten Posten besonders interessant sein könnten.«
    Paul Hjelm ging die Liste durch. Am Ende tauchte eine Reihe von Nummern auf, die alle mit der Landeskennung 0030 begannen.
    »Erst fünf verschiedene Nummern, mit denen jeweils höchstens eine Minute gesprochen wurde«, sagte Amandine Mercier. »Dann folgte ein längeres Gespräch von etwa sechs Minuten.«
    »Als hätte er ...«
    »Ganz genau«, rief Mercier ungestüm. »Als hätte er sich erst bis zur richtigen Nummer durchfragen müssen. Am Ende ist es ihm dann gelungen. Die Nummer ist allerdings geheim, der Name des Teilnehmers ließ sich nicht ermitteln. Aber die vorherigen sind offizielle Nummern.«
    »0030 ist das nicht ...?«
    »Griechenland, genau«, bestätigte Mercier. »Und eine der Nummern führt direkt in die Telefonzentrale der Partei Goldene Morgenröte. Haben Sie von denen schon einmal gehört?«
    Paul Hjelm senkte den Kopf, ihn überkam plötzlich eine unendliche Müdigkeit. Der Grund dafür war nicht nur, dass er in einem Rhythmus von jeweils nur anderthalb Stunden geschlafen hatte, unterbrochen von aufreibenden Diskussionen und Entscheidungen, sondern wegen all dieser Machenschaften in Europa. Verbrechen, Betrügereien, gekaufte Loyalitäten. Diese Gier. Dieser Neid. Auf den Reichtum der anderen.
    Er schloss die Augen so lange, bis er gewiss sein konnte, dass Amandine Mercier es registriert hatte.
    »Darf ich das zur Sicherheit noch einmal zusammenfassen«, sagte er schließlich. »Marianne Barrières engster politischer Ratgeber, der Spindoktor Laurent Gatien, hat also fünf verschiedene griechische Nummern gewählt, wobei die letzte der Telefonzentrale der Goldenen Morgenröte gehört. Dort erhält er eine Handynummer und führt dann ein etwa sechsminütiges Gespräch mit dem Teilnehmer. Das alles geschah gestern, am 5. Juli um 12:42 Uhr.«
    »Ganz genau«, bestätigte Mercier.
    »Arbeiten Sie schon lange für Barrière?«, fragte Paul Hjelm.
    »Seit fast drei Jahren.«
    »Und dann taucht da plötzlich ein Spindoktor auf und übernimmt Ihren Platz als engster Vertrauter?«
    »Zunächst war ich besorgt, ja, aber das war unnötig. Sein Job war von Anfang an klar umrissen. Aber seine Aufträge waren geheim, ich habe davon nichts erfahren. Meine Aufgaben haben sich in keiner Weise verändert, sie wurden nicht weniger, und auch meine Position als Vertraute ist dadurch nicht bedroht.«
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    »Marianne kommt ausschließlich zu mir mit ihren Anliegen. Den persönlichen. Den wichtigen.«
    »Könnten Sie mir ein Beispiel dafür geben?«
    »Wann sie sich an mich wendet?«
    »Ja.«
    »Na ja, das können Kleinigkeiten sein, wie Kleidungsfragen ... Oder Bekenntnisse.«
    »Bekenntnisse?«
    »Ja, nun ja, Bekenntnisse sind nicht so Mariannes Sache, aber es kann sich beispielsweise um Notfälle handeln, unterschiedlichster Natur.«
    »Um die sich dann eine enge Vertraute kümmern muss?«
    »Ja, genau. Die es erfordern, dass ich mich darum kümmere. Wie der Kleidernotfall letzten Frühling, falsche Farbe für den falschen Anlass, oder die Augenbrauen im vergangenen Winter, oder der vergessene Pass im letzten Herbst. Dann bin ich diejenige, die da ist und hilft. Bei solchen Problemen wendet sie sich an mich.«
    »Augenbrauen?«
    »Das war in den Weihnachtsferien, ich habe sogar meinen Skiurlaub in Courchevel abgebrochen und bin mit ihr zu meinem

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