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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Make-up-Stylisten gefahren. Das war am 2. Januar, sie hatte ihre Augenbrauen verloren. Ich habe dafür gesorgt, dass er sie wiederherstellt. Nur um ein Beispiel zu nennen.«
    »Ich habe das Gefühl, dass Ihre Aufrichtigkeit mir gegenüber sehr selektiv ist, Amandine.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn Sie tatsächlich das ganze Gespräch zwischen Barrière und Gatien mitangehört haben, werden Sie weitaus mehr erfahren haben. Sagen Sie mir bitte, worum es hier eigentlich geht. Erzählen Sie mir ganz genau, was Sie wissen.«
    Amandine Merciers Gesichtsausdruck veränderte sich, jetzt sah sie beinahe unterwürfig aus, als hätte sie gerade eine Erkenntnis wie ein Blitz getroffen. »Ich würde nie etwas tun, was Marianne schaden könnte«, sagte sie rasch und wirkte auf einmal so viel jünger als ihre sechsundzwanzig Jahre.
    »Nicht vorsätzlich, nein, das glaube ich auch nicht«, entgegnete Paul Hjelm. »Aber Sie leben in einer rücksichtslosen Welt, in der man übrigens auch überall seine Spuren hinterlässt. Und für mich klingt es so, als hätten Sie eine ganze Reihe von Spuren hinterlassen. Wenn die Leute, die hinter Marianne her sind, auf die Idee kämen, zu suchen, würden die Sie im Handumdrehen finden. Wir können gleich damit anfangen: Wo und womit haben Sie Ihre Recherchen gemacht? Auf Ihrem Rechner, mit Ihrem Handy, mit Ihrem Internetanschluss?«
    Amandine Mercier wurde kreidebleich. Sie begriff, wie unendlich weit sie davon entfernt war, die Spielregeln der Spitzenpolitiker durchschaut zu haben.
    »Meinen Sie, dass ich in Gefahr bin?«, fragte sie mit heiserer Stimme.
    »Ja«, antwortete Paul Hjelm knapp.
    »Wirklich? Oh mein Gott ...«
    »In einer Woche wird Marianne Barrière ihre große Sommerrede halten, richtig? Bis zu diesem Termin schweben alle in ihrer unmittelbaren Nähe in Gefahr. Vor allem, wenn diese Personen sie verraten haben.«
    »Ich habe sie nicht verraten.«
    »Wir werden sehen, ob Sie es nicht schon getan haben. Ich wiederhole: Ihr Rechner, Ihr Handy, Ihr Internetanschluss?«
    Mercier schüttelte energisch den Kopf. »Ich bin in ein Internetcafé in Brüssel gegangen, das die ganze Nacht geöffnet hat. Und ich habe ein neues Telefon mit einer neuen Prepaidkarte verwendet.«
    Hjelm nickte. »Sehr gut«, sagte er. »So weit alles in Ordnung. Wer hat Sie dabei gesehen?«
    »In dem Café? Der Besitzer vermutlich. Und ein paar armselige Gestalten, die sich Pornos angesehen haben. Sonst niemand.«
    »Würde Sie der Cafébesitzer identifizieren können?«
    »Ich habe mich nicht mit Namen angemeldet, wenn Sie das meinen.«
    »Einerseits ja. Aber ich meine auch, ob er Sie erkennen würde, wenn ihm jemand ein Foto von einer energiestrotzenden Amandine Mercier vor die Nase halten würde. Würde er Sie darauf erkennen können?«
    »Ich weiß nicht ...«
    »Sie hatten keine Zeit, sich umzuziehen, das heißt also, dass Sie in diesem Outfit im Internetcafé gewesen sind. Man kann demnach kaum von einer Verkleidung sprechen. Haben Sie in der Nähe des Cafés geparkt?«
    »Meine Güte!«
    »Beantworten Sie einfach meine Frage. Polizeiarbeit ist ein bisschen komplizierter, als die meisten annehmen, glauben Sie mir.«
    »Ich bin nicht zum Café gefahren. Ich bin zu Fuß dorthin gegangen und habe mir danach mein Auto geholt und bin nach Den Haag gefahren.«
    »Und wie haben Sie mich gefunden?«
    »Sie haben sich mir als Polizist vorgestellt, Herr Karlsson aus Schweden. Und als Marianne erzählte, dass sie Kontakt zur Polizei aufgenommen hat, habe ich angenommen ...«
    »Sie haben vorhin angedeutet, dass Gatien nur vermutete, dass Marianne Barrière sich eventuell an die Polizei gewandt haben könnte«, unterbrach sie Paul Hjelm.
    Amandine Mercier schwieg und sah ihn schuldbewusst an.
    »Na los, spucken Sie es aus«, forderte Paul Hjelm sie auf.
    »Ich bin Ihnen gefolgt«, gestand sie.
    »Sie haben uns verfolgt?«
    »Der Park in Brüssel, Sie haben sich doch im Jubelpark getroffen. Ich habe Ihr Gespräch nicht mitanhören können, aber ich habe mitbekommen, dass Sie für Europol arbeiten und Hjelm heißen, nicht Karlsson. Ich habe Ihren Namen bei Europol gefunden und begriffen, dass Sie ein hohes Tier sind. Aber natürlich gab es keine Anschrift. Die musste ich auf anderem Weg herausbekommen.«
    »Wie denn? Mitten in der Nacht?«
    »Ich kenne jemanden bei PostNL ...«
    »Sie kennen also einen Mann, der bei der niederländischen Post arbeitet und Ihnen mitten in der Nacht die streng geheime Adresse

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