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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Navarro.
    »Ciprian ist weg, er ist in ein Kanalboot gesprungen, nach Süden, Anlegestelle Westermarkt. Und ich bin verbrannt, er hat mich gesehen.«
    »Angelos«, rief Navarro. »Anne-Frank-Haus gestrichen. Schaffst du es zur nächsten Anlegestelle des Kanalboots? Welche ist das überhaupt?«
    »Verdammter Mist«, fluchte Sifakis.
    »Volle Kraft voraus, nach Süden, am Kanal entlang«, spornte ihn Navarro an. »Schnell, wie heißt der nächste Halt des Bootes?«
    Hjelm suchte fieberhaft im Computer, aber die Anzahl der Boote und Reedereien war schier unüberschaubar.
    »Das hängt davon ab, welche Gesellschaft und Linie es war«, hörten sie Jutta Beyers Stimme. »Ich würde tippen, unten an der Leidsegracht.«
    »Das ist etwa ein Kilometer die Prinsengracht hinunter, fünfte Brücke nach links«, ergänzte Hjelm.
    »Wie gut, dass ich meine Laufschuhe anhabe«, schnaubte Sifakis.
    »Miriam, du kehrst zur Basisstation zurück, wenn du nicht mehr einsatzfähig bist«, befahl Navarro.
    »So ein Mist«, schimpft Hershey. »Ich habe das nicht kommen sehen. Ich hätte mich einfach auf eine Bank setzen können. Aber ich bin davon ausgegangen, dass er zum Anne-Frank-Haus geht.«
    »Das konnte niemand vorhersehen«, sagte Hjelm. »Komm zurück.«
    »Was macht die Bodenluke in der Küche, Jutta?«, fragte Navarro.
    »Wir suchen noch.«
    »Ihr sucht?«, wiederholte Navarro und wechselte zur Kameraeinstellung in der Wohnung auf der anderen Kanalseite. Nur ein Teil der Küche war zu sehen, Arto Söderstedt stand reglos in der Ecke.
    »Arto sieht nicht so aus, als würde er suchen«, sagte Paul Hjelm.
    »In diesem Küchenfußboden gibt es zwar eine Luke«, sagte Söderstedt, »aber sie lässt sich nicht ohne passendes Werkzeug öffnen. Die Kerle scheinen ein Spezialwerkzeug dafür zu verwenden.«
    »Macht weiter. Laima und Marek, wie sieht es bei euch aus?«
    »Wie beim letzten Mal«, antwortete Laima Balodis. »Vlad überquert gerade den Dam und befindet sich auf dem Weg in den Rotlichtbezirk oder alternativ zur Oude Kerk. Oder zu beidem. Marek hofft auf Ersteres.«
    »Wichtig«, rief Marek Kowalewski. »Das ist nicht wahr. Ich bin Pole.«
    »Hört auf, das Codewort zu missbrauchen«, mahnte Navarro.
    »Griff gefunden«, meldete Jutta Beyer. »In einer Schublade. Arto probiert ihn aus. Wir meinen, kleine Löcher entdeckt zu haben, in die er passen könnte.«
    »Test startet jetzt«, sagte Arto Söderstedt.
    Navarro konnte sie nicht auf dem Monitor sehen, da sich diese Stelle im toten Winkel befand.
    »Passt. Luke geöffnet«, vermeldete Söderstedt. »Ich fotografiere die Briefe ab, Jutta nimmt sich die Magnetstreifen vor.«
    »Sind denn welche da?«, fragte Navarro.
    »Ein paar«, antwortete Söderstedt. »Genug zumindest. Aber die haben heute bestimmt einige mitgenommen. Wenn sie die Wohnung verlassen, geben sie ihre Unterlagen weiter. Ist ja klar.«
    »Ciprian, zum Beispiel. Wie sieht es aus, Angelos?«, fragte Navarro.
    »Ich laufe, so schnell ich kann, ohne Aufmerksamkeit zu erregen«, schnaufte Sifakis. »Wir sollten uns als Jogger verkleiden.«
    »Vielleicht eine ganz gute Idee für die Zukunft. Beeil dich«, fügte er ein bisschen gehässig hinzu.
    »Wichtig«, ertönte es da erneut in den Headsets. Es war die Stimme von Donatella Bruno.
    »Was gibt es, Donatella?«, fragte Navarro.
    »Silviu ist mit dem Taxi bis zum Vlothaven gefahren. Hafengebiet. Viel Schiffsindustrie. Wir sind noch im Wagen. Er läuft den Kai hinunter. Könnt ihr uns sehen?«
    »Ja, natürlich«, sagte Navarro und fixierte ein grünes und ein rotes Signal, etwa fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums.
    »Hier werden Containerschiffe gelöscht. Mit riesigen gelben Kränen. Ziemlich heruntergekommenes Hafenviertel. Ciprian läuft an einer großen Lagerhalle entlang, die direkt am Kai liegt.«
    »Sind da genügend Leute, damit ihr ihm unauffällig folgen könnt?«
    »Die meisten sind Hafenarbeiter, aber ich glaube, wir können es trotzdem wagen. Er kann ja überall und jederzeit verschwinden. Wie gehen, beide.«
    Es roch unverkennbar nach Hafen, eine Mischung aus Erdöl, Teer und Tang. Mit zielsicheren Schritten ging Silviu den Kai hinunter. Und plötzlich war er weg, wie vom Erdboden verschluckt. Oder vom Meer. Bouhaddi gab Bruno ein Zeichen und schlich in die Lagerhalle zu ihrer Linken. Donatella Bruno setzte ihren Weg den Kai hinunter fort und versuchte zu rekonstruieren, auf welcher Höhe Silviu verschwunden war. Sie erreichte eine weitere

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