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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Straße kommen, die Kamera befand sich nur drei Meter entfernt und war am Fenster angebracht. Er schob sich das Headset auf den Kopf und betrachtete die rot-grünen blinkenden Peilsender.
    » Stand-by «, sagte Navarro in sein Headset. »Alle drei sind auf der Straße.«
    Ihre Hoffnung war, dass alle drei nach rechts abbiegen und das Café Tulip zu Fuß in Richtung Stadtzentrum passieren würden. Das war anfangs auch der Fall. Marinescu stand am Teleskop und verfolgte die drei außerhalb der Reichweite der Kamera.
    »Silviu hebt eine Hand«, sagte er.
    »Eine Hand?«, rief Navarro.
    »Er winkt sich ein Taxi heran.«
    »Verdammt«, schimpfte Navarro und schaltete sein Headset ein. »Corine und Donatella, Silviu ruft sich ein Taxi. Wessen Auto steht am nächsten?«
    »Meines«, sagte Kowalewski im Café Tulip. »Das steht praktisch direkt vor der Tür. Soll ich übernehmen?«
    »Wir ändern den Plan nicht. Gib Corine die Schlüssel. Aber, Corine, ihr dürft nicht los, bevor Vlad und Ciprian vorbeigegangen sind.«
    »Aber trotzdem dem Taxi folgen, das verschwindet?«, fragte Corine skeptisch.
    »Gebt euer Bestes. Jutta und Arto, ihr geht jetzt in die Wohnung.«
    »Sind auf dem Weg«, erwiderte Jutta.
    Sie sahen, wie Beyer und Söderstedt in das Apartment eindrangen, während zeitgleich ein grüner und ein roter Blip aus dem Café Tulip stürzten und die Prinsengracht hinaufjagten. Hoffentlich gelang es Bouhaddi und Bruno, Silvius Taxi einzuholen.
    Kurz darauf begaben sich auch die verbliebenen vier blinkenden Punkte auf die Lauriergracht und folgten in unterschiedlichen Abständen der Straße, bis sie in die Prinsengracht mündete. Dann bogen sie nach Norden ab.
    »Das Muster wiederholt sich«, sagte Navarro in sein Headset. »Wenn sie die Brücke zur Reestraat nehmen, würde ich vorschlagen, dass Angelos die Prinsengracht weiter entlangläuft und sich an der Schlange beim Anne-Frank-Haus anstellt.«
    »Ganz in Übereinstimmung mit dem Plan«, sagte Sifakis mit eiskalter Stimme.
    Das erste Sendersignal bog auf die Brücke ab, es war rot. Ein weiteres rotes und ein grünes folgten ihm. Das zweite grüne ging weiter geradeaus. Die drei Signale erreichten die nächste Brücke, wo die Reestraat in die Hartenstraat überging. In allen Headsets war Balodis’ Stimme zu hören: »Wichtig. Alles wie beim letzten Mal. Ciprian geht die Keizersgracht hoch, Vlad geradeaus weiter die Hartenstraat entlang.«
    Das eine rote Signal bog auf die Keizersgracht ab, es war Hershey, die Ciprian folgte und sich daher von Balodis und Kowalewski trennte. Sifakis’ grünes Signal hatte das Anne-Frank-Haus fast erreicht. Ciprian schien exakt denselben Weg zu nehmen wie beim letzten Mal. Er ging Richtung Westermarkt und würde dann die viel befahrene Straße überqueren. Aus dem Augenwinkel sah Hershey das spitze Dreieck des Homomonumentes, das in den Kanal ragte. Eines der vielen Touristenboote glitt unter der Brücke hindurch. Einen Häuserblock entfernt hatte Sifakis’ grünes Signal aufgehört sich zu bewegen. Er stand in der Warteschlange vor dem Anne-Frank-Haus. Das Kanalboot wurde langsamer, um am Anleger haltzumachen, Ciprian lief weiter bis zum Westermarkt, dort musste er an der Straße kurz anhalten. Auf der anderen Straßenseite erhob sich der monumentale Turm der Westerkerk in den hellblauen Sommerhimmel. Miriam Hershey näherte sich Ciprian. Sie wusste, dass er auf dem Weg zum Anne-Frank-Haus war. Fast hatte sie die Straße erreicht, da drehte sich Ciprian plötzlich um. Er sah sie direkt an, blickte in ihr Gesicht, daran bestand kein Zweifel. Die Frage war, ob er sie mit dem Anne-Frank-Haus in Verbindung brachte. Wohl kaum. Er hatte sie dort praktisch nicht gesehen, zumindest nicht bewusst. Sie war gezwungen, weiter in seine Richtung zu gehen, ohne ihn anzusehen. Eine Lücke im Verkehr entstand, aber er überquerte die Straße nicht, sondern blieb stehen. Hershey ahnte Schlimmes, musste aber unauffällig ihren Weg fortsetzen. Als sie nebeneinander am Straßenrand standen, wusste sie, dass sie die Observierung abbrechen musste. Der große Mann mit der viel zu dicken Jacke lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln und überquerte die Straße, als die Ampel auf Grün sprang. Ciprian war stehen geblieben, er blickte nach links. Dann lief er los, in einem gelassenen Laufschritt. Hershey sah noch, wie er in der Sekunde auf das Touristenboot sprang, als es ablegte.
    »Wichtig«, rief sie ins Richtmikrofon.
    »Ich höre«, antwortete

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