Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
Vom Netzwerk:
mich«, sagte Adrian Marinescu, der die ganze Zeit schweigend neben ihnen gesessen hatte. »Kein einziges rumänisches Wort. Erlaubt ihr mir, dass ich meinen Senf dazugebe?«
    »Selbstverständlich«, sagte Paul Hjelm.
    »Es ist also eine Lieferung eingetroffen. X erhält von Vlad die Adresse und einen Schlüssel. Die Adresse heißt irgendetwas mit ›Vierhundertf‹ oder ›Vierhundertv‹, was auf ein Magazin, eine Garage oder eine Lagerhalle schließen lässt. Was dort aufbewahrt wird, soll gewaschen werden. Es ist Geld. Scheine, Bares von den Bettlereinheiten aus ganz Europa. X ist ein Bankkontakt, der das Geld waschen kann. Er lässt das Geld durch seine Bank laufen und sorgt für den Transfer zu einem vereinbarten Zeitpunkt. Und dafür kassiert er vermutlich einen beträchtlichen Prozentsatz der Summe.«
    »Ehe das Geld nach Italien transferiert wird?«, schlug Navarro ergänzend vor.
    »Das könnte ich mir vorstellen«, sagte Marinescu. »Auf jeden Fall nicht nach Rumänien.«
    »Das klingt plausibel«, sagte Hjelm. »Jede nationale oder lokale Einheit sorgt dafür, dass aus den vielen Münzen Scheine werden. Diese Scheine werden dann zu Vlad nach Amsterdam geschickt, um sie dort waschen zu lassen und sie in die Hauptzentrale der Bettlermafia nach Italien zu transferieren. So lässt sich auch Geld verdienen. Sogar widerlich viel Geld.«
    »Hallo, ihr da draußen«, rief Navarro. »Lagebericht, einer nach dem anderen bitte. Angelos?«
    »Ciprian befindet sich in dem besagten Geschäft und kauft Zigarren. Ich fühle mich überqualifiziert für meine aktuelle Tätigkeit.«
    »Corine und Donatella?«
    »Wir sitzen seit geraumer Zeit vor einem rumänischen Geschäft in einem westlichen Vorort von Amsterdam. Silviu können wird durch das Fenster sehen. Er unterhält sich ausgiebig mit allen, denen er dort begegnet, und hat sich eine Kiste mit Wodka gekauft. Hier passiert gerade nichts Akutes.«
    »Danke«, sagte Navarro. »Miriam?«
    »Wir fahren nach wie vor. Ich habe den Eindruck, er macht eine Stadtrundfahrt in seinem silbergrauen Pontiac. Aber ich bin dran.«
    »Sehr gut. Jutta?«
    »Wir sind fast durch«, antwortete Jutta Beyer. »Wir haben sechs Fotos der codierten Briefe und gleich acht von zehn Magnetstreifen eingelesen.«
    »Ausgezeichnet. Marek?«
    »Folge Vlad zu Fuß«, berichtete Kowalewski. »Ich habe das Gefühl, dass er auf dem Nachhauseweg ist.«
    »Stimmt. Das sieht so aus. Ich glaube, Vlad wird in etwa einer Viertelstunde zurück sein, Jutta?«
    »Wir sind in zehn Minuten hier raus«, versprach Jutta Beyer.
    »Gut. Und Laima? Wie sieht es bei dir aus?«
    »Euer X ist bei seinem Auto angekommen. Das stand wie erwartet ein ganzes Stück außerhalb des Rotlichtbezirks geparkt. Ich sitze jetzt in einem Taxi und warte. Wir sind bereit.«
    Das Auto von X war ein schwarzer Lexus. Es folgte eine anspruchsvolle Fahrt, die kreuz und quer durch Amsterdam führte. Laima Balodis saß auf dem Rücksitz und hörte, wie der Taxifahrer schnaufte und fluchte, aber ihm gelang es dennoch, dem schwarzen Wagen unauffällig zu folgen. Das Taxi hatte keine Klimaanlage, und Balodis fing sofort an zu schwitzen.
    »Das geht so nicht, Laima«, sagte Paul Hjelm.
    »Im Augenblick schon.«
    »Der Mann will eventuelle Verfolger abschütteln. Das kann kein Taxi für uns übernehmen. Ich hole dich mit Felipes Auto ab, ein blauer Seat. Ich melde mich, wenn ihr steht, zum Beispiel an einer roten Ampel. Dann bezahlst du und springst bei mir rein. Unauffällig, versteht sich.«
    »Alles klar«, sagte Laima Balodis.
    Auch die übrigen Kollegen erstatteten Bericht. Beyer und Söderstedt verließen die Wohnung des Trios mit einem Rechner voller Geheimnisse, die keine Geheimnisse mehr waren. Ciprian kam, gefolgt von Sifakis, mit frischen Zigarren und neuen Magnetstreifen zurück. Silviu traf mit dem Taxi ein, mit einer Kiste Wodkaflaschen und zwei Umschlägen sowie Bouhaddi und Bruno im Windschatten. Als Letzter erreichte Vlad die Wohnung, mit Kowalewski im Schlepptau. Das rumänische Trio war wieder in der Wohnung auf der anderen Seite der Lauriergracht vereint.
    »Erfolgreicher Tag?«, fragte Vlad mit der Stimme von Marinescu.
    »Ja, alles klar! Das Paket ist geschnürt«, antwortete Ciprian.
    Obwohl das nicht ganz stimmte. Zwei Schnüre bewegten sich noch quer durch Amsterdam, wie ein Wollknäuel in den Pfoten eines Katzenjungen. Hjelm gelang es, Balodis’ Taxi an einer roten Ampel abzufangen.
    »Ich habe den Eindruck, er versucht

Weitere Kostenlose Bücher