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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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ihrem Auftraggeber gegenüber verantworten.«
    »Wir sind von der Polizei«, betonte Chavez. »Sie haben kein Recht, sich über das Gesetz zu stellen.«
    »So ist es aber«, sagte Jovan Bis˘evac. »Sie haben uns das Leben gerettet und verhindert, dass wir abgestochen und auf der Straße liegen gelassen werden wie Niels. Unsere Dankbarkeit Ihnen gegenüber hat aber nichts mit unserer Schweigepflicht zu tun.«
    »Und die ist bedingungslos«, bestätigte Virpi Pasanen. »Es tut mir leid.«
    »Wir sind nicht von der schwedischen Polizei«, sagte Sara Svenhagen. »Wir sind von Europol. Wir repräsentieren internationales Recht. Sie müssen mit jemandem sprechen, Sie sind Opfer eines brutalen Überfalls geworden. Wenn Sie es vorziehen, mit Benno Lidberg zu reden, ist das vollkommen in Ordnung. Er wird für Ihr Schweigen großes Verständnis haben.«
    »Ich hätte große Lust, Sie einfach auf die Straße zu schicken«, sagte Chavez aufgebracht.
    »Sie müssen uns Personenschutz gewähren«, protestierte Pasanen. »Wir sind in Lebensgefahr.«
    »Erzählen Sie mir bitte etwas über diesen Raum hinter Ihrem Büro, Virpi, dieses Forschungslabor. Sie haben mir gesagt, dass Sie es Schaltzentrale nennen, vermutlich ist das ironisch gemeint. Und Niels Sørensen hat die Arbeiten geleitet? Sie haben nur zu dritt hier geforscht?«
    »Hier waren wir nur zu dritt, ja«, sagte Bis˘evac. »Aber im Laufe des Projekts hatten wir natürlich viele Mitarbeiter, die uns zugearbeitet haben.«
    »Die von dem eigentlichen Zweck des Projekts aber nichts wussten?«
    »Ja, so ungefähr«, bestätigte Bis˘evac und zuckte mit den Schultern.
    »Warum wurde Niels Sørensen ermordet?«
    »Weil jemand, wie ich schon sagte, den Abschluss unseres Projekts verhindern will.«
    »Über das wir aber nichts weiter sagen können«, ergänzte Virpi Pasanen.
    »Jetzt habe ich aber wirklich die Nase voll.« Chavez sprang auf und stürmte aus dem Zimmer.
    Sara Svenhagen stand ebenfalls auf. Aber sie blieb am Tisch stehen und sagte: »Sie sind doch zwei intelligente Menschen. Sie wissen, dass wir Sie nicht bis in alle Ewigkeit hier unter unseren Schutz stellen können. Sie wissen, dass das ein Ende haben wird. Wir können mit Ihnen dieses Ende gemeinsam erreichen, wir beide, nicht die Kollegen, die gleich zu Ihnen kommen werden. Sie müssen mit uns reden, mit mir. Wir haben die Macht, nicht die.«
    Der schnelle Blick, den Virpi Pasanen und Jovan Bis˘evac wechselten, hatte nichts zu bedeuten. Solange sie nicht redeten. Svenhagen stand eine Weile schweigend da und schaute die beiden Forscher an. Die regten sich nicht. Dann verließ auch sie das Zimmer.
    Chavez wartete vor der Tür und empfing sie mit einem Wort: »Tullinge.«
    Als sie im Auto saßen, sagte Sara mit Blick auf ihr iPad: »Die Konfetti waren ohne Identifikationsnummer.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du gerade redest«, entgegnete Chavez, während er einen Lastwagen überholte.
    »Die Kriminaltechniker sind perplex«, ergänzte Svenhagen. »Konfetti von diesen Elektroschockpistolen sind immer gekennzeichnet. Aber diese hier waren es nicht.«
    »Verdammt«, sagte Chavez. »Maßgeschneiderte Waffen?«
    »Das hier riecht nach etwas richtig Großem«, meinte Svenhagen.
    Leutnant Ahl wohnte nur wenige Hundert Meter vom Bahnhof in Tullinge entfernt, zwischen Flemingsberg und Tumba, in einem unscheinbaren Mietshaus, das wahrscheinlich damals im Rahmen des millionenschweren Stadtentwicklungsprogramms gebaut worden war, aber nicht besonders beeindruckend aussah.
    Ihre Wohnung hingegen war überraschend gemütlich eingerichtet. Auch wenn alles vielleicht ein bisschen in die Jahre gekommen war.
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung«, sagte Sara Svenhagen, nachdem sie den Anblick des Nasenverbandes verwunden hatte, der es praktisch unmöglich machte, Leutnant Ahls wahres Alter zu schätzen. Sie setzten sich auf das harte, ziemlich unbequeme Sofa.
    »Es ist schön, Besuch zu bekommen«, entgegnete Leutnant Ahl, die zu ihrem Nasenverband die Uniform der Heilsarmee trug. »Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Wenn Sie ohnehin einen aufsetzen wollten, gerne«, meinte Svenhagen mit einem schnellen Blick zu ihrem Mann. Sie hätte ihm am liebsten ein kleines Zeichen gegeben, ihn gebremst, damit er nicht das sagen würde, was er im Begriff war zu sagen. Aber sie sah keine Möglichkeit
    »Was ist mit Ihrer Nase passiert?«
    Leutnant Ahl war auf dem Weg in die Küche. Sie blieb stehen und drehte sich um.
    »Manchmal

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