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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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zu ertragen. Vielleicht hatte ihn dasselbe Schicksal erwartet wie die Zwillinge. Und darum war er auch entbehrlich gewesen. Kanonenfutter.
    Sie hatten viel darüber gesprochen. Wie diese Art von Menschenhandel eigentlich ablief. Vermutlich wurden die jungen Chinesen von einem örtlichen Repräsentanten aufgrund physischer und psychischer Vorzüge ausgewählt – ja, womöglich wurden einige Kinder speziell für militärische Zwecke, andere für sexuelle und wiederum andere für administrative ausgesucht. Es war durchaus möglich, dass der Kinderhandel im großen Stil betrieben wurde, und vor allem in kreativer Zusammenarbeit der verschiedenen Mafiaorganisationen weltweit.
    Kerstin Holm ließ Liang Zunrongs Schicksal nicht los. Und während ihrer endlosen Diskussionen schlug ein Gedanke in Paul Hjelm Wurzeln, nein, eher Widerhaken. Er hatte seine Idee bisher mit niemandem aus der Gruppe geteilt, denn er war sich selbst nicht sicher, wie gut sie tatsächlich war. Aber er und Kerstin hatten den Gedanken während ihrer stundenlangen nächtlichen Gespräche mehrfach durchgespielt.
    »Wenn sie den Chip während einer Autofahrt ermitteln konnten, muss jedes einzelne Gebäude da unten mit modernsten Empfängern ausgestattet sein«, lautete Kerstins erster Einwand.
    »Aber sie überprüfen nur, wenn sie Verdacht geschöpft haben«, sagte Paul. »Liang Zunrongs Körper wurde haargenau unter die Lupe genommen, weil ein fremdes Element im Blutkreislauf angezeigt worden war. Antonio befindet sich aber schon im System.«
    »Nennst du ihn ernsthaft Antonio?«
    »Deckname Antonio.«
    »Arto hat sie nicht mehr alle.«
    »Es geht also darum, einen Weg in das System zu finden, und vielleicht führt er über die Zwillinge Ricci. Hast du schon eine Antwort aus China?«
    »Nein«, hatte Kerstin Holm bisher geantwortet.
    Mittlerweile hatte allerdings sogar ein langer Mailwechsel stattgefunden. Paul Hjelm studierte die Korrespondenz auf dem Rechner. Er las sie ein zweites Mal.
    Ja, Wang Yunli hatte ihre Söhne erkannt. Ihre Worte reichten nicht aus, um auszudrücken, wie sie sich fühle, schrieb sie. Ihr Leben habe wieder einen Sinn bekommen. Ja, selbstverständlich komme sie nach Europa. Sie werde den erstbesten Zug nach Shanghai und den ersten Flug nach Schiphol nehmen. Ihre Dankbarkeit sei grenzenlos. Sie wisse nicht, ob der PC wegen all der Tränen, die sie auf die Tastatur vergossen habe, noch funktioniere.
    »Ich bin mir nicht sicher«, hatte Hjelm zu Kerstin gesagt. »Es ist ein enormes Risiko.«
    »Weil ihre Loyalität der Mafia gehört?«
    »Sie sind hart gedrillt worden, haben das denkbar härteste Training absolviert. Es ist anzunehmen, dass sie Bengbu und ihre Mutter so gut wie vergessen haben. Wenn Yunli sich unbedacht ihren Kindern nähert, wird das sofort großes Misstrauen erregen. Dann löst sich die ganze Bande blitzschnell in Luft auf, und unsere gesamte Arbeit war umsonst. Das dürfen wir nicht riskieren.«
    »Zwischendurch sind sie aber doch auch in der Stadt unterwegs, oder?«, sagte Holm.
    »Anfangs sah es so aus, als ob keiner der acht Bewohner dort drinnen überhaupt jemals wieder das Haus verlassen würde. Jetzt wissen wir, dass sie es ab und zu doch tun. Die Zwillinge waren gestern in der Innenstadt von Amsterdam. Sie haben Nachschub besorgt, sind aber auch ein bisschen durch die Straßen gebummelt. Kowalewski und Bouhaddi haben sie beschattet.«
    »Haben sie irgendein Muster im Ablauf entdecken können?«
    »Dafür ist es noch zu früh«, sagte Hjelm. »Woran denkst du?«
    »Ob man eine zufällige Begegnung in der Stadt arrangieren könnte, um bei den anderen kein Misstrauen zu erwecken.«
    Dieses Gespräch hatte gestern stattgefunden. Seither hatte Paul Hjelm über seine Idee nachgedacht. Selbst wenn es ihnen gelänge, eine scheinbar zufällige Begegnung zu arrangieren, was würde dabei herauskommen? Wie sollte Wang Yunli es bei dem Gefühlschaos, das sie erfassen würde, gelingen, den beiden ein brauchbares Geheimnis zu entlocken? Und welches in diesem Fall? Mitten in diese Überlegungen hinein rief Arto Söderstedt an.
    »Das Problem sind eigentlich nicht die Richtmikrofone«, sagte er.
    »Sondern?«
    »Dass sie nicht reden.«
    »Rufst du mich etwa an, um mir zu erzählen, dass nichts passiert?«
    »Sagen wir mal so, sie reden nur sporadisch«, korrigierte sich Söderstedt. »Da erscheinen wir Nordländer gegen diese Italiener wie Schwätzer.«
    »Du bist definitiv ein Schwätzer.
    »Ja, ja.«
    »Sie haben

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