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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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gefällten Körper zu Boden gleiten ließen. Aus Thygesens weißen Tennisshorts zogen sie einen winzigen Sender.
    Chavez reichte ihn an Knudsen weiter und sagte ruhig: »Wir sehen uns solange oben um.«
    »Ich will nur kurz die Spiele durchsehen«, sagte Knudsen und griff sich den Sender.
    Als Knudsen und Østergaard verschwunden waren, öffnete Chavez geräuschlos die Haustür. Sie schlichen zu dem Gebäude hinüber, das vermutlich der Tischlerschuppen war.
    In Sørensens Tagebuch hatte gestanden: »Sie hatten den alten Außenbordmotor behalten, im Tischlerschuppen. Aber das war auch das Einzige. Großvaters Außenbordmotor, der zum Komplizen wurde. Zu einem Aufbewahrungsort.«
    Der Außenborder stand in einer entlegenen Ecke des erstaunlich aufgeräumten Tischlerschuppens. Er wirkte in der Tat eher wie ein Dekorationsgegenstand, allerdings ganz und gar nicht wie ein Versteck. Chavez schraubte den Deckel ab. Svenhagen übernahm ihn, während Chavez seine Finger in den Tank steckte. Nichts. Sorgfältig tastete er alles ab, aber seine Finger reichten nicht bis in jeden Winkel. Svenhagen hielt ihm einen harten Gummistöpsel hin, den er in einer Schublade der Tischlerbank gefunden hatte, und Chavez rührte damit vorsichtig in dem alten Benzintank des Außenborders herum. Dabei stieß er auf einen Gegenstand. Es fühlte sich an wie ein Stück Papier, festgeklebt in der hintersten Ecke des Tanks. Er stieß wiederholt mit dem Gummistöpsel dagegen, bis es sich löste. Er zog es zu sich heran und sah in den Tank. Es war tatsächlich ein Stück Papier, ein sorgfältig gefalteter Din-A4-Bogen. Und darin befand sich ein winziger USB-Stick.
    Er bekam ihn mit den Fingerspitzen zu fassen und steckte ihn in die Hosentasche. Dann machte er eine Geste zu Svenhagen, und sie kehrten ins Sommerhaus zurück.
    Als sie hereinkamen, hörten sie Stine Østergaard sagen: »Ich kann ja verstehen, dass dir Final Fantasy am besten gefällt, aber ist das siebte wirklich das beste?«
    Svenhagen bedeutete Knudsen mit einer Geste, das Spielezimmer zu verlassen, und nickte ihm zu. Auf ihre stumme Aufforderung hin überließ er ihr den Sender. Dann gesellte sich Svenhagen zu Østergaard und sagte fröhlich: »Nein, oben war nichts.«
    Chavez zog Knudsen zur Terrassentür.
    »Wir haben ihn«, flüsterte er. »Bist du gut im Weitwurf?«
    »Eher im Kraulen, aber natürlich kann ich auch werfen«, flüsterte dieser.
    »Wir drei gehen jetzt zum Wagen. Du schnappst dir den Sender und sagst ein paar passende Abschiedsworte, dann wirfst du ihn auf das Nachbargrundstück und rennst zum Auto, als würdest du fünfzig Meter Freistil bei den Olympischen Spielen schwimmen. Verstanden?«
    Knudsen nickte. Østergaard und Svenhagen kamen aus dem Haus. Svenhagen legte den winzigen Sender in Knudsens Hand. Der blieb an der Terrassentür stehen, bis die anderen außer Sichtweite waren. Die Vordertür ließen sie weit offen stehen.
    »Ich frage mich, ob es nicht auch ganz interessant wäre, einen Blick auf das Haus des Nachbarn zu werfen«, sagte er, öffnete die Hintertür und schleuderte den Sender in hohem Bogen davon. Er sah nicht, wo er landete, denn jetzt lief er wie ein Besessener zur Straße hinunter.
    Chavez saß bereits hinter dem Steuer und ließ den Motor an, als er Knudsen sah, der auf den Wagen zugerannt kam. Kaum hatte der sich auf den Rücksitz geworfen, trat Chavez das Gaspedal durch.
    Etwa fünfzig Meter hinter ihnen wurde ein Auto angelassen. Zwei Kugeln pfiffen an ihnen vorbei, als sie scharf nach rechts abbogen. Østergaard starrte aus der Heckscheibe.
    »Jetzt«, schrie sie. »Na los, doch, Schlappschwanz: Jetzt!«
    In diesem Augenblick kam der schwarze Kastenwagen hinter ihnen schleudernd zum Stehen. Zwei schwarz gekleidete Männer sprangen heraus und starrten auf die Reifen. Einer von ihnen trat dagegen.
    Stine Østergaard brüllte fröhlich: »Jeder Europol-Wagen, der etwas auf sich hält, hat natürlich Krähenfüße im Kofferraum.«
    Sara Svenhagen hatte den Laptop angeschaltet und den USB-Stick angeschlossen. Alles, was sich auf dem kleinen Speichermedium befand, war eine Bilddatei, eine jpg-Datei. Sie suchte Paul Hjelms Mailadresse heraus und schickte sie ihm. Mit einem tiefen Seufzer mailte sie die Datei auch an alle Mitglieder der Opcop-Gruppe, die ihr einfielen.
    Da erreichte ihr Wagen Ebeltoft. Mit quietschenden Reifen fuhren sie vor dem Polizeirevier vor.
    Im Gebäude angekommen, genehmigten sie sich jeder ein kaltes Pils und stießen

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