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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Unternehmens bringt einige organisatorische Veränderungen mit sich. Jede Einheit wird teilweise neue Verantwortungsbereiche erhalten.‹ Dann kommt ein wenig administratives Geschwätz, das klingt wie in jedem beliebigen Unternehmen, ehe es wieder etwas spezifischer wird. Obwohl, da haben wir noch Probleme mit der Interpretation, nicht wahr, Angelos?«
    »In gewisser Weise schon, ja«, antwortete Sifakis. »Die Formulierung ›Jede Einheit‹ bestätigt zunächst, dass unser Trio nur ein kleiner Teil von etwas Größerem ist, so wie wir es auch angenommen haben. Die Bettlermafia ist eine Sektion innerhalb des Menschenhandels, der wiederum ein Bereich einer größeren Organisation ist. Das wissen wir, und zu dieser müssen wir Zugang bekommen. Felipe?«
    »Also«, hob Felipe Navarro an, »die folgenden Informationen sind in drei Teile gegliedert. Die ersten beiden kennen wir schon aus dem Brief, den Marek fotografieren konnte. Der erste Teil ist eine Art Report über die Fortschritte im Bettlerbusiness – Vlad bleibt dabei nicht ganz sachlich und sagt so Sachen wie: ›Ich habe die Skandinavier so satt. Verdammte Geizhälse. Und in Griechenland hat noch nicht einmal mehr die feine Gesellschaft Kohle.‹ Dort steht aber auch etwas von einer deutlichen Expansion in bestimmten Städten wie Dresden, Bochum, Montpellier, Toulouse und so weiter. Außerdem werden lokale Probleme erwähnt, etwa: ›Die Polizei von Klagenfurt ist vor allem in der Dämmerung besonders wachsam‹ oder ›In Bologna droht das Aufkommen lokaler Banden‹ und ›Schlechte Stimmung in Einheit vier, Tilburg, Tendenz zum Aufstand‹ sowie ›In den letzten Wochen spürbarer Mangel an Kleingeld in Heraklion‹. Die Probleme werden vermutlich auch lokal gelöst, müssen aber offenbar alle an noch höherer Stelle gemeldet werden – Vlad und seine Männer erfahren auch erst davon, nachdem die Information an höchster Stelle eingetroffen ist. Das war der erste Teil.«
    »Der zweite Teil sieht nach wie vor nur wie eine Liste mit Punkten aus«, sagte Kowalewski.
    »Und das ist es wahrscheinlich auch«, erklärte Navarro. »Allerdings sind es keine gewöhnlichen Punkte mehr, nachdem sie jetzt dechiffriert sind. Aber sie sind schwer zu deuten. Es handelt sich um einen Code im Code, eine Auflistung von Posten vom Typ S45E und TM08G. Ich glaube, dabei handelt es sich um die nächsten Aufträge unseres Trios, also die aktuellen Arbeitsaufträge, unabhängig von den neuen Direktiven. Vermutlich geht es um Anschaffungen. Meine Hypothese ist, dass jeder Posten für einen Sklaveneinkauf steht, und jeder Einkauf kann, wie wir wissen, mindestens fünfzehn behinderte Sklaven umfassen. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass die drei selbst auf Reisen gehen müssen, aber zumindest müssen sie den Kauf koordinieren.«
    »Aber wie zum Teufel können die etwas koordinieren, ohne zu kommunizieren?«, schimpfte Corine Bouhaddi. »Das ist doch total krank. Vlad sitzt da wie eine Spinne im Netz und ist für große Teile des europäischen Sklavenhandels zuständig, und er kommuniziert kein einziges Mal mit seinen Untergebenen. Wie soll das gehen?«
    »Die lokalen Einheiten sind vermutlich autonom«, sagte Arto Söderstedt. »Auch eine Methode, um die elektronische Kommunikation gering zu halten. Vlad, Ciprian und Fleischschrank Zwei sind für den Einkauf zuständig. Von unserem beklagenswerten Freund Burak Korkmaz haben wir ja erfahren, dass sie manchmal auch selbst auf Reisen sind. Aber ich gehe davon aus, dass die Einkäufe die meiste Zeit über von Typen wie Korkmaz erledigt werden, lokalen Größen mit tragisch unerfüllten Chefambitionen. Aber ich glaube trotzdem, dass sie irgendwie mit ihren Untergebenen kommunizieren. Sie benötigen ja ganz andere Informationen als die Feststellung: ›In den letzten Wochen spürbarer Mangel an Kleingeld in Heraklion‹. Das genügt doch nicht, es muss auch andere Wege der direkten Kommunikation geben. Vlad muss dem Einkauf ja auch zustimmen, dafür benötigt er Fotos der ausgewählten Sklaven, und er muss akzeptieren oder ablehnen. Und wenn die Sklaven dann an ihrem Zielort eingetroffen sind, muss es dort lokale Gruppierungen geben, die beispielsweise in Duisburg oder Rennes oder wo auch immer alles Weitere steuern. Wir haben sie nur noch nicht zu sehen bekommen. Denn wir haben uns die ganze Zeit darauf fixiert, dass die Kerle elektronisch in Kontakt stehen. Erst jetzt haben wir die Kameras richtig eingestellt.«
    »Ich bin

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