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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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meine Identität kennen, um mich heute mit den Aufnahmen in Zusammenhang bringen zu können.«
    »Und in dieser fernen Vergangenheit gab es nur wenige, die Ihre Identität kannten?«
    »Sehr wenige. Drei. Zwei von ihnen habe ich meinem PR-Mann schon namentlich genannt. Ich kann mich nur nicht an den Nachnamen des dritten erinnern.«
    »Leben bedeutet, Fehler zu machen. Sollen wir Menschen unser Vertrauen schenken, die noch nie einen Fehler begangen haben? Wie sonst sollten sie Dinge lernen? Und wir wollen doch, dass sie sich die Welt aneignen und sie begreifen.«
    »Wir alle sind sexuelle Geschöpfe. Eine Legende besagt, dass sich unsere Zellen im Körper alle sieben Jahre komplett austauschen. Wenn das stimmt, wurde ich schon oft ausgetauscht. Ich bin jetzt eine andere. Soll ich bestraft werden für meine Bedürfnisse als Zweiundzwanzigjährige?«
    »Alle Zellen außer den Hirnzellen«, sagte Paul Hjelm.
    »Das stimmt auch nicht mehr. Neuere Forschungen haben ergeben, dass sich im erwachsenen Gehirn sehr wohl neue Zellen bilden. Aber mein Gehirn bereut auch nichts. Ich habe dieses Leben damals geliebt. Leider wurde mein Betreten dieser Welt fotografiert.«
    »Erinnern Sie sich an den Fotografen?«
    »Je länger ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich davon, dass es Pamplemousse war.«
    »Pamplemousse? Wie Grapefruit?«
    »Ich weiß, alberne studentische Spitznamen. Er war damals mein Freund und außerdem Amateurfotograf.«
    »Wollen Sie, dass ich mir die Angelegenheit einmal genauer ansehe?«
    »Mein PR-Mann ist bereits auf dem Weg nach Paris.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Ja, Paul. Es wäre mir sehr recht, wenn Sie sich das einmal genauer ansehen würden. Ich glaube allerdings, dass sich Plan G auf zwei Ebenen abspielt. Über die zweite kann ich jedoch noch nichts sagen. Aber halten Sie diesen Ball auf. Bitte, halten Sie ihn auf.«
    Paul Hjelm sah Marianne Barrière an. Dieses Bitten und Flehen hatte er nicht gewollt. Oder wollte er doch einmal in seinem Leben der Ritter auf dem weißen Schimmel sein?
    Er begann, seine Motive zu hinterfragen, sagte dann aber: »Sonst müssten Sie Ihren Gesetzesentwurf ad acta legen?«
    »Ja. Ich habe nur noch zwei Wochen. Aber ich kann Ihnen dazu nichts sagen. Noch nicht.«
    »Ich benötige fünf Namen«, erklärte Hjelm.
    »Fünf?«
    »Fünf. Den Namen des Parlamentsabgeordneten, der Ihnen gegenüber Plan G erwähnt hat, den von Pamplemousse und die der beiden anderen, die Sie aus den Achtzigern kennen, und den Namen Ihres PR-Mannes. Ich gehe davon aus, dass er Ihr Spindoktor ist.«
    »Sie sind aber schlau.«
    »Das gefällt Ihnen doch.«
    »Mein Spindoktor heißt Laurent Gatien. Pamplemousse heißt Pierre-Hugues Prévost. Minou heißt Michel Cocheteux. Natz’ richtiger Vorname lautet Ignatius, aber an seinen Nachnamen erinnere ich mich nicht mehr, er ist Deutscher. Und der Parlamentsabgeordnete ist Italiener und heißt Mauro Morandi. Können Sie sich das wirklich alles merken?«
    »Ja«, sagte Hjelm. »Und Gatien ist gerade in Paris?«
    »Pamplemousse und Minou wohnen dort. Beide bekleiden mittlerweile hohe Posten in der freien Wirtschaft. Aber viel mehr weiß ich nicht über sie.«
    »Aber Sie vermuten, dass Pamplemousse die Fotos gemacht hat?«
    »Ja. In Paris und in Westberlin. Dieses besagte Foto wurde in Berlin aufgenommen. Vermutlich 1985.«
    »Danke«, sagte Hjelm. »Ich melde mich bei Ihnen.«
    »Jetzt komme ich zu spät zu meinem Lobbyistenlunch.«
    »Ein unerträglicher Verlust.«
    Sie verabschiedeten sich, und Hjelm blickte ihrer kleinen Gestalt nach, wie sie den Parc du Cinquantenaire durchquerte und an der Avenue de la Joyeuse Entrée aus seinem Blickfeld verschwand. Dann holte er sein Handy aus der Jackentasche und beendete die Aufnahme des Programms Voice Memo. Er hörte sich die Aufzeichnung an. Der Ton war schlecht, aber er konnte die Namen heraushören und notierte sie sich auf einem äußerst physischen Stück Papier: Laurent Gatien, Pierre-Hugues Prévost, Michel Cocheteux, Ignatius X, Mauro Morandi. Dann löschte er die Aufnahme und wählte eine Nummer.
    »Hallo, bist du beschäftigt? Ich habe einen Auftrag für dich: Fahr augenblicklich zum Flughafen von Brüssel, täusche einen Arztbesuch oder etwas Ähnliches vor. Das sind etwa siebzig Kilometer, dürfte nicht länger als eine Stunde dauern. Geheimauftrag, kein Wort zu niemandem. Wir treffen uns dort.«
    Er dachte über das Leben nach, dachte an Kerstin, an das Reisen und an ein

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