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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Mephisto«, sagte er.
    Hjelm lachte.
    »Du sollst nicht stärker als die Jungs von der Goldenen Morgenröte sein. Du sollst nur cleverer als Fabien Fazekas sein, das ist alles.«
    »Dafür benötige ich mehr Information«, erwiderte Nyberg gedämpft.
    »Klingen die finanziellen Rahmenbedingungen denn akzeptabel?«
    »Mehr als akzeptabel.«
    »Wie steht es um deine Netzverbindung in der Einöde?«
    »Etwas unberechenbar, aber im Großen und Ganzen überraschend gut.«
    »Ich maile dir die übrigen Informationen über eine sichere Verbindung. Sieh sie dir an. Unsere Vertragsvereinbarung schicke ich gleich mit. Unterschreibe sie, scanne sie ein und maile sie mir zurück. Schon bist du Mitglied in der Freiberuflertruppe.«
    »Mit gefälschten Zielvereinbarungen.«
    »Nicht gefälscht, nur ein wenig ungenau.«
    Und damit endete ihr langes Gespräch. Gunnar Nyberg stand auf. Erst da wurde ihm bewusst, dass er das Telefonat vollkommen nackt geführt hatte.
    Er streckte sich. Weiter oben am Strand lag Ludmilla und schlief. Ihr Körper hatte eine interessante Pose eingenommen. Ihre Knie waren zur Seite gekippt, sodass er ihr direkt zwischen die Beine sehen konnte.
    Während er langsam auf sie zuging und versuchte, sich den Sand vom Körper und vom Rücken zu streichen, beschäftigten ihn zwei Gedanken.
    Der erste war: Was habe ich da gerade getan?
    Der zweite war: Jetzt kommt der schwierige Teil.
    Und dennoch übermannten ihn plötzlich ganz andere Gefühle. Er blieb vor Ludmilla stehen, die in diesem Moment – ein sechster Sinn – zum Glück erwachte. Schlaftrunken sah sie sich um und dann zu ihm hoch.
    »Gunnar«, sagte sie mit belegter Stimme. »Wie schön, dass du dich so freust, mich zu sehen.«

Die Triaden
Utrecht – Amsterdam, 4. Juli
    Natürlich gab es kein »Lager außerhalb von Utrecht«. Dafür gab es ein paar Flüchtlingsunterkünfte. Kerstin Holm hatte das Bedürfnis, dorthin zu fahren, vor Ort zu sein und mit den lokalen Polizeikräften zu reden. Aber dann würde sie operativ tätig werden, was in ihrer Funktion als nationale Repräsentantin nicht vorgesehen war. Dafür benötigte sie die Zustimmung ihres Chefs. Und ihr Chef war ihr Lebensgefährte.
    Der jedoch der Meinung war, dass sie Schatten jagte.
    So direkt hatte er das zwar nicht gesagt – hingegen hatte er ihr direkt ins Gesicht gelogen –, aber sie hatte es zwischen den Zeilen gelesen. Hatte er wirklich geglaubt, dass sie ihn in Den Haag besuchte, um seine Mätresse zu sein? Sie war eine hoch qualifizierte Polizistin, verdammt, und hatte keineswegs vor, dort nur Däumchen zu drehen.
    Oder vielmehr hier. Denn jetzt war sie hier. In Utrecht. Eine interessante Stadt, aber sie nahm sie eigentlich gar nicht richtig wahr. Ihr Tunnelblick hatte sich bereits eingestellt, auch wenn sie bisher nicht mehr als einer Ahnung nachjagte. In Schweden war sie Wang Yunlis Söhnen Cheng und Shuang wesentlich näher gewesen.
    Aber von dort waren sie verschwunden. An irgendeinen Ort in Europa verfrachtet. Als Handlanger für das organisierte Verbrechen. Vielleicht sogar einer Instanz, die »unseren gelben Freunden bei der anstehenden Lieferung« beistehen und »den Kontakt mit den Jungs im Lager außerhalb von Utrecht herstellen« sollte.
    Allerdings gab es absurd viele Fragezeichen.
    Dazu gehörte auch der Gesichtsausdruck von Kommissar van der Heijden – er war ein einziges großes Fragezeichen.
    »Sie müssen verzeihen, Frau Holm, aber ich weiß nicht genau, worauf Sie hinauswollen. In Holland gibt es unzählige solcher Flüchtlingseinrichtungen, dazu gehört natürlich auch diese, außerhalb von Utrecht, aber in letzter Zeit hat der Flüchtlingsstrom signifikant abgenommen. Zurzeit haben wir jährlich nur etwa fünfhundert Neuzugänge, nicht mehr.«
    »Aber es gibt sie noch, diese Flüchtlingslager außerhalb von Utrecht, oder?«
    »Ja, das ist richtig«, bestätigte van der Heijden, »aber besonders groß sind sie nicht. Es wurde beschlossen, dass diese Immigration jetzt mal ein Ende hat.«
    »Mir wurde gesagt, dass Sie sich auf diesem Gebiet am besten auskennen. Sind die Lager oder ihre Insassen in Zusammenhang mit irgendwelchen Verbrechen auffällig geworden?«
    »Natürlich hat es das gegeben. Die Flüchtlinge selbst begehen aber oft nur kleinere Delikte wie Ladendiebstähle, oder es kommt zu Schlägereien, aber nach dem Machtzuwachs der PVV haben die fremdenfeindlichen Übergriffe zugenommen.«
    »Sie meinen die Partei von Geert Wilders?«
    »Ja, die

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